Norderstedt. Breiter SPD-Rückhalt für Amtsinhaberin Elke Christina Roeder. Auch ein CDU-Mann aus Hamburg hätte gerne ihren Job.

Das Personalkarussell für die Wahl der Oberbürgermeisterin oder des Oberbürgermeisters der Stadt Norderstedt ist derzeit nicht gerade dicht besetzt. Ihr Ticket gelöst hat bereits die Amtsinhaberin. Elke Christina Roeder (SPD). Sie empfahl sich ihren Genossinnen und Genossen von der SPD für eine zweite Amtszeit. Nun wurde sie ganz offiziell von der Mitgliederversammlung der Partei nominiert.

Noch dreht Roeder ganz allein ihre Runden auf dem Personalkarussell. Doch es darf damit gerechnet werden, dass mittelfristig andere zusteigen werden. Für Herausforderer ist noch genug Zeit. Bewerbungen können bis zum 14. August abgegeben werden, die Wahl ist am 8. Oktober. Und die Parteien treibt derzeit mit Priorität die Vorbereitung zur Kommunalwahl am 14. Mai um.

Norderstedt: SPD nominiert Roeder als OB – Gerücht um CDU-Kandidat

„Wir werden ganz sicher jemanden zur OB-Wahl aufstellen“, sagt Peter Holle, Fraktionschef der CDU in Norderstedt. „Wir sondieren derzeit die möglichen Kandidatinnen und Kandidaten und führen Gespräche.“ Thorsten Borchers, CDU-Ortsvereinsvorsitzender, bekräftigt, dass eine „Entscheidung dieser Tragweite für die Stadt Norderstedt“ gemeinsam von allen Mitgliedern der Partei getroffen werden soll. „Mögliche Kandidatinnen und Kandidaten müssen sich zunächst dem Parteivorstand vorstellen. Und dann werden wir eine Mitgliederversammlung im Februar oder März machen und gemeinsam entscheiden.“

Ein Name wir dabei schon in der Öffentlichkeit gehandelt. Ein Parteifreund der Norderstedter aus dem nahen Hamburg-Eimsbüttel: Robert Nikolaus Hille (47), kaufmännischer Geschäftsführer bei einer Theaterbetriebsgesellschaft in Hamburg. Er arbeitet für die CDU-Bezirksfraktion Eimsbüttel im Ausschuss für Haushalt, Kultur und Sport mit.

CDU entscheidet auf einer Mitgliederversammlung im Februar oder März

„Ich kenne Herrn Hille und ich habe eine hohe Meinung von ihm“, sagt Borchers über den möglichen Kandidaten. Aber Borchers macht auch klar, dass dieser nur einer von etlichen möglichen Alternativen sei und es noch keine ausführlichen Bewerbungsgespräche mit dem Parteivorstand gegeben habe.

Und die Gerüchte um die Kandidatur von Katrin Schmieder, derzeit Sozialdezernentin der Stadt? Sie bleiben bestehen. Es könnte sein, dass die Grünen ihre Parteifreundin aufs Schild heben. Andere Spekulationen lauten, Schmieder könnte auch als Kandidatin eines breiten Bündnisses mehrerer Parteien ins Rennen um den Chefinnen-Sessel im Rathaus gehen. Schmieder selbst sagt zu alldem nichts – weder bestätigt sie, noch dementiert sie.

SPD: Roeder habe Norderstedt gut durch die Corona-Krise gebracht

Unterdessen positioniert die SPD die Amtsinhaberin. „Elke Christina Roeder führt die Verwaltung souverän und mit viel Erfahrung“, sagt Nicolai Steinhau-Kühl, Fraktionschef der SPD. „Gerade in der Corona Krise und auch mit Einsetzen des erneuten Flüchtlingsstroms aus der Ukraine hat sich gezeigt, dass unsere Oberbürgermeisterin mit Kompetenz und Führungskraft die Verwaltung der Stadt Norderstedt leitet.“

Norderstedt sei auch dank der guten Führung der Verwaltungsspitze besser als viele andere Gemeinden durch die Coronakrise gekommen. Steinhau-Kühl: „Frau Roeder hat gezeigt, dass sie Krisen meistern kann und wird dies auch in Zukunft tun.“

Norderstedt: „Die richtige Frau, um anzupacken“, sagt Katrin Fedrowitz

Mit dem Bildungshaus, der Schulbausanierung oder dem Wiederaufbau der „Tribühne“ stünden große Projekte an. „Ich bin mir sicher, dass Elke Christina Roeder genau die richtige Frau ist, um diese Aufgaben anzupacken und umzusetzen sowie viele neue Projekte auf den Weg bringen, denn Norderstedt kann mehr“, sagt die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Katrin Fedrowitz.

„Anders als vorherige Amtsinhaber, die sich selbst zur Wiederwahl nominierten, ist es unserer Oberbürgermeisterin als Sozialdemokratin wichtig, vollen Rückhalt von ihren Genossinnen und Genossen zu erhalten. Diese Unterstützung ihrer Person ist in der SPD vorhanden und so werden wir geschlossen in den Wahlkampf gehen“, sagt Fedrowitz.