Kaltenkirchen/Schmalfeld. Frau aus Schmalfeld wurde von Kriminellen am Telefon bedrängt. Die ahnten nicht, dass das Opfer über Handy Hilfe holte.
Die Polizei hat in Kaltenkirchen drei falsche Polizisten festgenommen. Sie haben gemeinsam mit Komplizen versucht, eine ältere Frau aus Schmalfeld um 100.000 Euro zu betrügen. Die Tat gehört zu einer Serie, die die Polizei bereits seit Jahren beschäftigt.
Am Donnerstag habe sich gegen 17.30 Uhr bei der Schmalfelderin eine Frau am Telefon gemeldet, die sich als Kriminalbeamtin ausgegeben habe, berichtete die Polizei am Montag. Die Anruferin behauptete, dass die Schmalfelderin und ihr Vermögen das Ziel von Kriminellen seien. Zivile Einsatzkräfte der Polizei seien angeblich bereits auf dem Weg, um die Seniorin und ihr Grundstück zu schützen.
Falsche Polizisten wollen 100.000 Euro ergaunern – Festnahme
Die falsche Ermittlerin behauptete außerdem, dass die Polizei in der kommenden Nacht mit einer Aktion der Kriminellen rechne. Dann befragte ein Mann die Schmalfelderin nach ihren Vermögensverhältnissen. Dabei gab er sich als Staatsanwalt aus. Danach meldete sich auch noch ein falscher Oberstaatsanwalt und erklärte, er unterläge der Schweigepflicht. Daher könne die Frau offen mit ihm reden.
Die Täter übten bei den Gesprächen einen hohen Druck aus und versuchten, die Rentnerin nicht zum Nachdenken kommen zu lassen und eine Beratung mit Angehörigen zu verhindern – zunächst mit Erfolg. „Die Betrüger veranlassten die Frau schließlich, mehr als 100.000 Euro aus dem Tresor zu holen und für die Abholung und sichere Verwahrung in der Asservatenkammer vorzubereiten“, sagte Polizeisprecherin Sandra Firsching.
Drei Männer flüchten mit hoher Geschwindigkeit in einem Kleinwagen
Die Täter ahnten jedoch nicht, dass sich die Schmalfelderin inzwischen per Handy mit einer Vertrauensperson beraten hatte, die kurz vor der Geldübergabe die Polizei informierte. Gegen 22.45 Uhr erschien ein Mann an der Anschrift der Schmalfelderin, flüchtete aber sofort ohne Beute mit einem Kleinwagen, der sich mit hoher Geschwindigkeit entfernte.
„Im Rahmen der anschließenden Fahndung mit mehreren Streifenwagen kontrollierten Einsatzkräfte nahe der Anschlussstelle Kaltenkirchen einen auf die Beschreibung passenden Pkw und nahmen dessen drei Insassen im Alter von 21 bis 23 Jahren aus Niedersachsen vorläufig fest“, sagte die Polizeisprecherin.
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Nach den Vernehmungen wurden die drei Männer entlassen. Aus Mangel an Haftgründen, teilte die Polizei mit. Die Kriminalpolizei Bad Segeberg ermittelt wegen Betrugsversuch und warnt erneut vor falschen Polizisten. In Kaltenkirchen und dem Umland sei es in den vergangenen Tagen zu mehreren Anrufen gekommen.
„Derartige Anrufe sind ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter begangen wird“, sagte die Polizeisprecherin. „Unbekannte Anrufer versuchen immer wieder, mittels dieser Masche an Bargeld und Wertgegenstände zu kommen.“