Norderstedt. Sanierung geschafft: Seit Mittwoch wickelt Flughafen Hamburg nicht mehr alle Starts und Landungen über Norderstedt ab.
Eine besondere Belastungsprobe geht für die von Fluglärm des Flughafen Hamburg stark betroffenen Menschen in Norderstedt und Asterdorf nun zu Ende. In den vergangenen vier Wochen wurden alle Starts und Landungen über die Piste 15/33 Norderstedt/Alsterdorf abgewickelt. Denn die Piste 05/23 Niendorf/Langenhorn wurde aufwendig saniert. Mittwochabend wurden die Arbeiten abgeschlossen, meldet der Flughafen am Donnerstag. Beide Start- und Landebahnen stehen wieder für den Flugbetrieb zur Verfügung.
„Die Bauarbeiten an der Start- und Landebahn 05/23 sind nach Plan verlaufen, sodass wir die Pistensperrung pünktlich beenden konnten“, sagt Martin Borstelmann, Projektleiter Tiefbau am Hamburg Airport. „Im September, also nach den Sommerferien, stehen die gleichen Arbeiten an der anderen Piste an.“
Flughafen Hamburg: Fluglärm – Norderstedt muss nicht mehr alles allein ertragen
Dann wird es über Norderstedt und Alsterdorf ruhiger – und dafür über Langenhorn und Niendorf lauter. Die oberste Deckschicht der Start- und Landebahn 15/33 wird voraussichtlich vom 30. August bis 27. September 2023 erneuert – während dieser Zeit werden alle Flüge über Niendorf und Langenhorn starten und landen.
„Voraussichtlich werden wieder Nachtarbeiten notwendig sein, weil wir erneut am Pistenkreuz, also der Schnittstelle beider Start- und Landebahnen, arbeiten müssen“, sagt Borstelmann. „Das Pistenkreuz können wir tagsüber nicht sperren, da immer eine Bahn für den Flugbetrieb zur Verfügung stehen muss.“
Im September wird die Piste in Richtung Norderstedt saniert
Vor der 28-tägigen Pistensperrung im September seien „Erhaltungsmaßnahmen“ notwendig. Dafür wird die Start- und Landebahn 15/33 (Norderstedt/Alsterdorf) vom 3. bis 7. Juli für fünf Tage gesperrt. Auch hier sind wieder Arbeiten am Pistenkreuz notwendig.
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Diese müssten nachts stattfinden, damit von 6 bis 23 Uhr stets eine Piste für den Flugbetrieb zur Verfügung steht. „Für die Nachtarbeiten liegt eine Ausnahmegenehmigung der zuständigen Behörde vor, die unter anderem klare Vorgaben zu den erlaubten Arbeiten und zum Lärmschutz beinhaltet“, sagt Borstelmann.
Fluglärm: Kurzfristig werden immer wieder Tagessperrungen nötig
Wenn die Arbeiten an den Pisten vollständig abgeschlossen seien, würden in den Folgejahren voraussichtlich nur noch wenige kurzfristige Erhaltungsmaßnahmen an den Start- und Landebahnen erforderlich sein.
Die European Union Aviation Safety Agency (EASA) fordere von den Flughäfen die engmaschigere Beobachtung der Pisten und höhere Reaktionsgeschwindigkeit bei festgestellten Mängeln. Deswegen seien immer wieder Tagessperrungen notwendig, etwa für wichtige Arbeiten an der Beleuchtung des Start- und Landebahnsystems. Die Arbeiten würden jeweils kurzfristig terminiert – je nach Witterung und Notwendigkeit – und auf der Internetseite von Hamburg Airport bekanntgegeben.