Kreis Segeberg. Bei stundenlangen Kontrollen suchten Beamte nach Einbrechern und benebelten Fahrzeugführern. Das soll wiederholt werden.

Im Kampf gegen die Einbruchskriminalität darf die Polizei in den Kreisen Segeberg und Pinneberg auch künftig verstärkt Personen und Autos kontrollieren. Die Anordnung der Polizeidirektion wurde erneut verlängert und ist jetzt bis zum 9. Januar 2024 gültig. Damit hat die Polizei das Recht, bei Kontrollen Personen kurzzeitig anhalten und Fahrzeuge einschließlich der Kofferräume oder Ladeflächen in Augenschein zu nehmen.

In Norderstedt hatte sich die Polizei am Mittwoch an mehreren Kontrollstellen postiert. Im Einsatz waren auch Beamte der Kripo und der Autobahnpolizei. Dabei ging es neben der Suche nach Einbrechern darum, Autofahrer zu entdecken, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen.

Alkohol und Einbrüche: Polizei stoppt 324 Autofahrer

Die Beamten stoppten zwischen 16 und 24 Uhr 324 Autofahrer an den Kontrollstellen auf der
Segeberger Chaussee und der Ulzburger Straße. Außerdem waren mobile Trupps unterwegs. „Bei
drei Fahrzeugführern gab es Hinweise auf den Konsum von Betäubungsmitteln“, teilte die Polizei mit. Sie mussten im Polizeirevier eine Blutprobenentnahme über sich ergehen lassen. Das Polizeirevier Norderstedt kündigte an, derartige Kontrollen zu wiederholen.

Mit den Anhalte und Sichtkontrollen will die Polizei Einbrechern auf die Spur kommen und feststellen, ob Banden unterwegs sind. Im Polizeijargon heißen diese Aktionen „Anhalte- und Sichtkontrollen zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität“. Wenn die Befugnisse auch nach dem 9. Januar gültig sein sollen, muss erneut das Amtsgericht Bad Segeberg die Anweisung der Polizei bestätigen.

Polizei: Kampf gegen Einbrüche hat hohe Priorität

Seit dem Beginn der Winterzeit registriert die Polizei im Kreis Segeberg einen deutlichen Anstieg bei den Einbrüchen in Wohnungen und Häuser. Die Bekämpfung dieser Delikte habe hohe Priorität, teilte die Polizeidirektion mit. Seit dem 15. November darf die Polizei Anhalte- und Sichtkontrollen vornehmen.

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Die Region ist bei Einbrecher besonders beliebt, weil sie in weiten Teilen unmittelbar an Hamburg grenzt und über die Autobahnen und Bahnlinien schnelle Anreise- und Flüchtmöglichkeiten bietet. “Der gesamte Bereich bietet eine Vielzahl an Tatgelegenheiten und dient Tätergruppierungen aus der benachbarten Hansestadt als Reiseweg in weitere Regionen des Landes Schleswig-Holstein“, sagte ein Polizeisprecher.