Henstedt-Ulzburg. Recyclingfirma GFR hat Sitz am Siebenstücken. Insolvenzverfahren läuft. Veolia kauft Entsorger. Was aus den Mitarbeitern wird.

In den Bereichen der Abfallentsorgung, Abwasser, Wasserversorgung und Energie ist es eines der weltgrößten Unternehmen: Über 45 Milliarden Euro Umsatz erzielte Veolia im vergangenen Jahr, wie kürzlich bekanntgegeben wurde. Rund 220.000 Menschen arbeiten weltweit für den Konzern. Nun übernimmt die deutsche Gruppe des französischen Wirtschaftsriesen eine Firma aus Henstedt-Ulzburg.

Es handelt sich um die GFR Gesellschaft für Recycling, die ihren Sitz am Siebenstücken hat, also im nördlichen Gewerbegebiet. Diese wurde nun an die Veolia Umweltservice Gruppe verkauft, nachdem existenzbedrohende Schwierigkeiten aufgetreten waren. Die Geschäftsführung hatte Anfang Dezember einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, dieses läuft nun seit dem 1. März 2024.

Henstedt-Ulzburg: Milliardenkonzern Veolia übernimmt insolventes Unternehmen

Der Kieler Sanierungsexperte Carsten Krage wurde als Insolvenzverwalter damit beauftragt, potenzielle Käufer zu finden. In Zusammenarbeit mit einer Unternehmensberatung wurden 75 mögliche Investoren kontaktiert, vier davon waren letztlich in einer engeren Auswahl, ehe nach intensiven Gesprächen der Zuschlag an Veolia ging. Die Gläubigerversammlung muss dem im Mai noch zustimmen.

„Das Erwerberkonzept der Käuferin sieht die Übernahme von nahezu allen 26 Mitarbeitenden vor“, so Carsten Krage. „Der bisherige Geschäftsführer Udo Stehr bleibt als Ansprechpartner erhalten, was für Kontinuität in der Kundenbeziehung sorgt.“

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Die Gesellschaft für Recycling (GFR) wurde 1993 gegründet. Die Firma hat sich spezialisiert auf Produktionsabfälle von kunststoffverarbeitenden Betrieben, entwickelt und setzt hierfür Entsorgungskonzepte um.

In Henstedt-Ulzburg werden die Abfälle sortiert und zu sogenannten Rezyklaten aufbereitet, im nächsten Schritt werden diese als Neuwarenersatz vornehmlich in Europa verkauft. Nach eigenen Angaben verfolgt GFR das Ziel, mit „ressourcenschonendem Abfallmanagement den Wertstoffkreislauf zu schließen“