Norderstedt. Gewinnt Matthias Asteroth die „Bloody Cover“-Challenge? Warum Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider davon nicht begeistert wäre.

Der Norderstedter Autor Matthias Asteroth, der im vorigen Jahr mit „Cyberrat“ seinen Erstling vorgelegt hat, tritt mutig gegen einen ganz Großen an, gegen Sebastian David Fitzek, Schriftsteller, Journalist und Fernseh-Moderator. Der 52-Jährige lieferte Thriller-Bestseller gleich in Serie ab, darunter „Die Therapie“ (2006), „Der Augensammler“ (2009) bis zu „Die Einladung“ (2023).

Beide Autoren liefern sich nun bei der „Bloody Cover 2024“-Challenge ein Duell mit scharfen Klingen – wessen Buch hat das beste Titelblatt? Fitzek holte sich den Preis „Bloody Cover“ schon 2018 mit dem Thriller „Flugangst 7A“, auf dessen Cover das Heck eines Flugzeugs wie eine Haiflosse durch die Wolken schneidet. Diesmal wurde sein neustes Buch „Die Einladung“ nominiert, das es auch auf Platz 1 der Spiegel-Bestseller-Liste schaffte. Auf dem Titel ist eine Tür mit einem Briefschlitz abgebildet, als Namensschild erscheint „Thriller“.

Zwölf Krimi-Cover haben es ins Finale geschafft

Doch „Cyberrat“ von Norderstedts Krimi-Autor Asteroth kann mit seinem klar gezeichneten Ratten-Titel sehr gut mithalten, zumal das Cover wie auch der Titel des Buches eindeutig auf den Inhalt hinweist und durch die scherenschnittartige Abbildung einer sich aufbäumenden Ratte auch das Zwielichtige dieser schlauen, aber doch so unsympathischen Tiere symbolisiert – eine gehörige Portion Mystik inbegriffen.

Bestseller-Autor Sebastian Fitzek nimmt ebenfalls am „Bloody Cover“- Wettbewerb teil.  2018 war er bereits mit dem Thriller „Flugangst 7A“ siegreich.
Bestseller-Autor Sebastian Fitzek nimmt ebenfalls am „Bloody Cover“- Wettbewerb teil. 2018 war er bereits mit dem Thriller „Flugangst 7A“ siegreich. © dpa | Jens Kalaene

Doch die Konkurrenz ist groß. Aus 600 Krimi-Neuerscheinungen im Jahr 2023 kamen zwölf Krimi-Cover auf die Nominierungsliste, darunter auch das Buch „Einer muss den Job ja machen“ von Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider. Das Cover zeigt einen dürren Mann, der mit seinem dürren Hund an der Leine entschlossenen Schrittes offenbar frühmorgens vor der Kulisse der Hamburger Skyline mit ihren zahlreichen markanten Türmen ins Büro eilt.

Fragt sich nur, wer den „Bloody Cover“-Sieger macht und sich die begehrte Trophäe holt. Pekuniäres springt bei dem Wettbewerb nicht heraus. Jedenfalls nicht für die Autorinnen und Autoren.

Der Wettbewerb geht auf den Wiener Krimi-Autor Friedrich Glauser zurück

Die teilnehmenden Leserinnen und Leser, die das ihrer Meinung nach originellste, stimmigste, markanteste oder einfach nur das schönste Cover 2023 küren, können Bücher, Lesezeichen, Postcard Stories, Krimi-Kartenspiele, ein Krimi-Quiz, Pistolenkeksausstecherformen oder kulinarische Köstlichkeiten wie die leckeren Pistolennudeln gewinnen. Das Los entscheidet.

Der Wettbewerb „Bloody Cover“ geht auf den Wiener Krimi-Autor Friedrich Glauser zurück. Der wurde am 4. Februar 1896 geboren, und genau an dem Tag werden die Nominierten für den „Bloody Cover“-Pokal verkündet. Friedrich Glauser erfand mit seinem Roman „Wachtmeister Studer“ einen der ersten Detektive im deutschsprachigen Raum, und daher haben ihm die Veranstalter mit dem „Bloody Cover“ ein Denkmal gesetzt. Jetzt können Krimi-Fans bereits zum 23. Mal per Live- (bei Lesungen) und Online-Votum ihren Favoriten für das Sieger-Cover küren.

Matthias Asteroth hofft auf viele Unterstützer

Matthias Asteroth jedenfalls rechnet sich gute Chancen aus, Motto: Wer nicht an sich glaubt, hat schon verloren: „Jeder Buchhändler, dem ich den Krimi vorgestellt habe, hat sofort von dem tollen Cover geschwärmt“, freut sich Matthias Asteroth und lobt den Hamburger C. W. Niemeyer-Verlag, nach seinen Vorgaben einen markanten Titel gestaltet zu haben. Nun hofft er auf viele Menschen, die dem Titel im Wettbewerb ihre Stimme geben.

Sein Krimi-Debüt „Cyberrat“ hat Matthias Asteroth als Auftakt zu einer Serie geplant. Inzwischen hat er Band 2 geschrieben und seinem Verlag unter dem Arbeitstitel „Krypto“ vorgelegt. Wieder ist seine „Cyberrat“-Figur Thiess Riedel als Ermittler die Hauptperson, wieder spielt die Geschichte an der Elbe, wieder geht es um Internet-Segen und -Fluch. An der Poggenmühlenbrücke in der Hamburger HafenCity wird ein Toter gefunden, scheinbar ein Obdachloser. Doch schnell wird er als der verschwundene Erfinder einer neuen Krypto-Währung identifiziert, und ebenso schnell ist klar, der Mann hat keinen Selbstmord begangen. Er wurde kalt ins Jenseits gekickt. Aber von wem? Und was ist mit der verschwundenen Krypto-Währung geschehen, die inzwischen ein Vermögen wert ist?

Im Roman „Cyberrat“ gibt es viel Norderstedter Lokalkolorit

Auch Thiess Riedels private Geschichte steht wieder im Fokus des neuen Asteroth-Krimis, ebenso die Suche nach der internationalen Gruppe von Cyber-Terroristen, die schon in „Cyberrat“ für Aufregung sorgt. Wann Band 2 erscheinen wird, steht noch nicht fest.

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Matthias Asteroth, der als Systemadministrator bei Hapag Lloyd arbeitet, lebt seit 17 Jahren an derselben Straße wie einst Uwe Seeler. Auch sein Roman spielt in Norderstedt und Hamburg, beispielsweise an der Kohfurth, im Wittmoor und an der Dove-Elbe.

Unter https://lnkd.in/eqdRwgkB kann man bis 14. April bei den „Bloody Cover“-Veranstaltern „Syndikat“ und „Krimi-Forum“ seinen Sieger-Titel, beispielsweise Matthias Asteroth, unter den zwölf Finalisten wählen. Das Gewinner-Cover wird am Sonnabend, 18. Mai, auf der „Criminale“ (www.die-criminale.de) in Hannover bekannt gegeben. Infos gibt es auch unter www.bloodycover.de, unter www.krimi-forum.de/wahl-zum-bloody-cover-2024/ und unter www.das-syndikat.com.

Matthias Asteroths Erstling „Cyberrat“ hat 480 Seiten, ist im Verlag C. W. Niemeyer Hamburg erschienen und kostet 16 Euro.

Lesungen: Am 26.04., 18.00, Bücherhalle Volksdorf, Eulenkrugstraße 55-57, und am 04.08., 11.00, Lesecafé im Stadtpark, Saarlandstraße 67a.