Norderstedt. In nicht einmal zwei Monaten hat Rainer Wiening mit Freunden der drei Norderstedter Lions Clubs die Zweiräder angehäuft.
- Norderstedter Lions Clubs sammeln 67 Fahrräder
- Zweiräder werden an das Willkommen-Team gespendet
- Hintergrund: Geflüchtete sollen mobiler werden
Rainer Wiening hat in seinem Garten 67 Fahrräder gesammelt. Von Anfang Dezember bis Ende Januar hat der Mitgliedschaftsbeauftragte des Lions Club Norderstedt NEO sie im gesamten Stadtgebiet abgeholt und auf seinem Fahrradträger zu sich nach Hause transportiert. Einige haben ihre ausrangierten Räder auch bei ihm persönlich vorbeigebracht. Nun werden sie an das Willkommen-Team, das sich um geflüchtete Menschen in der Stadt kümmert, gespendet.
Die drei Lions Clubs der Stadt – NEO, Forst-Rantzau und Norderstedt – veranstalten regelmäßig gemeinsame Treffen. „Im Oktober hat das Willkommen-Team einen Vortrag bei uns gehalten“, berichtet Rainer Wiening. „Uns wurde erzählt, dass die Geflüchteten dringend Fahrräder bräuchten, um mobil zu werden.“ Daraufhin haben die Lions beschlossen, Räder für sie zu sammeln.
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Nach einem Aufruf bei Norderstedts lokalem Fernsehsender Noa 4 hat bereits eine halbe Stunde später Wienings Telefon geklingelt: Jemand wollte gern ein Rad spenden. „Vom kleinen Kinderfahrrad bis zum Seniorenrad mit tiefem Einstieg ist alles dabei – nur keine E-Bikes“, sagt Wiening. Viele Spenden seien von älteren Menschen gekommen, die sowieso nicht mehr Rad fahren würden. „Manche haben wirklich gute Fahrräder abgegeben.“
Der Zustand des Gefährts spielte dabei keine Rolle. Das Willkommen-Team hat seine eigene Werkstatt, um die Räder der geflüchteten Menschen zu reparieren. „In fast zehn Jahren haben wir bestimmt 1200 Räder aufbereitet“, sagt Michele Avino. Der 72-Jährige ist leidenschaftlicher Rennradfahrer und hilft ehrenamtlich in der Fahrradwerkstatt.
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Norderstedter Willkommen-Team braucht für Geflüchtete dringend Räder
Rainer Wiening hat einen großen Trecker mit Anhänger organisiert, um die ganzen Räder zum Willkommen-Team zu bringen. „Wir freuen uns riesig über die Spende, der Bedarf ist sehr groß“, sagt Regina Baltrusch, stellvertretende Vorsitzende des Willkommen-Teams. „Die Unterkünfte liegen alle dezentral. Um an gemeinsamen Unternehmungen teilnehmen zu können, ist es wichtig, dass die Geflüchteten mobil sind“, sagt Baltrusch.