Bad Bramstedt. Nach zwei Diebstählen in Bad Bramstedt suchen die Ermittler Zeugen. Hier die Sicherheitstipps der Polizisten.
Die Polizei warnt erneut vor Taschendieben. Seit 2020 stellt die Polizeidirektion Bad Segeberg einen starken Anstieg dieser Delikte fest. „Dieser Trend hat sich 2021 und 2022 landesweit fortgesetzt“, sagt Polizeisprecher Lars Brockmann. Die vorerst letzten Taten wurden aus Bad Bramstedt gemeldet.
Dort und in anderen Orten wie Norderstedt und Quickborn werden immer wieder Anzeigen erstattet. Zumeist gehen die Täter nach der gleichen Masche vor: Sie stehlen in Discountern, Supermärkten und Einkaufszentren Portemonnaies aus Handtaschen oder Einkaufsbeuteln, die sich in Einkaufswagen oder an Rollatoren befinden.
Polizei warnt: Taschendiebe spähen ihre Opfer aus
Die jüngsten Fälle aus Bad Bramstedt verliefen nach diesem Muster. Erstes Opfer der Diebe war eine 62 Jahre alte Frau, die am Donnerstag in einem Discounter an der Hamburger Straße einkaufte. Dabei stahl ein Unbekannter unbemerkt ihr Portemonnaie mit 150 Euro Bargeld. Den Diebstahl bemerkte die Frau erst an der Kasse. Die Tatzeit liegt zwischen 16.05 und 16.35 Uhr.
Um 16.20 Uhr kam es am selben Tag zu einem weiteren Diebstahl in einem Discounter am Lohstücker Weg. Opfer war eine 89 Jahre alte Kundin, die ebenfalls erst an der Kasse feststelle, dass ein Dieb ihr Portemonnaie gestohlen hatte. Die Geldbörse befand sich in einem Einkaufsbeutel, der an ihrem Krankenfahrstuhl hing.
Bramstedter Polizisten bitten um Hinweise von Zeugen
Als Täterin kommt eine etwa 30 Jahre alte Frau mit schwarzen Haaren in Frage, die an der Rentnerin vorbei ging, als sich diese den Regalen zuwandte. „Da der Krankenfahrstuhl währenddessen den Gang blockiert hatte, wollte sich die Seniorin noch bei der Unbekannten für ihre Geduld bedanken“, sagte Polizeisprecher Lars Brockmann. „Die Frau war aber bereits weitergegangen.“ Hinweise zu beiden Taten nimmt die Polizeistation Bad Bramstedt unter 04192/39110 entgegen.
Die Polizei geht davon aus, dass sich reisende Täter auf Taschendiebstähle spezialisiert haben. Sie gehen allein, zu zweit oder auch zu dritt vor. Während ein Täter das Opfer zum Beispiel mit einer Frage nach einem Produkt anspricht und ablenkt, verdecken die Komplizen die Sicht anderer Kunden oder Angestellter auf das Opfer und die Tasche für einen kurzen Moment, um dann zuzugreifen.
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„Rückblickend erinnerten vereinzelte Geschädigte, angerempelt oder auf die beschriebene Weise angesprochen worden zu sein“, sagt Brockmann. „Häufig haben die Opfer überhaupt nichts bemerkt.“ In einigen Fällen haben die Täter ihre Opfer vor der Tat beim Geldabheben an einem Automaten beobachtet.
In anderen Fällen gelang es den Dieben, mit einer erbeuteten EC-Karte Geld abzuheben. „Sehr häufig sind ältere Menschen betroffen“, sagt Polizeisprecher Brockmann. „Neben dem finanziellen Schaden ist auch der Aufwand für die Neubeschaffung von Papieren und Zahlungskarten nicht unerheblich.“ Außerdem stelle die Polizei bei den Opfern eine hohe Betroffenheit aufgrund des Eingriffs in ihrer unmittelbaren körperlichen Nähe fest.
Die Polizei rät:
- Tragen Sie Geld, Kreditkarten und Papiere immer in mehreren verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm.
- Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah.
- Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen oder Einkaufswagen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.
- Bewahren Sie unter keinen Umständen die PIN gemeinsam mit der EC-Karte auf.