Norderstedt. Hunderte feierten beim „ParkErwachen“ im Stadtpark Norderstedt – und linke Aktivisten und die AfD beharkten sich
Der Stadtpark Norderstedt feierte am 1. Mai traditionell das „Parkerwachen“. Norderstedts schönster Flecken Grün am Stadtparksee wurde zum Eldorado für alle, die den ersten sonnig-warmen Tag in der Natur nutzen und andere Leute treffen wollten. Die Bürgerinnen und Bürger strömten ununterbrochen in den Park am Kulturwerk – wenn sie denn vorher einen Parkplatz gefunden hatten, denn rundherum bis zum Kreisel der Falkenbergstraße waren alle offiziellen Stellflächen belegt. Und die inoffiziellen auch. Auch die Fahrradständer quollen über.
An den Ständen im Stadtpark bildeten sich lange Schlangen, sei es am Crêpes-Stand oder bei der Curry-Wurst, an den Spieleständen wie dem vom Norderstedter Amateur-Theater (NAT) oder dem Wasserstand auf dem Weg zur Waldbühne, an dem Antonia Grünwaldt kostenloses Trinkwasser ausgab, sei es vor dem Häuschen, wo man das Wasser wieder loswerden konnte. Da hatten vor allem die Frauen das Nachsehen – zu viel Andrang bei zu wenige Klosetts.
Stadtpark Norderstedt: Sonnige Saisoneröffnung – mit spontanem Anti-Rechts-Protest
Über das ganz große Wasser, das Strandbad im Stadtparksee, informierte Martina Bertram, Leiterin des Strandbad-Teams, mit Marcus, Fiona und Nike. Sie warben vor allem um weitere Kolleginnen und Kollegen und um Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer. „Wir eröffnen die Saison am Sonnabend, 27. Mai“, sagte Martina Bertram und verwies auf die neue Strandbad-Karte für 35 Euro (Erwachsene, Kinder von drei bis 15 Jahren 25 Euro), mit der zwei Besuche kostenlos sind. Zum seit drei Jahren geschlossenen Strandhaus allerdings sagte sie – nichts.
Tobias Mährlein, Fraktionsvorsitzender der FDP, war in Sachen Strandhaus-Skandal weiter: „Alle sich streitenden Parteien müssen an einen Tisch und unter Mediatoren-Leitung solange reden, bis sie eine Lösung gefunden haben, und das Strandhaus endlich wieder für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet wird.“
Strandbad öffnet am 27. Mai – aber das Strandhaus bleibt geschlossen
Für Stimmung der besonderen Art sorgten Mitglieder des Norderstedter Kulturträgers Soziales Zentrum. Als sie vom Info-Stand der AfD auf der Seepromenade erfuhren, spannten sie spontan ein Banner mit einem Spruch gegen die Partei auf und stellten sich daneben. Nicht ohne vorher den Stand der politischen Partei mit Flatterband einzugrenzen. Die wiederum riefen die Polizei, die sich das Ganze ruhig vom Grünstreifen aus anguckte. Das Ganze hatte etwas von Polit-Satire.
Das Publikum nahm es gelassen und freute sich weiterhin an der harmonisch-ruhigen Atmosphäre, die im gesamten Park herrschte, vor allem auch vor der Waldbühne, auf der sich Chöre wie „Chorus Mind“ und „Die Moorbek Schipper“, das Jugendblasorchester „Brass, Wind & Fun“ und das Quickborner Swing Ensemble bis zum Schlager Singkreis Norderstedt präsentierten. Im Feldpark heizten die Cheerleader vom 1. SV Friedrichsgabe den Zuschauenden ein, während nebenan eifrig gegrillt wurde, und im Hintergrund die Norderstedter Pfadfinder ihren großen Kothen aufgebaut hatten und zum Tag der offenen Kothe einluden.
Stadtpark Norderstedt: Gemütliches Picknick auf der Feldparkwiese
Für Süßes sorgten Mitglieder des Lions Clubs Norderstedt Forst Rantzau mit Zuckerwatte, Kuchen und Kaffee und nahmen dafür an Spenden rund 1000 Euro für soziale Zwecke ein. „Wir haben sehr viel Zuspruch erhalten, die Zuckerwatte war sehr beliebt, das Parkerwachen ist ein gelungenes Fest“, sagte Susanne Syperrek.
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Etwas weiter lud der Kulturverein Chaverim – Freundschaft mit Israel zu Märchenlesungen in den Bustan, dem biblischen Wein- und Obstgarten, ein und informierte über das Freundschafts-Foto-Projekt „Mit dir bin ich ich“, mit dem der Verein sein 25. Bestehen feiert. Vernissage zur Ausstellung der Fotografien von Oranit Ben Zimra mit Freundschaftspaaren aus Israel und Norderstedt ist am Donnerstag, 11. Mai, 19 Uhr, im Stadtmuseum Norderstedt.
Viel Spaß machte den Stadtpark-Gästen auch die Steinbildhauer-Werkstatt des Fördervereins Steinzeichen von Bildhauer Thomas Behrendt. Dort nämlich darf man mal so richtig reinhauen.