Norderstedt. Die Theatergruppe der Norderstedter Lebenshilfe spielte mit großem Erfolg das Märchen „Doppelt und dreifach verliebt“.
Die Norderstedter Lebenshilfe eilt momentan von Erfolg zu Erfolg. Erst die großen Siege bei den Special Olympics World Games in Berlin, jetzt eine umjubelte Aufführung des Märchens „Doppelt und dreifach verliebt“ bei der leider einzigen Aufführung im Festsaal am Falkenberg.
Bei der weltweit größten Sportveranstaltung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung holte sich das Team Norderstedt dreimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze – ein grandioser Erfolg, darunter auch Valentina Beck und Franz Bechler.
Norderstedt: Bunte Marmeln – Auf Medaillen-Regen folgt Theater-Donner
Nur wenige Tage später stehen sie auf einer ganz anderen Bühne und baden wieder im Applaus. Valentina Beck tanzt hinreißend den weißen Schwan aus Peter Tschaikowskys Ballett „Schwanensee“, Franz Bechler verlobt sich als Prinz Jonathan sogar in dem Märchenstück der Lebenshilfe-Theatergruppe „Bunte Marmeln“.
Unter der Leitung von Theaterfrau Silke Ahrens-Rapude und ihrem Team haben die „Bunten Marmeln“ das Stück selbst erarbeitet. Ein Jahr lang improvisierten und probierten sie, schrieben und dichteten Texte und Lieder, kreierten eine Choreografie und bauten am Bühnenbild. Das inklusive Theater-Kooperationsprojekt der Lebenshilfe und der Volkshochschule Norderstedt besteht seit mehr als 30 Jahren.
Das Stück ist eine Version von William Shakespeares „Romeo und Julia“
„Doppelt und dreifach verliebt“ ist eine Version der Tragödie „Romeo und Julia“ von William Shakespeare. Für die „Bunten Marmeln“ aber war von Anfang an klar: Wir machen daraus eine Komödie, in der alle zeigen können, was sie draufhaben.
Beispielsweise Valentina Beck und ihr Schwanen-Tanz, den sie mit viel Anmut und noch mehr Mut im weißen Kleid tanzt. Sie ist die Prinzessin Julia aus dem Königreich Farbenfroh. Deren Königspaar Silvia und Heinrich lieben es bunt und fröhlich, was Susanne Metzner und Wolfgang Ulbricht mit viel Spielfreude umsetzen.
Im Königreich Düsternwald gibt es einen Ehestreit
Doch es gibt Zoff mit dem Königreich Düsternwald, regiert von Königin Luzy und König Kenobi. Luzy ist Antonia Grunwaldt, und sie zieht alle Register einer mies gelaunten Kreisch-Zicke. Oliver Thies als König liefert sich mit seiner Gemahlin besten Ehestreit mit herrlich klischeehaften Dialogen. Sie haben drei Söhne, die Prinzen Jonathan (Franz Bechler), Romeo (Klaus-Dieter Soyka) und Mäxi (Anja Grocholesky), die allesamt von Langeweile gepeinigt sind.
Als das Königreich Farbenfroh zu einem Ball bittet, um die Prinzessinnen Lili (Fabienne Lütgert), Julia (Valentina Beck) und Lea (Daniela Arndt) zu verheiraten, lädt Wache Elisabeth dummerweise auch die Leute vom Königreich Düsternwald ein. Luise Rügge spielt das hinreißend mit großer Leichtigkeit.
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Während die Eltern streiten, verlieben sich die Prinzessinnen und Prinzen ineinander, und es entsteht eine vertrackte Situation. Doch rasch wird eine Zauberfee erfunden, die Erzähler Tim Berrisch voller Schalk darstellt. Er verwandelt die Prinzen in Frösche, schickt sie ins Reich Farbenfroh, und dort müssen die Prinzessinnen die grünen Glitschköppe küssen.
Es folgen Heiratsanträge, ein großes Happy-End und Blumenregen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.