Norderstedt. Norderstedter nutzte Abhängigkeitsverhältnis zu zehnjähriger Spielerin aus. Staatsanwaltschaft spricht von „krimineller Energie“.

Das Jugendschöffengericht Norderstedt hat den ehemaligen Tennistrainer Joachim J. wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und einem Monat verurteilt. Außerdem muss J. ein Schmerzensgeld in Höhe von 2400 Euro zahlen.

Wie der NDR berichtete, sprach das Gericht den Angeklagten in allen Anklagepunkten schuldig. Die Familie des Opfers habe mit großer Erleichterung auf das Urteil reagiert.

Norderstedt: Tennistrainer gesteht 40-fachen sexuellen Missbrauch

Die heute 18 Jahre alte Geschädigte hatte in zwei Videovernehmungen dargelegt, wie der Tennistrainer das Abhängigkeitsverhältnis ausgenutzt hatte, berichtet der NDR. Die Staatsanwaltschaft spricht von „krimineller Energie“.

J., der als Sportjournalist für verschiedene Zeitungen, unter anderem auch für das Abendblatt, arbeitete, legte zu Prozessbeginn ein Geständnis ab, nachdem er zuvor die Vorwürfe stets zurückgewiesen hatte. Weil er vierzigfachen sexuellen Missbrauch und eine sexuelle Belästigung einräumte, konnte der Prozess zu einem schnellen Ende geführt werden – dafür fiel das Urteil vergleichsweise milde aus.

Norderstedt: Tennisspielerin war erst zehn Jahre alt, als Übergriffe begannen

Die Tennisspielerin, die davon träumte, Profi-Spielerin zu werden, war erst zehn, elf Jahre alt, als die sexuellen Übergriffe begannen. J. berührte das Mädchen unter anderem bei Hilfestellungen und Dehnübungen im Intimbereich. In einer Chatgruppe besprach sich die Spielerin damals mit mehreren anderen jungen Tennistalenten, die alle von Übergriffen erzählten.

Der NDR berichtet zudem, dass sich vor Prozessbeginn eine Frau beim Sender gemeldet hatte und von Übergriffen schon in den 80er-Jahren berichtete.