Kreis Segeberg. Ermittlungsgruppe stellt im Kreis Segeberg diverse Datenträger sicher und machte in Kaltenkirchen einen anderen brisanten Fund.
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln in mehreren Orten des Kreises Segeberg wegen des Verdachts des Besitzes und des Verbreitens von Kinderpornografie. Beamte der Ermittlungsgruppe „Kipo“ und Polizisten der örtlichen Dienststellen durchsuchten am Mittwoch Häuser in Henstedt-Ulzburg, Bad Bramstedt und Bad Segeberg sowie in Kaltenkirchen, Wahlstedt und Trappenkamp.
Landesweit rückten die Ermittler gegen 6 Uhr zu 30 Durchsuchungen aus und stellten zahlreiche Datenträger sicher. Schwerpunkt der Aktion war Kiel. „Zu Festnahmen kam es nicht“, sagte Polizeisprecher Matthias Arends. Bei der Durchsuchung in Kaltenkirchen entdeckten die Beamten außerdem eine scharfe Schusswaffe. Bei einer Durchsuchung stellte die Polizei in Kiel Drogen sicher.
Kinderpornografie: Kripo durchsucht Häuser im Kreis Segeberg
„Die Ermittlungsgruppe Kipo geht regelmäßig gegen Tatverdächtige vor“, sagte Arends. Nach Abendblatt-Informationen planen die Beamten alle zwei bis drei Monaten konzertierte Aktionen gegen die Szene. Die Tatverdächtigen sind zwischen 16 und 82 Jahre alt.
Während der Aktion erhielt die Polizei Hinweis auf Verdächtige in Bremerhaven und Baden-Württemberg, deren Wohnungen ebenfalls durchsucht wurden. Bislang liegen keine Hinweise vor, dass die mutmaßlichen Täter untereinander vernetzt sind oder gemeinsam vorgingen. Auch deutet bislang nichts darauf hin, dass die Männer die Dateien selbst produziert und Kinder missbraucht haben.
Verdächtige müssen mit Haftstrafen von mindestens einem Jahr rechnen
„Aufgrund fehlender Haftgründe beantragte die Kieler Staatsanwaltschaft im Vorfeld keine Haftbefehle“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mit. „Die Tatverdächtigen werden sich in entsprechenden Gerichtsverfahren verantworten müssen.“ Die Ermittlungsgruppe wird die Datein jetzt auswerten. Dabei werde auch geprüft, ob und an welche anderen Personen das Material möglicherweise weiterverbreitet wurde.
Die Ermittlungsgruppe „Kipo“ besteht aus zwölf Mitarbeitern und wurde 2013 eingerichtet. Die Männer und Frauen sind zuständig für die Polizeidirektion Kiel, Neumünster und Bad Segeberg und damit für die Kreise Segeberg und Pinneberg. Erst im vergangenen Februar hatte die Polizei im Kreis Segeberg und Neumünster 36 Wohnungen und Häuser durchsucht und dabei umfangreiches Datenmaterial sichergestellt.
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Der Bundestag hat die Strafen für diese Delikte noch einmal verschärft. Seit dem 1. Juli 2021 gelten Besitz und die Verbreitung als Verbrechen und werden mit einer Mindestfreiheitsstrafe von einem Jahr geahndet.