Norderstedt. Am Montag beginnt für Tausende Kinder wieder die Schule. Die Polizei im Kreis Segeberg hat einige wichtige Ratschläge.

Am Montag beginnt für Tausende Kinder in Norderstedt und Umgebung wieder die Schule. Das bedeutet: Autofahrer müssen wieder wachsamer sein und Eltern sollten ihre Kinder optimal auf den Straßenverkehr vorbereitet haben.

„Die Beamten der Polizeidirektion Bad Segeberg werden in den kommenden Wochen wieder vermehrt Kontrollen vor Schulen durchführen und Gespräche mit Eltern, Lehrern und Schulkindern durchführen“, heißt es in einer Mitteilung. Die Polizei legt jungen und älteren Verkehrsteilnehmern sowie Eltern zudem einige wichtige Ratschläge ans Herz.

Kreis Segeberg: Achtung, Schulanfang! Welche Ratschläge die Polizei gibt

Autofahrer sollten immer darauf achten, dass Kinder unerwartete oder unbedachte Dinge im Straßenverkehr tun könnten. Denn sie können Geschwindigkeiten und Entfernungen schlechter einschätzen als Erwachsene. Weil sie kleiner sind als Erwachsene, können sie nicht nur schlechter gesehen werden – sie haben auch viel weniger Übersicht.

Eltern sollten mit ihren Kindern, gerade mit Erstklässlern, den Schulweg üben. Sie sollten morgens Zeitdruck und Hektik vermeiden, denn das könnte sich negativ auf das Verhalten der Kinder im Straßenverkehr auswirken.

Polizei: Kinder sollten in Gruppen zusammen zur Schule gehen

Reflektor-Flächen an Schulranzen sind wichtig.
Reflektor-Flächen an Schulranzen sind wichtig. © FUNKE Foto Services | Christof Koepsel

Eltern sollten außerdem unbedingt bei den Kindern auf gut sichtbare Kleidung achten. Die Polizei empfiehlt Schulranzen nach DIN-Norm, nach der mindestens zehn Prozent der Rück- und Seitenflächen mit Reflektorflächen ausgestattet sind. Auch Anstecklichter können in der dunklen Jahreszeit die Sichtbarkeit verbessern.

Ein genaues Alter, ab wann Kinder ohne Eltern zu Fuß zur Schule gehen können, nennt die Polizei nicht. Vonseiten der Straßenverkehrswacht im Kreis Segeberg heißt es dazu, dass Eltern das, abhängig von der Reife ihrer Kinder, selbst einschätzen und entscheiden sollten. Die Polizei empfiehlt, dass Kinder sich für den Weg zur Schule und zurück mit anderen Kindern verabreden und in Kleingruppen gehen.

Was die Polizei zum Thema „Elterntaxis“ sagt

Umstritten: Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bis vor die Schule bringen (Symbolbild).
Umstritten: Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bis vor die Schule bringen (Symbolbild). © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Zu den sehr umstrittenen „Elterntaxis“ heißt es vonseiten der Polizeidirektion Bad Segeberg: „Das Thema wird kontrovers diskutiert. Wir empfehlen, Schulanfänger auch im Straßenverkehr nach und nach selbstständig werden zu lassen.“

Weiter heißt es: „Hierzu bietet es sich an, den Nachwuchs nicht die komplette Strecke mit dem Auto zu fahren, sondern einige hundert Meter entfernt aussteigen zu lassen, damit sie den restlichen Weg eigenständig zurücklegen können, um so erste Erfahrungen zu sammeln. Dieses Vorgehen vermeidet zudem möglicherweise an den Schulen auftretende, gerade für die Kleinen unübersichtliche, Parksituationen.“

Wie Fahrräder der Kinder ausgestattet sein müssen

Wenn Kinder mit dem Radzur Schule fahren, ist Verkehrssicherheit entscheidend (Symbolbild).
Wenn Kinder mit dem Radzur Schule fahren, ist Verkehrssicherheit entscheidend (Symbolbild). © Getty Images | LeManna

Kinder sollten aus Sicht der Polizei erst dann mit dem Fahrrad zur Schule fahren, wenn sie in der 4. Klasse die Radfahrprüfung bestanden haben. Gute Bremsen und eine funktionierende Beleuchtung seien ein absolutes Muss. Außerdem seien gesetzlich vorgeschrieben:

  • zwei voneinander unabhängige Bremsen (für Kinder möglichst Hand-und Rücktrittbremse)
  • eine Klingel, die nicht zu leise sein sollte
  • ein Scheinwerfer in weiß (vorne), ein weißer Rückstrahler (vorne)
  • eine rote Schlussleuchte, ein roter Rückstrahler (hinten), mit Kennzeichnung „Z“
  • vier gelbe Speichenreflektoren (Katzenaugen) oder reflektierende weiße Streifen an den Reifen oder Speichenhülsen (an allen Speichen!)
  • rutschfeste und festverschraubte Pedale, die mit je zwei Pedalreflektoren ausgestattet sind.

Ohne diese Ausstattung dürfe ein Rad nicht im Verkehr gefahren werden. Die Beleuchtung müsse auch tagsüber funktionieren, die Rückstrahler müssen immer vollständig sein.