Henstedt-Ulzburg. 4:2 gegen Kiel ist erster Sieg seit einem Monat. Todesfeldes Morten Liebert gelingt der nächste Dreierpack, TuS Hartenholm kassiert 0:5

Letzter Tabellenplatz. Der Makel nach dem nun amtlichen Punktabzug wegen unerfüllter Schiedsrichterquote brannte den
Fußballern des SV Henstedt-Ulzburg vor dem achten Spieltag der Schleswig-Holstein-Liga gewaltig auf der Seele.
So richtete auch Kapitän André Zick vor dem Heimspiel gegen den Tabellenzehnten FC Kilia Kiel eindringliche Wort an seine Teamkameraden.

„Ich hatte gesagt, dass wir nun ganz hinten liegen und das zügig ändern müssen, dass wir nämlich den Punktabzug nicht als Ausrede für unsere Situation heranziehen können“, sagte der SVHU-Torhüter. „Auch mit den Zählern hätten wir vor dem Match gegen Kiel auf einem Abstiegsrang gelegen.“

Dort ist der SVHU auch nach dem 4:2 (1:0)-Sieg über Kilia als 15. zu finden, doch die Kicker von Trainer Jens Martens haben mit dem dritten Saisonsieg nach vier Pleiten in Folge das Erfolgserlebnis, das einen Schub bringen könnte.

„Zumal wir den Sieg glücklich eingefahren haben, 60 Minuten lang waren wir wirklich schlecht“, sagte Coach Martens und machte den Zeitpunkt des Nachlassens am Führungstreffer durch seinen Sohn Jannick nach Vorarbeit von Blerim Bara fest. „Danach ist bei uns unerklärlich der Faden gerissen, Kiel wurde feldüberlegen.“

Doch nach dem folgerichtigen 1:1 durch Fynn Gutzeit (66.) war es erneut Jannick Martens, der einen Rückpass von Alex Meyerfeldt antizipierte (70.) und fünf Minuten später mit Thilo Pajewski sehenswert zum 3:1 kombinierte. Das 3:2 durch den sträflich ungedeckten Florian Frisch (87.) kam aber zu spät, Timo Vanselow stellte mit dem Abpfiff den alten Abstand wieder her.

Beim SV Todesfelde spielt derzeit der gefährlichste Stürmer der Liga. Morten Liebert unterstrich seine brillante Frühform mit dem zweiten Dreierpack in Serie, war damit maßgeblich am 4:1 (2:0)-Heimsieg gegen den Oldenburger SV beteiligt und schraubte seine bemerkenswerte Quote auf nunmehr zehn Saisontreffer in acht Begegnungen. „Morten hat eine gute Phase, wird aber auch prima in Szene gesetzt“, so Trainer Sascha Sievers. „Er belohnt sich für seinen hohen Aufwand, denn Morten hat auf dem Platz immer einen großen Radius.“

Der TuS Hartenholm verlor – so bitter es klingt – erwartungsgemäß mit 0:5 (0:3) beim SV Eichede. „Wir sind der Spielball der SH-Liga. Das ist beunruhigend“, gestand Trainer Jörg Schwarzer. Drei Niederlagen in Folge mit 1:19 Toren, das ist natürlich indiskutabel. „Mit Eichede können wir von der Energie und der Dynamik nicht mithalten“, so Schwarzer. In dieser Verfassung ist jeder Gegner eine riesige Hürde, doch vielleicht erinnert sich Hartenholm vor der nächsten Partie gegen Eutin 08 an die letzte Saison, als dem Regionalliga-Aspiranten überraschend vier Punkte abgetrotzt werden konnten.