Alveslohe/Bad Segeberg. Feuerwehren aus Alveslohe und Bad Segeberg pumpen Millionen Liter Wasser in die Ostsee – bei eisiger Kälte, Regen und Wind.

Die Bilder von überschwemmten Regionen in Deutschland bestimmen derzeit die Nachrichten. Tausende Helfer sind im Einsatz, um Deiche zu sichern und Wasser aus überflutete Gebäuden und Flächen zu pumpen. Auch die Freiwillige Feuerwehr Alveslohe und Technische Hilfswerk (THW) aus Bad Segeberg wurden alarmiert. Derzeit arbeiten die Ehrenamtler auf Fehmarn.

Die Helfer wurden zu einem Schöpfwerk in Presen wenige Kilometer südlich von Puttgarden gerufen. Die Alvesloher Feuerwehr rückte mit ihrem Schlauchwagen und den Hochleistungspumpen aus, über die nur wenige Wehren in der Region verfügen. Der Einsatz direkt an der Ostsee bei Kälte, Nässe und Wind wird noch mindestens bis Sonnabend dauern.

Die Einsatzkräfte arbeiten in Zwölf-Stunden-Schichten. Am Freitag kämpften die Feuerwehrleute gegen den starken Wind, der Wasser immer ins Schöpfwerk hineindrückte. Die drei Pumpen der Alvesloher Wehr schaffen jeweils 4800 Liter pro Minute und sind seit Tagen im Einsatz

Feuerwehr und THW aus Bad Segeberg pumpen Wasser von der Bundesstraße 75.
Feuerwehr und THW aus Bad Segeberg pumpen Wasser von der Bundesstraße 75. © THW | THW

Auch das Segeberger THW mit seiner Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen wurde nach Presen alarmiert und rückte mit fünf Pumpen aus, die das Wasser in die Ostsee leiten. Vier Männer und Frauen aus Bad Segeberg bedienen die Technik. „Ich bin seit 26 Jahren bei der Feuerwehr, aber so ein Szenario habe ich noch nie erlebt“, sagt Gemeindewehrführer Thorsten Steffen. Die Helfer aus der Kreisstadt haben seit Jahresbeginn bereits mehrere Pumpeinsätze absolviert. Kurz nach Neujahr rückten sie gemeinsam mit ihrem THW-Kollegen aus Neumünster zum Serengeti-Park in Niedersachsen, der nach starken Regenfällen unter Wasser stand.

Feuerwehr und THW mit Pumpen im Hochwassereinsatz

Danach fuhren die Helfer zurück nach Schleswig-Holstein in die Nähe von Bad Oldesloe. In Blumendorf stand ein Teil der Bundesstraße 75 und ein angrenzendes Fachwerkhaus unter Wasser. „Der ungünstigen geografische Lage ist geschuldet, dass immer wieder Wasser aus höher gelegenen Bereichen in die Senke läuft. Was auf der einen Seite weggepumpt wird, läuft von der anderen nach“, schrieb ein Helfer aus Facebook.

Die Wassermassen überspülten ganze Straßen.
Die Wassermassen überspülten ganze Straßen. © THW | THW

Auf Fehmarn ist das THW mit insgesamt 45 Helfern im Einsatz. Die Segeberger arbeiten mit der Feuerwehr sowie dem THW aus Mölln, Oldenburg, Schwerin und Wismar zusammen. Auch die Bauern helfen mit und setzen ihre Güllepumpe im Kampf gegen die Fluten ein. Das Deutsche Rote Kreuz und Anwohner sorgen für die Verpflegung.

Mehr zum Thema

„Das ist ganz großes Kino, wie die Zusammenarbeit untereinander klappt“, sagte Bürgermeister Jörn Weber am Donnerstagabend während einer Pressekonferenz. Die Pegelstände in der Ostsee sind inzwischen gefallen.