Kreis Segeberg. Die Wählerinnen und Wähler zwischen Norderstedt und Bad Segeberg haben entschieden: Wer die Gewinner und Verlierer sind
Die Europawahl 2024 kennt im Kreis Segeberg klare Sieger und ebensolche Verlierer. Einer Partei machten die 141.538 Wählerinnen und Wähler, die ihre Stimme abgaben (Wahlbeteiligung 64,4 %), ihre Unzufriedenheit besonders deutlich: Bündnis90/Die Grünen. Die Partei muss im Kreis Segeberg einen Erdrutsch-Verlust von 14 Prozent hinnehmen, sie stürzt von 26,9 Prozent bei der letzten Europawahl auf nun 12,9 Prozent. Kleiner Trost: Man ist besser als das Bundesergebnis (11,9 Prozent)
Damit wird sie als Vertreterin einer der drei Berliner Regierungskoalitionsparteien der „Ampel“ am heftigsten abgestraft. Denn die Sozialdemokraten können ihr Ergebnis im Kreis Segeberg halten, landen bei 15,9 Prozent und damit nur 0,8 Prozent hinter dem Ergebnis der letzten Wahl. Und die FDP, die im Bund gerade so die Fünf-Prozent-Marke überschritten hatte (5,2 %), schafft es im Kreis Segeberg trotz heftigstem Gegenwind im Bund, ihr Ergebnis der letzten Europawahl zu halten: 7,1 Prozent der Wählerinnen und Wähler machten ihr Kreuz bei den Liberalen (plus 0,4 %).
Europawahl Kreis Segeberg: CDU und AfD gewinnen
Womit wir bei den Gewinnern der Wahl wären. Und da sieht es im Kreis Segeberg wie auf Bundesebene gleich aus. Die CDU holt im Kreis Segeberg 31,4 Prozent und damit 4,4 Prozentpunkte mehr als noch bei der letzten Europawahl 2019. Für die in Teilen gesichert rechtsradikale AfD entschieden sich im Kreis 13,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler, ein Plus von 5,5 Prozent.
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Im linken Lager ist Die Linke in der Bedeutungslosigkeit verschwunden (1,9 %) und wird deutlich vom Bündnis Sahra Wagenknecht abgelöst. Die neue Partei der ehemaligen Linken holt im Kreis aus dem Stand 4,1 Prozent. Die als sozialliberal, progressiv und europäisch-föderalistisch eingestufte Volt-Partei kann im Kreis Segeberg immerhin 2,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler überzeugen (plus 1,7 %)
Europawahl Norderstedt: SPD bleibt stark
Über zehn Prozent der Stimmen aus dem Kreis landeten bei den sonstigen Parteien und Bündnissen. Die meisten Stimmen (2,3 % oder 3203 Stimmen) holte dabei Die Partei, jene von Redakteur und Autor Martin Sonneborn und der Satire-Zeitschrift „Titanic“ 2004 gegründete „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“.
Die Tierschutzpartei holte 2264 Stimmen (1,6 %), die Freien Wähler 1774 Stimmen (1,3 %), die Partei Familie 1247 Stimmen (0,9 %) und die Partei des Fortschritts (pdf) immerhin 1190 (0,8 %).
Das Detailergebnis in Norderstedt: Die Grünen kommen auf 15,1 Prozent (-12,7%), die CDU auf 27,9 Prozent (4,4%), die SPD auf 18,8 Prozent (-0,4%), die AfD auf 10,5 Prozent (2,7%), die FDP auf 7,3 Prozent (0,7%), BSW auf 4,2 Prozent, Volt auf 3,2 Prozent (2,6%) und Die Linke auf 2,3 Prozent (-2,2%). Die Wahlbeteiligung lag bei 64,9 Prozent.