Norderstedt. Lust, sich für Jugend, Schule, Sport, Kultur und Soziales einzusetzen? Norderstedt braucht jemand für das Sozialdezernat.

Wenn Katrin Schmieder am 10. Januar 2024 im Norderstedter Rathaus die Amtsgeschäfte als Oberbürgermeisterin aufnimmt, wird gleichzeitig die wichtige Position der Sozialdezernentin in der Stadt vakant. Schmieder hatte zuvor das Jugend- und das Sozialamt sowie die Ämter für Schule, Jugend, Kita, Bildung und Kultur geleitet. Doch die Lücke soll schnell geschlossen werden. Verwaltung und Politik haben sich bereits auf einen Zeitplan für die Stellenausschreibung verständigt.

Bis zum 15. Dezember soll die Ausschreibung vorliegen und veröffentlicht sein, die Bewerbungsfrist für Kandidatinnen und Kandidaten läuft dann bis zum 26. Januar. Die Position der Sozialdezernentin ist ein Beamtenverhältnis auf Zeit. Die Stadtvertretung wählt die Person auf sechs Jahre.

Vorstellungsgespräche im Hauptausschuss Ende Februar

Entsprechend werden die eingehenden Bewerbungen bis zum 2. Februar an die Vorsitzenden aller Fraktionen der Stadtvertretung übergeben. Die Kommunalpolitik hat dann bis zum 16. Februar Zeit, jene Bewerberinnen und Bewerber auszusuchen, die für Vorstellungsgespräche im nichtöffentlichen Teil der Hauptausschuss-Sitzungen am 28. und 29. Februar eingeladen werden.

Schließlich wird es am 26. März zum endgültigen Schwur in der Stadtvertretung kommen. Wer die Mehrheit der Stimmen aus der Politik auf sich vereinen kann, wird auf Katrin Schmieder im Amt folgen. Die Vereidigung ist für den 14. Mai in der Stadtvertretung geplant.

Monatliche Besoldung kann sich sehen lassen

Wer das Dezernat II im Rathaus leitet, hat etwa 500 Mitarbeitende unter sich. Besoldet ist die Stelle mit derzeit 9.127,63 Euro, dazu kommen monatliche Aufwandsentschädigungen in Höhe von maximal 325 Euro. Mitbringen muss man ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Gesellschafts- oder Sozialwissenschaften oder einen gleichwertigen Abschluss.

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Mehrjährige Führungserfahrung in einer kommunalen Verwaltung oder einem Wirtschaftsunternehmen in leitender Position werden vorausgesetzt, dazu ein hohes Maß an Fachkompetenz, die Fähigkeit zum administrativen Management und ein umfangreiches betriebswirtschaftliches Verständnis.

Absprachen in der Politik zur Vergabe des Jobs?

Die Vergabe der Dezernentenstellen waren in der politischen Vergangenheit der Stadtvertretung immer auch durch Verteilungskämpfe zwischen den Fraktionen geprägt. Gerade CDU und SPD versuchten immer wieder, „ihre“ Kandidaten und Kandidatinnen zu installieren. Die Stadtratsposten gelten als Sprungbrett für die Verwaltungsspitze. Ex-Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote startete einst als Baudezernent, Ex-Sozialdezernentin Anette Reinders kandidierte als Oberbürgermeisterin, scheiterte allerdings. Katrin Schmieder hingegen schaffte den Sprung aus dem Dezernat auf den Chefinnen-Sessel.

Auch im Vorfeld der Oberbürgermeister-Wahl kam nach dem Pakt zwischen CDU und SPD das Gerücht auf, die SPD habe sich mit der Unterstützung für den CDU-Kandidaten Robert Hille quasi die Besetzung der Sozialdezernentenstelle mit einem Kandidaten oder einer Kandidatin aus ihren Reihen gesichert. Von einem „Deal“ war die Rede. Dass man über die Vergabe der Stelle geredet habe, das stritten weder CDU noch SPD ab. Wie sich die Parteien bei der Besetzung nun tatsächlich verhalten werden, das wird sich in den kommenden Monaten erweisen.