Henstedt-Ulzburg. Bis spät in die Nacht bekämpfte die Gemeindefeuerwehr den Brand am Reiherstieg. Warum die Löscharbeiten so mühsam waren.
Mehr als 13 Stunden war die Gemeindefeuerwehr in Henstedt-Ulzburg am Dienstag im Einsatz. Eine rund 600 Quadratmeter große Scheune, in der etwa 460 Strohballen gelagert wurden, stand in Flammen. Die Halle am Reiherstieg, die aus einem Blechdach bestand, ist eingestürzt. Das Stroh brannte dennoch weiter, wie Christoph Rüter, Sprecher der Feuerwehr Henstedt-Ulzburg und des Kreisfeuerwehrverbandes Segeberg, berichtet.
Gegen 11.30 Uhr wurde die Feuerwehr am Dienstagvormittag alarmiert. Laut Rüter waren in der Spitze knapp 150 Einsatzkräfte vor Ort. Unterstützung erhielten die Henstedt-Ulzburger vom THW Barmstedt, THW Norderstedt, dem Rettungsdienst und der Polizei. Da die Feuerwehrmänner und -frauen der Gemeindewehr nach mehreren Stunden „an ihrer Kraftgrenze“ gewesen seien, wurde die Freiwillige Feuerwehr Kisdorf am Nachmittag hinzugezogen. „Diese unterstützte dann bis zum Einsatzende die Einsatzkräfte aus Henstedt-Ulzburg“, so Christoph Rüter.
Henstedt-Ulzburg: Scheune brennt ab, Löscharbeiten dauern an
Eine kleinere, angrenzende Halle, in der landwirtschaftliche Fahrzeuge und Geräte gelagert waren, fing ebenfalls an zu brennen. „Hier war die Gefahr, dass das Dach aus Eternitplatten bestand und diese aufgrund der starken Hitzeeinwirkung lautstark zerbarsten und Teile davon durch die Einsatzstelle flogen“, sagt Rüter. Eine nahegelegene Reithalle konnte von den Feuerwehrkräften vor den Flammen gerettet werden.
Den Brand auf dem landwirtschaftlichen Betrieb zu löschen, sei äußerst mühsam gewesen, wie Christoph Rüter weiter berichtet. Es wehte ein starker Wind. „Das Feuer entfachte immer wieder“, sagt der Sprecher. Teile des Blechdaches drohten wegzufliegen und Einsatzkräfte zu gefährden.
Feuer konnte erst spät in der Nacht komplett gelöscht werden
Ein weiteres Problem: Um das Feuer löschen zu können, musste die Scheune komplett ausgeräumt werden. Das trockene Stroh brannte lichterloh. Benachbarte Landwirte sind zu Hilfe gekommen und haben mit Radladern das brennende Heu aus dem einstürzenden Gebäude herausgeholt. Auf einem anliegenden Feld wurde das Stroh abgelegt, auseinandergezogen und schließlich gelöscht. Neben den vielen Stunden, die die Feuerwehrleute bereits im Einsatz waren, sei dieses Vorgehen „sehr kräftezehrend“ gewesen, sagt Rüter.
Bis spät in die Nacht kämpfte die Feuerwehr gegen den Brand und konnte erst gegen 0.30 Uhr Entwarnung geben. „Das Feuer ist aus“, sagt Rüter. „Gegen 1 Uhr konnten die Einsatzkräfte die Einsatzstelle verlassen.“
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Zwei Feuerwehrkameraden verletzten sich leicht. Nachdem der Rettungsdienst sie untersucht hatte, halfen sie aber weiter. Ansonsten blieben Menschen und Tiere unversehrt.
Warum das Strohlager Feuer fing, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.