Norderstedt. Alle 490 pädagogischen Räume mit moderner Technik ausgestattet. Mobile Endgeräte gibt es für die meisten Schüler gratis.

Die Stadt gibt sich selbstbewusst und sieht sich auf der Erfolgsspur: „Norderstedt gehört bundesweit zu den führenden Kommunen, wenn es um die Digitalisierung an Schulen geht“, sagt Bernd-Olaf Struppek, Sprecher der Norderstedter Stadtverwaltung. Dieses positive Fazit ergebe sich aus dem regelmäßigen Austausch in bundes- und landesweiten Netzwerken von Schulträgern sowie mit anderen Städten und Gemeinden.

Im Vergleich zu anderen Schulträgern auf dem Weg ins digitale Klassenzimmer habe Norderstedt einen erheblichen Vorteil: Im gesamten Stadtgebiet liegt leistungsstarkes Glasfaserkabel im Boden. Die Schulen waren angeschlossen, die Fachleute im Rathaus konnten gleich damit loslegen, schnelles WLAN einzurichten, eine Aufgabe, die inzwischen erledigt ist. Norderstedt habe für die Schul-IT Bundes- und Landesfördermittel aus dem Digital-Pakt Schule in Höhe von knapp 4,7 Millionen Euro bekommen und habe einen Eigenanteil von gut 500.000 Euro leisten müssen.

Politiker bewilligen zehn zusätzliche Stellen für die Schul-IT

Mithilfe externer Experten wurde eine zentrale IT-Infrastruktur geschaffen. Es gibt keine schuleigenen Server, die IT-Infrastruktur einschließlich Benutzerverwaltung, Betrieb und Support wird zentral über den Server im Rathaus gesteuert. Das spare Zeit und Wege, weil mögliche Serverprobleme in der Verwaltungszentrale behoben werden könnten. „Und wir hatten und haben das Glück, dass uns die Politik massiv unterstützt“, sagte Tanja Jeschke, Leiterin des Sachgebiets Schul-IT.

So habe der Ausschuss für Schule und Sport zehn zusätzliche Stellen bewilligt – eine Verstärkung, die unter anderem die Lehrkräfte von administrativen Aufgaben entlasten soll, damit sie sich stärker ihrer Hauptaufgabe, der Vermittlung von Wissen und Kompetenzen, zuwenden können.

Verzicht auf teure Geräte, damit viele Schüler und Schülerinnen digital lernen können

Die Verwaltung habe in enger Absprache mit den Schulen alle 490 pädagogisch genutzten Räume mit Beamern, elektrischen Leinwänden, Whiteboards und Aktiv-Lautsprechern ausgestattet, heißt es in der Zwischenbilanz zum Stand der Digitalisierung, der den Politikern im Schulausschuss präsentiert wurde.

„Zusätzlich haben wir sogenannte schulgebundene mobile Endgeräte für den flexiblen Unterrichtseinsatz für Schülerinnen und Schüler angeschafft“, sagt Struppek. Es stünden 4800 Endgeräte für die Schülerinnen und Schüler in den 21 Norderstedter Schulen zur Verfügung. Damit kann rein rechnerisch mehr als jeder Zweite digital lernen.

Schul-WLAN „MobyEdu“ bietet Jugendschutzfilter und sicheren Zugang zum Internet

Über das Schulportal können die Schulen Nextcloud nutzen. Schüler und Schülerinnen sowie die Lehrkräfte haben die Möglichkeit, Dateien wie bei Google Drive in die Cloud zu laden, über mehrere Geräte abzurufen und flexibel zu bearbeiten. 5900 Nutzer greifen bisher auf das Schulportal zu. „Die Entscheidung über die Nutzung unseres Schulportals liegt bei den Schulen“, sagt Struppek. Angelehnt an das stadtweite und freie Norderstedter WLAN-Netz „MobyKlick“ ist das Schul-WLAN „MobyEdu“, das über einen Jugendschutzfilter verfügt und einen sicheren Internet-Zugang garantiere.

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Doch damit ist für das Team von der Sachgebietsleitung Schul-IT im Rathaus der Weg noch lange nicht zu Ende. Knapp 3,6 Millionen Euro wird die Stadt in den nächsten beiden Jahren investieren, um die Digitalisierung an den Schulen weiter voranzutreiben. Zum einen müssen noch Räume mit moderner Unterrichtstechnik versorgt werden, die zu Unterrichtsräumen umgestaltet werden müssen, weil sonst die Plätze für die Schüler nicht ausreichen.

Schülerinnen und Schüler erhalten jeweils ein Gerät, bis sie die Schule verlassen

„Die Computerräume der weiterführenden Schulen werden neu ausgestattet, weil das Fach Informatik vom Schuljahr 2024/2025 an in der Sekundarstufe Pflichtfach wird“, sagt Struppek. Zudem werde, wie von den Politikern beschlossen, seit dem Schuljahr 2021/2022 in allen acht weiterführenden Schulen jedes Jahr ein Jahrgang mit Endgeräten ausgestattet. Die Schülerinnen und Schüler erhalten jeweils ein Gerät, bis sie die Schule verlassen.