Norderstedt. Katrin Fedrowitz (SPD) und Petra Müller-Schönemann (CDU) streben das höchste Amt der Stadt an. Was ihre Ziele sind.

Wenn die wahlberechtigten Norderstedterinnen und Norderstedter am 14. Mai bei der Kommunalwahl 2023 ihre Kreuzchen machen, dann stimmen sie nicht nur über den neuen Proporz in der Stadtvertretung Norderstedts ab. Sie bestimmen indirekt auch, wer die neue „First Lady“, die Stadtpräsidentin in Norderstedt wird.

Und da wird es zu einem (indirekten) Zweikampf zwischen den Kandidatinnen der SPD und der CDU kommen, genauer zwischen Katrin Fedrowitz (SPD) und Petra Müller Schönemann (CDU). Nach der Gemeindeordnung hat die stärkste Fraktion der Stadtvertretung nach der Wahl das Vorschlagsrecht für die Spitzenposition. Also heißt es CDU oder SPD, Müller-Schönemann oder Fedrowitz – zumindest stellten die beiden Parteien nach allen vorherigen Kommunalwahlen in Norderstedt die stärkste Fraktion.

Norderstedt: Die neue First-Lady – Zweikampf um Amt der Stadtpräsidentin

Bei der letzten Wahl 2018 hatte die SPD zwar die meisten Direktmandate gewonnen, doch fehlte im Gesamtergebnis knapp ein Prozentpunkt gegenüber der CDU. Deren Fraktion ist inzwischen allerdings durch Austritte geschrumpft, so dass die SPD derzeit die stärkste Fraktion stellt.

In den letzten 15 Jahren hatte Kathrin Oehme für die CDU das Amt ausgefüllt. Die 81-Jährige wurde gerade feierlich in der Stadtvertretung aus dem Amt verabschiedet. Bei den Christdemokraten hatte schon kurz nach Oehmes Ankündigung, nach der nächsten Wahl nicht mehr zur Verfügung zu stehen, die Stadtvertreterin Petra Müller-Schönemann die Hand gehoben.

Müller-Schönemann will zwischen den Parteien vermitteln

Die 62-Jährige ist Mutter zweier Kinder, seit 2008 als Stadtvertreterin für die CDU Norderstedt aktiv und leitet seit über zehn Jahren als Vorsitzende den Jugendhilfeausschuss. Gegenüber dem Abendblatt sagte Müller-Schönemann: „Ich habe Lust, was anderes in der Stadt zu machen. Als Stadtpräsidentin würde ich mich gerne um die Belange der Bürgerinnen und Bürger und vor allem um das Ehrenamt in der Stadt bemühen.“ Außerdem glaubt sie, dass die Norderstedter Politik in der Stadtvertretung mehr denn je einen Vermittler zwischen den manchmal stark abweichenden Positionen brauchen könnte.

Katrin Fedrowitz (50) bekleidete schon viele Ämter in ihrer politischen Karriere – und bekleidet sie immer noch. Sie ist Ortsvereinsvorsitzende der Sozialdemokraten in Norderstedt, dazu noch Kreisvorsitzende der SPD Segeberg. Stadtvertreterin ist sie seit 2006 in Norderstedt, seit diesem Jahr auch Co-Vorsitzende des Landesparteirates der SPD Schleswig-Holstein. Und sie war Landtagsabgeordnete, 2015-17 und 2021/22, als Nachrückerin.

Katrin Fedrowitz möchte das politische Ehrenamt stärken

Nun strebt sie das höchste Amt in Norderstedt an. Katrin Fedrowitz ist in Norderstedt aufgewachsen und seit 2002 in der Stadt Norderstedt kommunalpolitisch tätig. Beruflich ist sie seit 26 Jahren als Bürovorsteherin in der ältesten Norderstedter Anwalts- und Notariatskanzlei beschäftigt.

„Aufgrund meiner engen Verbundenheit mit Norderstedt wäre es mir eine große Ehre, als Stadtpräsidentin dem höchsten Gremium dieser Stadt vorsitzen zu dürfen und damit die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker aller Parteien zu vertreten“, sagt Fedrowitz.

Norderstedt: Die stärkste Fraktion schlägt die Stadtpräsidentin vor

Fedrowitz würde sich als Stadtpräsidentin um die Stärkung des politischen Engagements in der Stadt bemühen. Sie wisse aus ihrer langjährigen kommunalpolitischen Arbeit um den großen Einsatz, den die Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter und die vielen bürgerlichen Mitglieder in den Ausschüssen für die Entwicklung der Stadt zeigten.

„Ich würde mich freuen, den Menschen in unserer Stadt dieses großartige ehrenamtliche Engagement unserer Politikerinnen und Politiker näher zu bringen und mehr Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, in der kommunalen Selbstverwaltung mitzuwirken“, sagt Fedrowitz.