Bad Segeberg. Rettungskräfte des Kreisfeuerwehrverbandes Segeberg übten die Rettung von Großtieren. Darum ging es in Bad Segeberg.

Nur mal angenommen, bei dem Wildtier, das neulich in der Gegend des brandenburgischen Ortes Kleinmachnow gesichtet wurde, handelt es sich doch um eine Löwin (und nicht um ein profanes Wildschwein), dann ist eines gewiss: Sollte sich die „Löwin“ in den Kreis Segeberg verirren und hier möglicherweise verunglücken, dann wüsste die Rettungskräfte der Kreisfeuerwehr genau, was zu tun ist: An der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Bad Segeberg fand vor wenigen Tagen nämlich der erste Lehrgang zum Thema „technische Großtierrettung“ statt.

Organisiert von Ulrich Gustävel vom Kreisfeuerwehrverband Segeberg konnten von Trainer Michael Böhler 22 Helferinnen und Helfer aus verschiedenen Städten und Gemeinden des Kreises in den Grundlagen der Technischen Großtierrettung ausgebildet werden.

Kuh, Esel, Alpaka oder Löwe: Feuerwehr im Kreis Segeberg weiß, was zu tun

Als Großtier wird bei dem Lehrgang jedes Tier gezählt, das größer ist als ein deutscher Schäferhund. Für das praktische Training hatte Trainer Michael Böhler ein Dummypferd mitgebracht. Das Gelernte kann im Ernstfall jedoch bei allen Großtieren wie beispielsweise Kühen, Eseln, Alpakas (und vermutlich auch Löwen!) angewendet werden.

Jede Feuerwehr kann zu Einsätzen mit Großtieren alarmiert werden. Ziel des Lehrganges war es, die Rettungskräfte so zu schulen, dass sie genau wissen, was von der Anfahrt bis zum Ende solcher Einsätze zu tun ist. Auch der Einsatz und der Gebrauch von Spezialwerkzeug wurde geübt. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen lernen, das Risiko bei ihrer Arbeit an und mit Großtieren richtig einzuschätzen und eventuelle Gefahrenzonen zu erkennen und zu verlassen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreisfeuerwehrverbandes.

Großtierrettung: Geübt wurde mit einem Dummypferd

Zu Beginn des eintägigen Lehrgangs gab es eine theoretische Einheit, in der die Grundlagen der technischen Großtierrettung erläutert wurden, denn: Bei Einsätzen mit Tieren, speziell Großtieren, ist das nicht vorhersehbare Verhalten der Tiere in Stresssituationen eine große Gefahr für alle Anwesenden. Das oft emotionale Handeln der Tierbesitzer ist eine weitere Belastung an der Einsatzstelle.

Am Nachmittag absolvierten die Rettungskräfte dann in zwei Gruppen verschiedene Szenarien, in der sie das 200 Kilogramm schwere Dummypferd Hope aus misslichen Situationen retten mussten, was in allen Fällen gelang, sodass Trainer Michael Böhler mit seinen Schützlingen sehr zufrieden war.

Bereits Anfang September wird ein weiterer Lehrgang zur technischen Großtierrettung stattfinden.