Kreis Segeberg. Mögliche Hitzewellen im Kreis Segeberg: Zwei Gesundheitsexpertinnen appellieren an Geschäftsleute und Gastronomen, zu helfen
Was kommt da auf uns zu? Starkregen sorgt für Überschwemmungen, Hitze, Sturm, Gewitter – die Menschen sorgen sich. Zum bundesweiten Hitzeaktionstag am 5. Juni startete der Kreis Segeberg die Aktion „Cool bleiben, wenn’s heiß wird“ und leistet damit einen kleinen Beitrag, um den Menschen das Leben bei Hitze zu erleichtern.
Es steht längst fest: Übermäßige Hitze kann sich nachteilig auf die Gesundheit des Menschen auswirken. Der Deutsche Wetterdienst hat als Kenngröße den „Heißen Tag“ definiert: Jeder Tag, dessen höchste Temperatur bei 30 Grad oder höher liegt, zählt dazu. 2023 gab 11,5 derartige Tage. Laut Umweltbundesamt wurden die zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nach 2010 gemessen.
Hitztewelle: Wer leidet, soll kostenlos Trinkwasser bekommen
Wie es in diesem Jahr wird, weiß niemand, aber die Experten befürchten, dass sich der Trend der vergangenen Jahre als stabil erweist. „Hitze und Sonneneinstrahlung stellen ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko für alle Menschen dar“, warnt Nadja Steinkühler vom Bereich Gesundheitsförderung des Kreises.
Besonders für Ältere würden die immer heißer werdenden Sommer große Herausforderungen mit sich bringen. „Etwa wenn mit dem Alter das Durstgefühl abnimmt oder eine chronische Erkrankung auftritt.“ Um Gesundheitsrisiken durch Hitze zu verringern und vor allem die älteren Bevölkerungsgruppen zu schützen, möchte der Bereich Gesundheitsförderung des Kreises ab diesem Sommer verschiedene Hitzeschutz-Maßnahmen etablieren.
Auf dem neuen Online-Hitze-Portal wird umfassend über Hitze- und UV-Schutz informiert. Dort werden viele wichtige Fragen rund um die Hitze beantwortet. Viele weiterführende Links müssen nur angeklickt werden, um Informationen zu bekommen. Unter anderem wird doch auch das Hitzewarnsysten des Deutschen Wetterdienstes erklärt.
Wer mit älteren Menschen Kontakt hat, kann sich zur Hitzeschutz-Schulung anmelden
Alle, die mit älteren Menschen in Kontakt stehen (Ämter, Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbände, Beratungsstellen), können kostenfrei Informationsmaterial zum Thema „Gesundheit und Hitze“ beim Kreis anfordern und in ihrer Einrichtung auslegen oder an Betroffene weitergeben. Personen, die beruflich oder privat mit älteren Menschen in Kontakt sind, können sich für eine Hitzeschutz-Schulung anmelden.
- Hitze: Tödliche Gefahr im Sommer – Lauterbach stellt Pläne vor
- Ärztekammer warnt vor Gesundheitsgefahren durch Klimawandel
- Apotheker: Gefahr von Hitzschlag und Sonnenstich wächst
Es geht aber auch um ganz konkrete und unmittelbare Hilfe bei großer Hitze. So fordert die Kreisverwaltung zum Beispiel Geschäftsleute, Apotheken und andere Behörden auf, kostenlos Leitungswasser an Passanten auszugeben. „Ausreichendes Trinken bildet die Grundlage, um gesund durch die Sommerhitze zu kommen“, sagt Nadja Steinkühler. Zusammen mit ihrer Kollegin Juliane Kokot ist sie für die Aktion „Cool bleiben, wenn’s heiß wird“ verantwortlich.
Kunden-Toiletten für Passanten in Not
Wer viel trinkt, benötigt auch eine Toilette. Das ist oft ein Problem, weil öffentliche Toiletten kaum noch vorhanden sind. Der Kreis fordert deshalb Geschäftsleute, Restaurantbetreiber und Dienstleistungseinrichtungen auf, ihre Kunden-WCs für Passanten in Not zur Verfügung zu stellen. Für das kostenlose Trinkwasser und WC-Angebot erhalten die Teilnehmenden einen Aufkleber für die Tür oder Fensterscheiben, um so auf die Aktion aufmerksam zu machen.
Wer mitmachen möchte, kann sich per E-Mail beim Kreis melden. Das gilt auch für das Angebot einer Hitzeschulung, die sich an Menschen richtet, die beruflich oder privat mit Senioren oder chronisch Kranken in Kontakt sind. Für die Aktionen kann sich jeder via E-Mail mit Name oder Einrichtungsanschrift unter der Adresse Gesundheitsfoerderung@segeberg.de anmelden.