Kreis Segeberg. Wie viele Brutpaare sich im Kreis Segeberg niedergelassen haben und warum es immer wieder zu heftigen Attacken kommt.
Bei Weißstörchen ist der Kreis Segeberg ein beliebter Kreis für die Aufzucht des Nachwuchses: Derzeit haben sich 64 Brutpaare in den Horsten der Region niedergelassen. Das berichtet Holger Möckelmann von der Arbeitsgemeinschaft Storchenschutz des Naturschutzbundes (Nabu). „Bis 15. Mai können noch weitere Brutpaare hinzukommen“, sagt er. Wenn die Witterung und das Nahrungsangebot mitspielen, darf man auf viele Jungstörche in den nächsten Monaten hoffen.
Allerdings herrscht in der Welt der Weißstörche ein harter Kampf um die Ressourcen. Möckelmann und die vielen anderen ehrenamtlichen Aktiven des Storchenschutzes beobachten im Kreis Segeberg viele Revierkämpfe zwischen Weißstörchen. Kämpfe werden aus den Bereichen Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Stuvenborn gemeldet.
Kreis Segeberg: Blutige Revierkämpfe – Weißstörche kämpfen um die Horste
Auf dem in Kaltenkirchen neu aufgestellten Storchenhorst hatten sich am 10. April zwei beringte Störche niedergelassen und anschließend gepaart. Storchenfreund Hans-Peter Lehmann hatte die Tiere regelmäßig beobachtet. So wurde er auch Zeuge, wie ein anderer Storch das Paar kurz vor der Eiablage angriff. Der Eindringling attackierte die beiden derart vehement, dass sie schließlich den Horst aufgaben und flohen. Ob die beiden einen neuen Brutplatz gefunden haben und ob der siegreiche Storch nun mit einer Partnerin eine Brut beginnt, ist noch offen.
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Störche sind generell nesttreu – das heißt, sie versuchen immer wieder dort zu brüten, wo sie im Jahr zuvor Junge großgezogen hatten. Doch wenn andere Störche schneller den Horst in Beschlag nehmen als das Paar aus dem letzten Jahr, mündet das in die teilweise blutig ausartende Revierkämpfe.
Kreis Segeberg: In Bimöhlen brütet ein Paar im Baumnest
In die heftigen Kämpfe werden nicht nur die männlichen Tieren verwickelt. Weißstörche attackieren einander mit den Schnäbeln und den kräftigen Stelzbeinen. Sie stoßen ihren Kontrahenten vom Nest, verletzen ihn am Hals oder an den Armschwingen. Bei den Horstkämpfen, die mehrere Minuten andauern, fliegt der Angreifer immer wieder Attacken von oben herab. Hans-Peter Lehmann hat den Angriff auf das Storchenpaar in Kaltenkirchen im Foto festgehalten.
Bei den allermeisten Brutpaaren im Kreis Segeberg verlief die Ansiedlung allerdings ganz friedlich, teilt Holger Möckelmann mit. So etwa wie im Baumnest in Bimöhlen, wo die Storchenfreundin Kerstin Ahlers regelmäßig nach dem rechten schaut.