Henstedt-Ulzburg. Im zweiten Saisonheimspiel empfangen die Zweitligamänner des SVHU einen Bundesliga-Absteiger. Es ist der ehemalige Club ihres Kapitäns.

Manchmal holt einen die eigene Vergangenheit wieder ein, ohne dass man etwas daran ändern kann. In diesem Fall bedeutet sie zudem für den Henstedt-Ulzburger Zweitliga-Handballer Nico Kibat an diesem Sonnabend, 19 Uhr, in der Halle des Schulzentrums Maurepasstraße ein gerüttelt Maß an Schweißvergießen. Gegner der „Frogs“ ist dann nämlich im zweiten Heimspiel der noch jungen Saison Kibats ehemaliges Team, die TSG Ludwigshafen-Friesenheim.

Für Sentimentalität beim Aufein­andertreffen mit dem aktuellen Gegner, dessen Farben er von 2004 bis 2008 trug, bleibt dem Kapitän der „Frogs“ aber kein Raum. Gilt es doch, nach zwei engagierten wie auch ansprechenden, aber letztlich doch glücklosen Auftritten gegen den ASV Hamm-Westfalen und den HSC 2000 Coburg nun endlich Zählbares für den SV Henstedt-Ulzburg zu generieren. Ärgerlich nur, dass dieser designierte Punktelieferant niemand Geringeres als ein Bundesliga-Absteiger und somit klarer Favorit ist.

„Aber wenn wir uns vorher geschlagen gäben, dann hätten wir in der 2. Bundesliga nichts verloren“, sagt der Regisseur und Abwehrbollwerk in Personalunion und schöpft auch aus einem anderen Umstand Optimismus, wie auch sein Teamkamerad Robert Schulze. „Letztes Jahr haben wir doch auch die ersten beiden Spiele verloren und dann eine richtig gute Saison hingelegt“, sagt der Linksaußen, der in Coburg aber taktikbedingt für Martin Laursen auf der Kreisläuferposition begonnen hatte.

Und auch das Trainerduo Amen Gafsi und Matthias Karbowski nimmt zwar die Rolle des „Underdogs“ an, lässt sich aber vom großen Namen nicht ins Bockshorn jagen. Schließlich muss Ludwigshafen, das allerdings zuletzt Meisterschafts-Topfavorit GWD Minden ein 25:25-Remis abgetrotzt hatte, einen gewaltigen Umbruch kompensieren. Gleich 13 Abgängen aus dem bisherigen Erstligakader stehen nur neun Neuzugänge gegenüber. „Jedenfalls machen uns die beiden Auftaktniederlagen nicht nervös“, so Amen Gafsi, „für uns war wichtig zu sehen, dass sich das Team weiterentwickelt.“

Das hoffen die SVHU-Trainer auch für ihren „achten Mann“, der jedoch beim Auftakt zum allgemeinen Bedauern mit Abwesenheit geglänzt hatte. Nur 360 Fans wollten die Heimpremiere gegen Hamm-Westfalen sehen. Minusrekord des SVHU für die 2. Bundesliga. „Selbstverständlich wollen wir zu Hause jedes Match gewinnen“, sagt Matthias Karbowski, „aber dafür brauchen wir auch die lautstarke und zahlreiche Unterstützung unserer Fans.“

Ein Ansinnen, für das Karbowski den neuen Mann an der „Frogs“-Spitze auf seiner Seite weiß. „Wir wollen die Halle voll haben und so eine maximale Unterstützung für unsere Jungs sicherstellen“, sagt Till Gottstein, seit dem 1. Juli Geschäftsführer der Zweitliga-Spielbetriebsgesellschaft des SVHU. „Ein großes Problem ist bislang: Viele Sportbegeisterte hier in der Region wissen immer noch nicht, dass ihnen Spitzenhandball praktisch vor der eigenen Haustür geboten wird. Wer dann aber erst einmal bei uns in der Halle war, hat dann auch immer die elektrisierende Atmosphäre am Spielfeldrand genossen.“

Damit möglichst viele Interessierte in diesen (Erst-)Genuss kommen, haben Gottstein und Mitstreiter vieles in die Wege geleitet. Tickets gibt es künftig in Neumünster (auch und kneidl, Großflecken 34a), Bad Segeberg (Sound-Eck aktiv Musik, Oldesloer Straße), Norderstedt (Ticketcorner, Jörg-Peter-Hahn-Platz) und Henstedt-Ulzburg (Ticketcenter, Hamburger Straße 77). Dort und Online (www.svhu-handball.de) sind auch attraktive Gruppen- und Kombi-Angebote zu beziehen, die den Besuch bei den „Frogs“ noch günstiger gestalten.