Norderstedt. Politik muss über gefährliche Kreuzung in Norderstedt entscheiden. Es gibt kleine und große Lösungen für den Hofweg.

Es ist eine der kompliziertesten Kreuzungen der Stadt – und ein Unfallschwerpunkt. Jetzt könnte die Politik in Norderstedt eine weitreichende Entscheidung treffen, um die Verkehrssituation im Bereich Segeberger Chaussee/Hofweg/Hummelsbütteler Steindamm zu entschärfen. Denn die Verwaltung hat dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr ein umfangreiches Paket möglicher Maßnahmen vorgelegt – und hierüber soll in der Sitzung am Donnerstag, 30. März (18.15 Uhr, Rathaus, Sitzungsraum 2), abgestimmt werden.

Aktuell gibt es mehr oder weniger nur Nachteile. Unfälle geschehen, wenn Fahrzeuge vom Hummelsbütteler Steindamm quer über die B 432 in den Hofweg wollen oder wenn sie links auf die Segeberger Chaussee abbiegen. Ebenso konfliktreich ist die andere Fahrtrichtung, also vom Hofweg zum Hummelsbütteler Steindamm.

Norderstedt: Sperrung empfohlen – das sind die Vorschläge für den Hofweg

Auch für Radfahrer ist die Überquerung gefährlich. Und die VHH bemängeln, dass der Knotenpunkt Zeitverluste für den Busverkehr verursacht. Theoretisch gibt es zwar eine Anordnung der Verkehrsbehörde, den gesamten Bereich umzubauen, sodass hier alle Fahrtrichtungen mit Ampeln geregelt werden. Doch umgesetzt wurde das nie.

Nun gibt es vier Varianten – und dazu langfristige Lösungen. Der Reihe nach: So könnte der Einmündungsbereich Hofweg/Segeberger Chaussee komplett gesperrt werden. Hier werden Verlagerungen von 300 Fahrzeugen pro Tag in den Wilstedter Weg und den Grünen Weg erwartet.

Hofweg: Möglich wären Poller oder eine Einbahnstraße

Oder es werden östlich des Hausnummer 2 versenkbare Poller installiert – während der Erntezeit wäre die Durchfahrt für den landwirtschaftlichen Verkehr möglich. Dies hätte die gleichen Auswirkungen für Wilstedter Weg und Grüner Weg.

Drittens: Der Hofweg wird eine Einbahnstraße hin zur B 432. Gäste des Hotels und Landwirtinnen/Landwirte wären dann eingeschränkt. Wilstedter Weg und Grüner Weg wären weniger stark betroffen von Ausweichverkehr. Bei diesen Varianten, die jeweils 2023 umgesetzt werden könnten und die zwischen 10.000 und 75.000 Euro kosten, würde jeweils nach einem Jahr Bilanz gezogen, inwieweit sich die Unfallstatistik verbessert hat. Der weitergehende Schritt wäre ansonsten die „Signalisierung“, also Ampeln.

Die teuerste Lösung: Der Bau einer Ampelanlage bis 2025

Aufwendiger wäre Option vier: Eine Verbreiterung des Hofwegs, sodass es zwei Fahrstreifen im Einmündungsbereich gibt – vier rund 80 Jahre alte Bäume müssten gefällt und 40 Meter Knick entfernt werden. Dieser Umbau wäre allerdings nur in Kombination mit Ampeln machbar. Die Bauzeit: ungefähr zwei Jahre. Die Kosten: 375.000 Euro.

Die Verkehrsplaner im Rathaus empfehlen die einfachste Variante, also die Sperrung für ein Jahr. Ob die Fraktionen dem folgen, ist offen. Zur Erinnerung: Im November revidierte der Ausschuss nach großem Protest der Bevölkerung schon einmal einen Beschluss, sodass die Poller an der Einmündung Hofweg/Glasmoorstraße nach wenigen Wochen wieder abgebaut wurden.

Denn diese Maßnahme hatte bereits dafür gesorgt, dass sich der Verkehr seinen Weg durch die Wohngebiete suchte. Und eine Sperrung des Hofwegs hin zur Segeberger Chaussee wird von der Landwirtschaft seit jeher sehr kritisch gesehen, sofern es keine absenkbaren Poller gäbe.