Henstedt-Ulzburg. Zweitliga-Männerteamdes SV Henstedt-Ulzburg fightet Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim vor 570 begeisterten Fans mit 29:27 nieder.

Bundesliga-Absteiger scheinen die Lieblingsgegner der Handballer des SV Hen­stedt-Ulzburg zu sein. Zwei Wochen nach dem 27:26-Sieg über die TSG Ludwigshafen-Friesenheim kämpfte das Männerteam des Trainerduos Matthias Karbowski und Amen Gafsi in der
2. Bundesliga nun auch die SG BBM Bietigheim mit 29:27 (13:13) nieder.

Nach dem unerklärlich schlechten Zuspruch von nur 370 und 400 Zuschauern in den ersten beiden Heimbegegnungen stimmte diesmal nicht nur das Resultat, sondern auch die Besucherzahl. 570 begeisterte SVHU-Fans begleiteten die erfolgreiche Aufholjagd der Hausherren. Während die unermüdlichen „Höllentrommler“ das Team mit ihren Lärminstrumenten gewohnt lautstark anfeuerten und so den „achten Mann“ der Henstedt-Ulzburger bildeten, strapazierten die Anhänger auf den Rängen ihre Stimmbänder.

„Die tolle Stimmung hat uns sehr geholfen, so eine packende Atmosphäre setzt auch mal zusätzliche Energie frei“, sagte Linksaußen Jens Thöneböhn, der 55 Sekunden vor Schluss mit seinem Treffer zum 28:25 die bis dahin offene Partie zugunsten der „Frogs“ entschied. „In der Gemeinde sind zusätzliche Plakate und Transparente aufgehängt worden, um unser Spiel anzukündigen. Im Hintergrund ist toll für uns gearbeitet worden – dafür vielen Dank.“

Doch bis der zweite Heimerfolg eingefahren war, hatten die Henstedt-Ulzburger diverse Hindernisse zu überwinden. Zu fahrig waren die Offensivbemühungen in der ersten Halbzeit mit 14 Ballverlusten und vielen technischen Fehlern. Hauptursache: die giftige Gästeabwehr, die den SVHU-Rückraum auf den Halbpositionen empfindlich störte.

Erst nach einer Viertelstunde fanden die Hausherren in die Partie, machten den zwischenzeitlichen 1:4-Rückstand wett und glichen zum 6:6 (15.) aus – um anschließend erneut für knapp zehn Minuten auseinanderzufallen und einem 8:12 (24.) hinterherzulaufen. Die SG BBM Bietigheim traf dabei mit Tempogegenstößen sowie von Kreisläufer Julius Emrich herausgeholten Siebenmetern.

Glück im Unglück für den SVHU: Die Gäste demonstrierten danach ihrerseits, warum sie trotz individueller Klasse und guter Abwehrarbeit als einziges Zweitliga-Team noch sieglos sind. Drei Ballverluste sowie drei Paraden ihres starken Keepers Jan Peveling brachten den „Frogs“ die Ballgewinne, die sie binnen vier Minuten zur 13:12-Führung nutzten.

Nach dem Wiederanpfiff legte der
SV Henstedt-Ulzburg, bei dem Spielmacher Nico Kibat bis auf wenige Pausen gegen seinen früheren Club gekonnt Regie führte und selber Zug zum Tor entwickelte, auf 16:14 (33.) vor. Aber die nun kurzzeitig fehlerfrei agierenden Bietigheimer schlugen zurück, gingen beim 18:19 (39.) wieder in Front und verteidigten ihren Vorsprung zehn Minuten lang.

Dann aber wurde die große Stärke des SVHU deutlich: Das Team ist der Star. Martin Laursen, Hamza Kablouti, Daniel Eggert, Tim Völzke, Jens Thöneböhn und der in der zweiten Halbzeit viermal erfolgreiche und in der gesamten Partie ohne Fehlwurf agierende Julian Lauenroth drehten mit sechs Treffern das Match endgültig zugunsten der Henstedt-Ulzburger.

„Es war sicherlich nicht unser bestes Spiel, aber der Wille und Kampfgeist der Mannschaft haben mir imponiert“, sagte Coach Matthias Karbowski, „das sind Qualitäten, die wir auch am kommenden Freitag auswärts beim Aufsteiger HF Springe und am Sonntag zu Hause gegen die DJK Rimpar Wölfe dringend brauchen.“

Spielverlauf: 1:1, 1:4 (7.), 3:4, 3:5 (10.), 5:5, 6:6 (15.), 6:9, 8:9 (22.), 8:12 (24.), 13:12 (28.), 13:13 – 15:13, 16:14 (33.), 16:16, 17:17 (37.), 18:17, 18:20 (41.), 19:21 (42.), 21:21, 21:22 (47.), 22:23 (50.), 24:23, 24:24, (54.), 26:24 (57.), 26:25 (57.), 27:25 (58.), 28:25 (60.), 29:26, 29:27.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tim Völzke (6), Daniel Eggert und Julian Lauenroth (je 5), Nico Kibat (5/davon 2 Siebenmeter), Jens Thöneböhn (3), Florian Bitterlich und Martin Larsen (je 2), Hamza Kablouti (1).

Die Tabelle der 2. Bundesliga