Kreis Segeberg. Es gibt immer weniger Vögel. Der Naturschutzbund ermittelt die Lebensumstände und die Zahl der Tiere mit öffentlicher Hilfe..

Eine Stunde entspannt am Fenster sitzen und in den Garten schauen: Das ist nicht nur gemütlich, es kann auch sehr wertvoll und nützlich sein. Der Naturschutzbund (Nabu) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) rufen bundesweit zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Mit dieser Aktion soll die Situation der Vögel in Städten und Dörfern besser eingeschätzt werden. Und es wird der Frage nachgegangen, warum es immer weniger Vögel gibt. Gezählt wird vom 5. bis 7. Januar.

Auf den Gesang eines Vogels wartet man im Winter meist vergebens. Regnet es in Strömen, wie in den vergangenen Tagen, ist kaum noch etwas zu hören. Wird ihr Gefieder nass, kühlen sie schneller aus und brauchen mehr Energie, um die nasskalte Zeit zu überstehen. Trotzdem lohnt das Zählen auch an Regentagen: Die Vögel halten sich dann nämlich vermehrt an den Futterstellen auf. Darauf weist Eva Krautter, Pressesprecherin des Nabu in Schleswig-Holstein, hin.

Vogelzählung – der Haussperling kommt im Winter am häufigsten vor

Zu den Fakten: Im vergangenen Winter beteiligten sich rund 100.000 Menschen aus ganz Deutschland an der Aktion. In Schleswig-Holstein beobachteten 4819 Menschen insgesamt 128.528 Vögel. Am häufigsten sichteten sie den robusten Haussperling, gefolgt von Feldsperling, Amsel und Kohlmeise.

Dabei ist die Zahl der Vögel in den vergangenen Jahren drastisch zurückgegangen. Doch das dramatische Vogelsterben der letzten Jahrzehnte hat nach den Erkenntnissen der Naturschützer kaum mit gestiegenen Todeszahlen bei ausgewachsenen Vögeln zu tun. Sondern damit, dass nicht genug Jungvögel großgezogen werden. „Und das passiert, wenn Vögel keinen geeigneten Lebensraum und nicht mehr genügend Nahrung finden“, teilt der Nabu mit.

Eine Stunde am Fenster sitzen und in den Garten schauen

Wer sich nicht sicher ist, wie seltenere Vögel aussehen, kann sich auf der Nabu-Website informieren. Von der Amsel bis zum Zaunkönig sind dort die 35 häufigsten Wintervögel nach Größe und Gestalt und Färbung des Gefieders aufgelistet.

Mehr zum Thema

Mitmachen ist simpel: Einfach eine Stunde lang die Vögel vor dem Fenster, im Garten oder im Park beobachten und anschließend die Ergebnisse dem Nabu melden. Die Teilnehmenden machen alles richtig, wenn sie von jeder Art die höchste Anzahl an Vögeln notiert, die sie während einer Stunde gleichzeitig sehen konnten.

Beobachtungen können dann unter www.stundederwintervoegel.de oder in der App „NABU Vogelwelt“ bis zum 15. Januar gemeldet werden. Telefonische Meldungen sind am 6. und 7. Januar 2024 jeweils von 10 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800-1157-115 möglich.