Norderstedt. Täter pfuschten an Dachrinnen herum. Zum Geld abheben fuhren sie mit der Seniorin zur Bank – da erst wurde sie stutzig.
Drei falsche Dachdecker haben in Norderstedt eine 91-jährige Frau betrogen. 5000 Euro verlangten sie für Arbeiten, die nicht fachgerecht ausgeführt wurden. Die Polizei nahm die vermeintlichen Handwerker vorläufig fest.
Die Männer hätten sich am Freitagnachmittag im Norderstedter Stadtteil Harksheide bei der alleinstehenden 91-Jährigen gemeldet und Reparaturarbeiten am Dach angeboten, teilte die Polizei am Montag mit. Nachdem die Frau zugestimmt hatte, begannen die angeblichen Handwerker mit Arbeiten an Dachrinnen und Fallrohren und forderten schließlich 5000 Euro.
Norderstedt: Täter sind der Polizei als Betrüger bekannt
Da die Rentnerin so viel Geld nicht zu Hause hatte, fuhr einer der Männer mit ihr zur Bank. Dort überreichte sie ihm 3500 Euro, wurde dann aber stutzig und bat eine vertraute Person um Rat. Diese rief sofort die Polizei, die die drei Männer überprüfte.
Sie sind 25, 34 und 47 Jahre alt, kommen aus Salzgitter und konnten keine Gewerbekarte vorlegen. „Alle drei Männer sind bereits mehrfach durch Betrugstaten strafrechtlich in Erscheinung getreten“, sagte Polizeisprecher Lars Brockmann.
Das Geld der 91-jährigen Norderstedterin konnten die Polizeibeamten allerdings nicht mehr auftreiben. Die drei Männer sagten aus, dass sie die 3500 Euro bereits einem vierten Kollegen übergeben hatten. Über dessen Identität ist nichts bekannt.
Polizei warnt: Diverse falsche Handwerker unterwegs
Am Haus ihres Opfers verrichteten die Männer Pfusch. „Die bislang ausgeführten Arbeiten dürften nicht fachgerecht ausgeführt worden sein“, sagte Brockmann. Die Polizisten nahmen zwei der Männer zur erkennungsdienstlicher Behandlung mit zum Revier. Danach wurden sie entlassen. „Ihnen droht ein Strafverfahren wegen Verdachts des Betrugs“, sagte der Polizeisprecher.
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Die Polizei warnt vor sogenannten Haustürgeschäften. „Ziel der Täter sind häufig ältere Menschen“, sagte Brockmann. Die Varianten der angeblichen Handwerker sind vielfältig: Sie bieten ungefragt ihre Dienste für zum Beispiel Teer- oder Gartenarbeiten, Dachreparaturen, oder Scherenschleifen an und fordern hohe Anzahlungen. Falls überhaupt Arbeiten ausgeführt werden, sind diese häufig nicht fachgerecht.