Norderstedt. Delegiertenversammlung beschließt Erhöhung der Grundbeiträge. Wer das komplizierte Preissystem für die 19 Sparten vereinfachen soll.

  • Delegiertenversammlung im Sportpark Scharpenmoor dauert mehr als vier Stunden.
  • Vorstand und Präsidium werden mit mäßigem Ergebnis entlastet.
  • Grundbeiträge für Erwachsene und Kinder steigen an, Spartenbeiträge noch nicht.

Es gab Gesprächsbedarf. Viel Gesprächsbedarf. Schließlich ging es ja auch ums Geld. Genauer gesagt: Um eine vom Vorstand beantragte Erhöhung des Grundbeitrags für Vereinsmitglieder. Demzufolge wurde die Delegiertenversammlung des 1. SC Norderstedt im Tanzsaal des Sportparks Scharpenmoor zur Marathonveranstaltung. Erst nach vier Stunden und 15 Minuten war die zwölf Punkte lange Tagesordnung abgearbeitet.

50 von den 19 verschiedenen Abteilungen des SCN nominierte Delegierte waren eingeladen, 34 kamen. Außerdem stimmberechtigt: Der Vorstand (Clubchef Jörg Rau, der 2. Vorsitzende Torben Hey und der Referent für Finanzen, Jens Rath) sowie Präsidiumsmitglied Katja Mäkelmann. 24 Gäste lauschten aufmerksam den Redebeiträgen, verfolgten gespannt die Wahlen und Abstimmungen.

1. SC Norderstedt: Vostand und Delegierte diskussieren über finanzielle Situation

Wichtigstes Diskussionsthema: die angespannte finanzielle Situation des Clubs. Die Übungsleiter des 1. SC Norderstedt hatten in den vergangenen Monaten vergeblich auf ihre Honorare gewartet, Rechnungen konnten nicht bezahlt werden. Einige Betroffene äußerten daraufhin öffentlich ihren Unmut, die Gerüchteküche brodelte. Das Rätselraten gipfelte in der Frage: Ist der SCN etwa Pleite?

Um die erhitzten Gemüter zu beruhigen und für Aufklärung zu sorgen, nannte die Vereinsführung Mitte März in einem zweiseitigen Schreiben an alle Übungs- und Spartenleiter drei Gründe für die aktuelle Kassenlage: die ungewöhnlich späte Überweisung des einmaligen jährlichen Zuschusses der Stadt Norderstedt in fünfstelliger Höhe, die wirtschaftlichen Folgen wegen der Corona-Pandemie, die Auswirkungen der Energiekrise wegen des russichen Angriffskrieges auf die Ukraine. Und kündigte gleichzeitig an, auf der Delegiertenversammlung einen Antrag auf Erhöhung der Mitgliederbeiträge zu stellen.

Vorstand und Präsidium werden mit mäßigem Ergebnis entlastet

Für Tranzsparenz war also – wenn auch recht spät – gesorgt. Doch die Volksseele beim 1. SC Norderstedt kocht offenbar immer noch ein wenig. Anders lässt sich wohl kaum erklären, dass Vorstand und Präsidium nur mit einem mäßigen Ergebnis entlastet wurden: Es gab 17 Ja-, jedoch auch acht Nein-Stimmen. Neun Delegierte enthielten sich.

Aber es hätte ja noch schlimmer kommen können. Christoph Blöh: „Ich denke, dass auf der Versammlung in sachlicher Atmosphäre vielleicht nicht alle, aber doch viele Dinge geklärt werden konnten.“ Immerhin durften sich die SCN-Verantwortlichen damit trösten, dass die von ihr vorgeschlagene Anpassung der Grundbeiträge genehmigt wurde. Kinder, Jugendliche, Schüler, Studenten und Auszubildende zahlen vom 1. Juni an statt bisher 9,75 nun 12 Euro, Erwachsene 21 statt 17,50 Euro.

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Über eine Erhöhung der unterschiedlich hohen Spartenbeiträge wurde auf der Delegiertenversammlung noch nicht entschieden. Entsprechende Vorschläge soll eine schon existierende, bislang aber nur aus fünf Personen bestehende Beitragskommission erarbeiten. Blöh: „Wir wollen unser kompliziertes System mit 68 verschiedenen Varianten zusammen mit möglichst vielen Mitgliedern unbedingt vereinfachen. Alle, die dabei mithelfen und Vorschläge machen wollen, sind herzlich eingeladen.“

Die Delegierten bestätigten das 3. Präsidiumsmitglied, Katja Mäckelmann, im Amt. Eine Veränderung gibt es auf dem Posten des 2. Präsidiumsmitglieds: Johanna Kolthoff wird von Oliver Schubel ersetzt und ist nun Referentin für Jugendarbeit. Außerdem wurden vier Rechnungsprüfer gewählt und der Haushaltsvoranschlag für 2024 verabschiedet.