Todesfelde. Unterstützer von Heinrich XIII. Prinz Reuß auch im Norden? Polizei auf ehemaligem Bundeswehr-Übungsgelände mit Lkw im Einsatz.
Im Zusammenhang mit der Razzia gegen mögliche Unterstützer der mutmaßlichen Terrorgruppe um den „Reichsbürger“-Ideologen Heinrich XIII. Prinz Reuß hat es, wie das Hamburger Abendblatt aus Behördenkreisen erfuhr, auch eine Durchsuchung auf einem ehemaligen Übungsgelände der Bundeswehr in Todesfelde bei Bad Segeberg gegeben. Die Polizei rückte am Dienstag zur alten Bunkeranlage mit mehreren Fahrzeugen an, darunter mit einem Lkw. Die Durchsuchung des alten Bundeswehr-Schießstandes mit bunkerähnlichen Gebäuden war gegen 16.30 Uhr beendet.
Ein Großaufgebot der Polizei durchsuchte laut Bundesanwaltschaft am Dienstag seit dem frühen Morgen sieben Objekte und drei Grundstücke in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein. Bei einem davon handelte es sich offenbar um die alte Schießanlage in Todesfelde.
Reichsbürger-Razzia in Todesfelde: Schießanlage seit vier Jahren außer Betrieb
In abgehörten Telefonaten sollen einzelne Beschuldigte nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ wiederholt von größeren Waffenlagern gesprochen haben, die bis dato nicht entdeckt wurden. In Althengstett (Kreis Calw) fuhr die Bundespolizei für die Ermittler des BKA unter anderem Gabelstapler und kleine Bagger auf. Festnahmen soll es am Dienstag nach Angaben der Bundesanwaltschaft aber nicht gegeben haben.
Die Nutzung der 1962 errichteten Standortschießanlage in Todesfelde war Anfang 2020 eingestellt worden. Die Gemeinde Todesfelde hatte damals ihr Interesse an einem Teilerwerb der bundeseigenen Flächen bekundet. Es geht um 35 Hektar Fläche. Neben der Schießanlage gehören auch Forstflächen dazu und eine Privatstraße.
Reichsbürger-Prozess in Hamburg: 66-Jähriger legt weitgehendes Geständnis ab
In Hamburg steht aktuell ein 66 Jahre alter Mann vor Gericht, dem die Hamburger Generalstaatsanwaltschaft vorwirft, als Angehöriger der sogenannten „Kaiserreichsgruppe“ Pläne für einen Umsturz in Deutschland unterstützt zu haben. Unter anderem sollte dafür ein längerer Stromausfall in Deutschland herbeigeführt und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) von Bewaffneten während einer live übertragenen Talkshow entführt werden.
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Die Anklage wirft dem Schleswig-Holsteiner aus dem Raum Bad Bramstedt vor, eine terroristische Vereinigung unterstützt und ein hochverräterisches Unternehmen vorbereitet zu haben. Zum Prozessauftakt vor wenigen Tagen legte er ein weitgehendes Geständnis ab.