Norderstedt. Gyros, Tzatziki, Ouzo: Wir stellen sechs griechische Restaurants in Norderstedt vor, ihre Spezialitäten und was Sie bezahlen müssen.
Wer die griechische Küche liebt, hat in Norderstedt reiche Auswahl. Mindestens zehn griechische Restaurants in allen Stadtteilen buhlen um die Liebhaber großer Grillfleisch-Portionen, knackiger Salate, Tzatziki, Gyros, Souvlaki oder auch Scampi in Knoblauch gesotten und natürlich ihn – den Ouzo. Der wird in fast allen griechischen Lokalen zur Begrüßung, zum Abschied und zwischendurch gern auch noch einmal kredenzt.
Es gibt sie also noch, die üppigen Fleisch-Portionen, die Platten mit Lamm und Leber, Rind und Schwein, mal als Steaks, mal gehackt oder aufgespießt, und wer richtig zulangen will, muss anschließend auch keinen Vampir-Biss mehr fürchten. Spontane Küsse bleiben allerdings auch aus. Wir stellen sechs griechische Lokale vor.
Yamass: Wiedereröffnung nach Wasserrohrbruch
Frisch renoviert und neu herausgeputzt, mit neuer Speisekarte und neuer Chefköchin direkt aus Griechenland feiert das Yamass seine Wiedereröffnung. Ein veritabler Wasserrohrbruch hatte das Lokal an der Segeberger Chaussee gegenüber der Einmündung Alte Landstraße im Juni geradezu unterspült.
„In den Sommermonaten haben wir unsere Gäste noch bewirten können, aber ab September mussten wir schließen und gründlich renovieren“, sagt Inhaber Thodorakis Sideris, der das Restaurant, vormals Da Angelo und Greco, seit vier Jahren mit seiner Freundin Anita Sula aus Kroatien führt. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht, die Gasträume ganz neu zu gestalten“, sagt das junge Paar und guckt sich zufrieden auf der Noch-Baustelle um. Große Bilder mit griechischen Landschaften vor blauem Himmel und blauem Meer geben dem Restaurant südliches Flair. Das Mobiliar ist frisch poliert, das Parkett aufgearbeitet, nun wird noch der Gastgarten mit frischen Blumen und Büschen gemütlich eingerichtet. „Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit unseren Gästen“, sagt Thodorakis Sideris und präsentiert seine neue Speisekarte.
Delikate Ausflüge in die italienische Küche
Zart gezeichnete Olivenzweige setzen auf jeder Seite aparte Akzente. Über der Rubrik „Kindergerichte“ steht liebevoll getextet „Gourmetglück für kleine Feinschmecker“, und „Pasta-Meisterwerke“ versprechen delikate Ausflüge in die italienische Küche, darunter „Scampi-Sinfonie auf Penne“ (21,90 Euro) oder „Puten-Brokkoli-Harmonie auf Linguini“ (17,50 Euro). Chefköchin Vera Kodra, die erst vor wenigen Wochen mit eigenem Auto und griechischem Kennzeichen aus Griechenland anreiste, freut sich über die vielen Vorspeisen, die sie anbieten kann.
Die Begriffe „Warme Vorspeisen“, „Salate“ bis zu „Suppen“ und „Vegetarische Gerichte“, darunter ein Gemüse-Türmchen für 8,50 Euro, oder „Spezialitäten des Hauses“ bis zu „Gerichte aus dem Ofen“, „Fischspezialitäten“ und „Garnelen-Spezialitäten“ sorgen für einen raschen Überblick.
Yamass, Segeberger Chaussee 51a, Di. bis Sa., 17 bis 23 Uhr, So., 15 bis 22 Uhr, Telefon 040/5296180 und 0176/31468060.
Kalion Greek: Romantische Laube mit kleinem Springbrunnen
Einen Generations- und Namens-Wechsel gab es im Kalion Greek, vormals Odysseus, an der Tangstedter Landstraße 559. Hat man, von der Tangstedter Landstraße kommend, das triste kleine Einkaufszentrum mit seinem grauen Stahl-Gestänge erst einmal überwunden, trifft man auf eine romantische Laube mit kleinem Springbrunnen. Rechts davon geht es direkt ins Kalion und damit in eine ganz andere Welt, in Räume mit romantischem Licht und kuscheligen Nischen.
Im September 2022 übernahmen Ioanna Georgiadou Kalionkidou und ihr Ehemann Vasileios Kalionkidis das Restaurant Odysseus von seinem Vater, nannten es nach dem ersten Teil ihres Familiennamens Kalion und verordneten dem Lokal eine Frischekur. Knapp 80 Innenplätze können sie besetzen, im Rondeel vor der Tür kommen noch einmal 80 Plätze dazu.
Griechisches Restaurant in Norderstedt mit Kirschtomaten und Keksröllchen
„Wir haben überwiegend Stammkunden, sehr viele kommen aus Poppenbüttel zu uns“, sagt Ioanna Kalionkidou, die oft neue Vorspeisen und Desserts kreiert, frisch anrichtet und ansprechend dekoriert, beispielsweise lecker zerlaufenen Käse im Engelshaarmantel auf Rucola mit Kirschtomaten, Walnuss-Splittern und Honig. Oder ein Dessert mit Schokoladentaler, gefüllt mit flüssiger dunkler Schokolade, an einer Kugel Eis aus griechischem Pistazien, getoppt mit Sahne und Keksröllchen.
„Unsere Spezialität sind unsere Lamm-Gerichte“, sagt Vasileios Kalionkidis. Beliebt seien auch die wechselnden Tagesgerichte. „Wir legen viel Wert auf unsere eigene Note und frische, selbst gemachte Zutaten“, ergänzt Ioanna Kalionkidou. Dafür seien ihre Preise etwas höher, „aber die Gäste freuen sich über unsere Qualität“, sagt das Ehepaar. Gern nehmen sie auch Gesellschaften an, beispielsweise Geburtstage und Jubiläen. Im Kalion gibt es zur Begrüßung keinen Ouzo, sondern eine sehr süffige, herbsüße Kreation nach eigenem Rezept.
Kalion Greek Restaurant, Tangstedter Landstraße 559, Mo. bis Sa., 16 bis 22 Uhr, sonn- und feiertags 12 bis 21 Uhr, info@kalion-online.de, Telefon 040/5243912, www.kalion-online.de
Hella‘s: Hier gibt es auch Tanz und Live-Musik
Zu den alteingesessenen griechischen Restaurants gehört zweifelsohne das Hella‘s am Lütjenmoor 44 in der Nähe des Herold-Centers. „Wir feiern im nächsten Jahr unser 25-jähriges Bestehen“, freut sich Inhaber Kostas Trakalianis. Doch auch ohne Jubiläum lädt der charmante Gastwirt gern zu Festen ein, beispielsweise zum „Riesengarnelen-Fest“ (Tagespreis). Die nächste Feier der Krustentier-Delikatesse findet am Mittwoch und Donnerstag, 17. und 18. April, 16 bis 21 Uhr, in der Taverne unter der Rungholt-Residence statt.
Auch für Feiertage, beispielsweise Karfreitag und Ostern, tischt Kostas Trakalianis stimmige Gerichte auf. Zu Karfreitag serviert er den traditionellen Fisch, diesmal Dorade- oder Zanderfilet mit mediterranen Salat, Tzatziki und Beilagen nach Wahl (22,90 Euro). Ostern steht unter dem Motto „Feiern wie in Griechenland“ Osterlamm aus dem Backofen (24,90 Euro), Lamm-Variationen für zwei Personen (58,90 Euro) und Oster-Grillteller mit Gyros, Hacksteak, Hähnchenbrust und Lammkoteletts (49,90 Euro) auf der Karte, begleitet von Salat, Kartoffeln und Tzatziki und Tiramisu zum Dessert. „Alle zwei Monate veranstalten wir auch Tanz mit Live-Musik, das nächste Mal Freitag, 5. April“, lädt Kostas Trakalianis ein.
Zu den 100 Innenplätzen kommen noch 80 Plätze auf der Sommerterrasse hinzu. Für Gesellschaften servieren er und sein Team gern ein Büfett nach Absprache. Für die Ende April und Anfang Mai anstehenden Konfirmationen hat das Hella‘s sogar noch einige Plätze frei.
Hella‘s, Lütjenmoor 44, Mo. bis Sa., 16 bis 23 Uhr, So. und Feiertage, 12 bis 22 Uhr, Telefon 040/5217545 oder 0172/6464266, E-Mail: info@hellas-norderstedt.de, Website www.hellas-norderstedt.de
Irodion: Gäste lieben den griechisch-antiken Ruinen-Charme
Zu den wohl ältesten griechischen Restaurants in Norderstedt gehört das Irodion an der Kreuzung Ulzburger Straße, Oadby-and-Wigston-Straße und Harckesheyde. Dort, wo einmal das alte Gasthaus Heidekrug mit einer Mühle Gäste bewirtete, ist seit 1989 das Reich von Athanasios Arabatzis.
Vor Kurzem hat der 67-Jährige Küche und Restaurant seinen Kindern Stella und Konstantinus Arabatzis übergeben. Doch der Patriarch der Familie begrüßt seine Gäste nach wie vor, und wenn das Team mit vier fest angestellten Mitarbeitenden und zwei Aushilfen voll ausgelastet ist, stellt sich Athanasios Arabatzis gern an den Gyros-Griller und schneidet das Fleisch in feinen Streifen ab. Zu 120 Plätzen im Restaurant mit seinem griechisch-antiken Ruinen-Charme und 30 Plätzen in einem separaten Gastraum kommen im Frühling und Sommer noch 60 Terrassen-Plätze.
Frischer Fisch vom Hamburger Fischmarkt
Im Irodion wird alles serviert, was Fans der griechischen Tafel erwarten, besonders frischer Fisch vom Hamburger Fischmarkt, der von 22 bis 8 Uhr geöffnet hat. „Wenn hier abends Schluss ist, fahre ich direkt zum Fischmarkt und kaufe frischen Fisch, beispielsweise Doraden oder Loup de Mer“, verrät Athanasios Arabatzis. Seine Stammgäste kommen auch aus Duvenstedt und Langenhorn. Er versucht, die Preise so moderat wie möglich zu halten: „Das geht, wenn die ganze Familie mitarbeitet und alle Lust und Laune zur Gastronomie haben.“
Wie seine Kolleginnen und Kollegen hat Arabatzis die Corona-Zeit dank des „Außer-Haus-Verkaufs“ überstanden. Daraus ist bei den meisten Restaurants ein eigener Geschäftszweig geworden. 1979 kam Athanasios Arabatzis nach Deutschland. „Ich wollte Verwandte besuchen und bin geblieben“, sagt er und lächelt.
Irodion, Ulzburger Straße 499, So., 12 bis 23 Uhr, Di. bis Sa., 12 bis 15 und 18 bis 23.30 Uhr, Telefon 040/5261777
Zum Griechen: Maria Tsirtsaki herrscht in der Küche über Grill, Pfannen, Töpfe und Tiegel
Die Ochsenzoller Straße vom Kreisel bis zum Alten Garstedter Rathaus könnte sogar „Klein Peleponnes“ genannt werden, denn mit dem Restaurant zum Griechen und dem Poseidon gibt es gleich zwei griechische Lokale nebeneinander. „Wir eröffneten unser Restaurant am 10. April 1990 und waren zuerst hier, mit der Familie vom Poseidon pflegen wir eine gute Freundschaft, wir sind Kollegen und keine Konkurrenten“, stellt Konstanikis Tsirtsaki vom Zum Griechen an der Ochsenzoller Straße 90 klar. Inhaberin des Restaurants ist seine Ehefrau Maria Tsirtsaki. Sie herrscht in der Küche über Grill, Pfannen, Töpfe und Tiegel.
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„Jeder bereitet seine Spezialitäten auf seine eigene Art zu, und genau das mögen die Gäste“, weiß Tsirtsaki und verweist auf eine gut bestückte Speisekarte, auch außer Haus. Es gibt typisch Griechisches wie Stifado (19,50 Euro), Gigantes (dicke Bohnen, 7,50 Euro) und Bifteki in einigen Variationen, Mousaka (15,90 Euro) bis zu Taramas Fischrogen-Salat als Vorspeise (gefüllte Weinblätter, 6.90 Euro).
Vom kleinen Dorf in Griechenland nach Norderstedt
„Ich bin in Nord-Griechenland in eine Gastronomen-Familie geboren und lebe seit mittlerweile fast 50 Jahren in Deutschland, die meiste Zeit hier in Norderstedt“, sagt Tsirtsaki. Er habe viele Freunde, seine Familie sei voll integriert. „Es war ein Traum, vom kleinen Dorf in Griechenland in einer Stadt wie Norderstedt Erfolg zu haben“, freut sich der Wirt. Auf der Halbinsel Kassandra führt er ein Hotel, in dem im Sommer auch Norderstedter Urlaub machen.
„Wir fühlen uns hier wie zu Hause, und deshalb habe ich meine Familie zur Feier meines 57. Geburtstags ins Zum Griechen eingeladen“, sagt Stammgast Hartmut Kruse und stößt mit Familie und Konstanikis Tsirtsaki an.
Zum Griechen, Ochsenzoller Straße 90, Mo., Mi. bis Sa., 17 bis 23 Uhr, So. und Feiertage 12 bis 22 Uhr, Telefon 040/5236823
Poseidon: Das Restaurant war früher mal ein Steakhouse
Nebenan, im Poseidon verwöhnen die Brüder Tasus und Kostas Nastas die Gäste. Ihr Vater Konstantinus Nastas hat das Lokal, das vorher ein Steakhouse war, 2003 übernommen. Chefin in der Küche ist Mutter Marianthi Nastas. „Wir haben sehr viele Stammkunden, viele Gäste kommen auch aus der ganzen Region zu uns, weil es ihnen hier einfach gut schmeckt“, sagt Kostas Nastas. Bis zu 100 Gäste kann die Familie im Restaurant anbieten, dazu kommen noch ein separater Clubraum für 30 Personen und eine Terrasse.
Poseidon, Ochsenzoller Straße 102, Di. bis Fr., 17 bis 23 Uhr, Sa. und So., 12 bis 23 Uhr