Norderstedt. Am Sonnabend mussten alle Besucher fluchtartig die De-Gasperi-Passage verlassen. Manche waren sogar nur spärlich bekleidet.
Um kurz nach 17 Uhr dröhnte am Sonnabend der Feueralarm durch die De-Gasperi-Passage am benachbarten Herold-Center in Norderstedt. Alle Besucherinnen und Besucher mussten die Einkaufspassage und die dazugehörigen Gebäudekomplexe umgehend verlassen. Ebenso unterbrachen Mitglieder des Fitnessstudios Crunch Fit, das auf dem Parkdeck liegt, ihre Sporteinheit und warteten teilweise leicht bekleidet auf Entwarnung.
Vier Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt rückten mit 21 Einsatzkräften aus – und konnten keinen Brand finden. „Es handelte sich um einen Fehlalarm. Die Feuerwehr konnte relativ schnell Entwarnung geben“, berichtet Sprecher Niels Philip Kögler. Der Einsatz habe nicht einmal eine halbe Stunde gedauert.
Herold-Center: Kosten für Fehlalarm muss ECE tragen
Der Fehlalarm wurde im L‘Quan ausgelöst. Das asiatische Restaurant gehört ebenfalls zur Einheit der De-Gasperi-Passage. Vermietet werden die Flächen vom Unternehmen MEC METRO-ECE Centermanagement (MEC). Ob ein Mitarbeiter oder ein Gast den Handfeuermelder versehentlich oder absichtlich betätigt hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt.
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Im vergangenen Jahr ist die Feuerwehr 24-mal wegen eines Fehlalarms am Herold-Center angerückt. „Das kann teuer werden“, weiß Fabian Wachtel, hauptamtlicher Chef der Feuerwehr in Norderstedt. Wer aus Spaß den Feueralarm auslöst und dabei erwischt wird, muss tief ins Portemonnaie greifen. Mehr als 1100 Euro kostet der Feuerwehreinsatz, der fälschlicherweise verursacht wurde. „Damit nehmen wir pro Jahr etwa 100.000 Euro ein“, sagt Wachtel.
Allerdings müssen die Kosten selten von Privatpersonen übernommen werden. Denn: Die Feuerwehr schickt die Rechnung an den Betreiber der Anlage – im Fall der De-Gasperi-Passage ist das MEC, ein Fehlalarm im Herold-Center müsste von der ECE Group zunächst bezahlt werden. Die Betreiber könnten versuchen, den Schuldigen ausfindig zu machen und die Kosten auf ihn umzulegen. Häufig aber ist es schwer nachzuvollziehen, wer den Alarmknopf möglicherweise mutwillig missbraucht hat.