Garbsen. Big Points nach Zitter-Schlussphase: Eintracht Norderstedt feiert beim TSV Havelse einen Doppelpacker und seinen Torwart.
Im enorm spannenden Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga Nord durfte sich Eintracht Norderstedt keinen Ausrutscher erlauben. Und das auswärts beim TSV Havelse, traditionell ein sehr schwerer Gegner. Umso riesiger war die Erleichterung nach Abpfiff. Der 2:1 (2:0)-Sieg bedeutet, dass die Garstedter rechnerisch nicht mehr direkt in die Oberliga Hamburg absteigen können. Gesichert ist der Klassenerhalt zwar nicht. Denn die Gefahr, auf einen Relegationsrang zu rutschen, besteht weiterhin.
Doch die Mannschaft von Trainer Jean-Pierre Richter ist einem Happy End zum Saisonende wieder einen gewaltigen Schritt nähergekommen. Von Beginn an zeigte sich das Team wach, übernahm die Initiative – und ging vor 281 Zuschauern schnell in Führung. Bereits in der fünften Spielminute schickte Kapitän Juri Marxen mit seinem Pass Marc Bölter, dessen Vorlage Brendel elegant mit der Hacke zum 1:0 für die Garstedter ins Tor bugsierte.
Eintracht Norderstedt: Stürmer mit Sensations-Trefferquote
Die Eintracht blieb danach weiter dran, hätte durch einen Kopfball von Eric Gueye (7.) und einen abgeblockten Schuss von Jonas Behounek (9.) schnell erhöhen können. Havelse meldete sich erst mit einem von Eintracht-Keeper Arne Exner parierten Schuss von Julius Langfeld in der Partie an (11.).
Danach war vor den Toren nicht mehr viel los. Bis die Eintracht ihre ganze spielerische Potenz in einer Szene bündelte. Bölter und Behounek setzten Marxen in Szene, dessen punktgenaue Flanke Brendel mit dem Kopf zum 2:0 veredelte (28.). Ein Treffer wie aus dem Lehrbuch, durch den Brendel seine Bilanz unter Coach Richter auf zehn Tore in zehn Partien schraubte, darunter sieben in den letzten drei Begegnungen.
Kurzfristige Ausfälle – doch die Abwehr steht trotzdem sicher
Doch auch die Defensive der Garstedter war zu loben. Die Ausfälle des nach einer Rotsperre wieder spielberechtigten Abwehrchefs Moritz Frahm (Virusinfekt) und von Außenverteidiger Florian Meier (Verletzung beim Warmmachen) fielen nicht ins Gewicht. Dane Kummerfeld außen und – wie bereits in der vergangenen Woche beim 5:1 gegen Kilia Kiel – André Wallenborn innen fügten sich nahtlos ins Defensiv-Kollektiv ein.
Die zweite Halbzeit kam wiederum äußerst chancenarm daher. Eintracht Norderstedt konzentrierte sich auf eine kompromisslose Abwehrarbeit, ließ gegen verbesserte Gastgeber nur wenig zu. Viele Möglichkeiten, das Ergebnis noch höher zu gestalten, ergaben sich allerdings für Norderstedt auch nicht. Nils Brüning scheiterte immerhin einmal am Außennetz (54.), Nick Selutin am Pfosten (87.).
Großtat: Schlussmann Arne Exner hält in der Nachspielzeit den Sieg fest
Die Partie schien einem sicheren Auswärtssieg entgegen zu trudeln, da wurde es plötzlich spannend. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit trat Havelse einen Freistoß Richtung langer Pfosten, wo der eingewechselte Luca Mittelstädt das 1:2 aus Sicht der Gastgeber erzielte. Es folgte eine hektische Schlussphase, in welcher der Eintracht der sicher geglaubte Sieg fast noch aus den Händen geglitten wäre. Exner musste ein scharfes Geschoss des Havelsers Besfort Kolgeci entschärfen, welches das 2:2 bedeutet hätte (90.+1). Danach war es geschafft!
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„Es war ein sehr intensives und sehr forderndes Spiel für uns. Unser Schwerpunktthema war heute die Arbeit gegen den Ball. Wir haben viel Leidens- und Widerstandsfähigkeit gezeigt und verdient gewonnen, wobei wir auch das nötige Spielglück hatten“, sagte Norderstedts Trainer Richter. „Die Statistik bei Manuel Brendel wird natürlich immer spannender. Er erhält von uns die Wertschätzung, die er sich mit seinen Leistungen absolut verdient hat“, fügte der Coach an.
Eintracht Norderstedt: „Es folgen noch zwei Endspiele“
Eine Warnung sandte er jedoch zur Sicherheit ebenfalls aus, da ein Absturz auf Relegationsplatz 14 an den letzten beiden Spieltagen weiterhin möglich ist. Zwar hat die Eintracht sechs Punkte Vorsprung auf Weiche Flensburg – aber Flensburg hat noch ein Nachholspiel in der Hinterhand und empfängt Norderstedt am letzten Spieltag zum direkten Duell.
„Die letzten beiden Endspiele gegen Kilia Kiel und heute hier in Havelse haben wir gewonnen“, so Richter. „Es folgen noch zwei Endspiele. Wir müssen scharf gestellt bleiben. Wir haben noch gar nichts erreicht.“ Zumal es der nächste Gegner in sich hat. Am kommenden Sonntag, 14 Uhr, steigt im Edmund-Plambeck-Stadion das Duell mit Drittliga-Absteiger SV Meppen, dem Tabellenzweiten.