Kreis Segeberg. Erneute Serie von Taschendiebstählen in Norderstedt und im Kreis. Mutige Frau schaute in einem Discounter genau hin.
Die Serie der Taschendiebstähle im Kreis Segeberg geht weiter. Allein am Donnerstag meldete die Polizei neun Fälle, davon vier in Norderstedt. Opfer waren ältere Menschen, die in Discountern, Supermärkten und Einkaufszentren unterwegs waren. Die Täter gingen nach derselben Masche vor: Sie stahlen Portemonnaies, die sich in Handtaschen oder Einkaufsbeuteln befanden, die am Einkaufswagen oder an Rollatoren hingen.
Kurz vor 10 Uhr bestahl eine Diebin eine 87-Jährige in der De-Gaspari-Passage in Norderstedt. Dort hatte eine Frau die Rentnerin darauf hingewiesen, dass ihr Rucksack offen stehe und bot an, ihn zu schließen. Später bemerkte die 87-Jährige, dass die Unbekannte das Portemonnaie aus dem Rucksack gestohlen hatte.
Polizei Norderstedt: Frau verjagt Diebe – sie wollten Gehbehinderten bestehlen
Am Kösliner Weg stahlen Diebe den Stoffbeutel mit Geldbörse, Handy und Schlüssel einer 71-Jährigen aus einem Einkaufswagen, den die Rentnerin in einem Discounter benutzte. „Der Einkaufsbeutel wurde mit Schlüsseln noch im Markt aufgefunden. Portemonnaie und Handy waren weg“, sagte Polizeisprecher Lars Brockmann.
Fast zeitgleich waren Diebe in einem Discounter an der Straße Kohfurth aktiv. Opfer war eine 80-jährige Norderstedterin, die an der Kasse bemerkte, dass ihr Portemonnaie aus einer Umhängetasche gestohlen worden war.
Drei junge Männer wollten gehbehinderten Rentner bestehlen
In einem Discounter in der Moorbekpassage bemerkte eine 59 Jahre alte Kundin gegen 12 Uhr drei junge Männer, die sich auffällig umsahen und einer älteren Kundin in den offenen Rucksack schauten. Die Zeugin beobachtete danach, dass das Trio den Markt verließ und am Ausgang der Passage auf einen älteren Mann zuging, der auf Unterarmgehhilfen angewiesen ist.
„Die Zeugin beobachtete, wie einer der Männer hinten die Jacke des älteren Herrn hochhob, damit ein zweiter in die hintere Hosentasche schauen konnte“, sagte der Polizeisprecher. „Die 59-Jährige griff daraufhin ein und drohte, die Polizei zu rufen, woraufhin sich das Trio in den Moorbekpark entfernte.“ Das potenzielle Opfer hatte nichts von dem mutmaßlichen Diebstahlsversuch mitbekommen.
Die Kriminalpolizei ermittelt und bittet um Hinweise
Einer der Täter ist etwa 25 Jahre alt, zwischen 1,50 bis 1,60 Meter groß und war mit einer knielangen schwarzen Hose und einem schwarzen Cap bekleidet. Er hatte einen schwarzbraunen Rucksack bei sich. Der zweite Mann ist etwa 30 Jahre alt, zwischen 1,70 bis 1,75 Meter groß und schlank. Er hat kurze schwarze Haare und war mit einer langen schwarzen Hose und einem schwarzen T-Shirt mit weißer Aufschrift bekleidet.
Ihr Komplize ist zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß und kräftig. Er trug eine Jeans, ein dunkelblaues Poloshirt und ein schwarzes Cap. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Norderstedt unter 040/528060 entgegen. Auch der etwa 80-jährige Mann mit den Gehhilfen wird gebeten, sich zu melden.
Polizei: Kunden bemerken den Diebstahl fast immer erst an der Kasse
In Kaltenkirchen wurde in einem Discounter am Kisdorfer Weg eine 73-Jährige Opfer von Dieben. Sie stahlen gegen 11.30 das Portemonnaie, als die Rentnerin ihre Einkäufe erledigte. Zwischen 10.30 und 11 Uhr kam es zu einem weiteren Diebstahl in einem Discounter am Dammstücken in Henstedt-Ulzburg. Die Täter entwendeten die Geldbörse einer 76-Jährigen aus ihrer Westentasche.
In einem Discounter an der Henstedter Straße in Kisdorf schlugen die Diebe gegen 16.30 Uhr zu. Einzelheiten sind nicht bekannt. Ein 71-jähriger Kunde bemerkte an der Kasse den Verlust seines Portemonnaies, das er in seine Gesäßtasche gesteckt hatte.
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Zu weiteren Diebstählen nach demselben Muster kam es in Bad Segeberg und in Boostedt. Um ältere Menschen zu schützen, wollen die Beamten der Polizeistation Ellerau am Dienstag, 13. Juni, Kunden des Nahversorgungszentrums im Berliner Damm informieren. Die Beamten sind dort zwischen 8.30 und 12.30 Uhr präsent.
Seit 2020 stellt die Polizei einen starken Anstieg dieser Delikte fest. „Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse geht die Polizei davon aus, dass es sich überwiegend um reisende Täter handeln dürfte, die sowohl alleine als auch zu zweit oder dritt agieren“, sagte Polizeisprecher Brockmann. Die Zahl bittet erneut um Vorsicht und rät, Portemonnaies immer am Körper in verschlossenen Innentaschen zu tragen.