Kaltenkirchen. Stadtverwaltung erwartet Schub für den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt. Auf welchen Routen die Busse unterwegs sind.
Für einen enormen Schub im öffentlichen Nahverkehr in Kaltenkirchen sollen jetzt die vier neuen Stadtbusse sorgen, die Bürgermeister Hanno Krause und Landrat Jan Peter Schröder vor dem Rathaus vorstellten.
Bürgerinnen und Bürgerinnen können jetzt auf den beiden Linien 7961 und 7962 in den Kleinbussen bequem einmal durch die ganze Stadt bis nach Oersdorf und zurück fahren. „Für unsere Stadt ist das ein weiterer großer Qualitätssprung, was das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs angeht“, sagte Bürgermeister Krause.
Nahverkehr: Modern und bequem – Kaltenkirchens Stadtbusse sind da
Ähnlich wie bereits in Norderstedt, Bad Segeberg und Henstedt-Ulzburg, finanziert der Kreis Segeberg nun auch den Stadtbusverkehr in Kaltenkirchen, erklärte Landrat Schröder. Das sei bislang noch der letzte weiße Fleck im Kreis gewesen, eine „Diaspora“, wie er sagte.
Der Kreis Segeberg investiere etwa 900.000 Euro im Jahr in den neuen Service. 27 Millionen Euro fließen vom Kreis jährlich in den Öffentlichen Nahverkehr, wovon etwa 14 Millionen Euro Zuschüsse von Bund und Land sowie Fahrgasteinnahmen ausmachten.
Der Stadtbusverkehr hält an 32 Haltestellen, die jetzt alle nach und nach behindertengerecht ausgebaut würden, kündigt Bürgermeister Krause an. „Vier Haltestellen sind bereits barrierefrei. Weitere sechs werden wir Jahr für Jahr entsprechend ausbauen.“ 1,8 Millionen Euro werde das allein kosten, wovon drei Viertel von Bund und Land getragen werden.
Kaltenkirchen: Neue Busse verkehren in Hauptverkehrszeit alle 30 Minuten
Die Busse verkehren in der Hauptverkehrszeit alle 30 Minuten und sind montags bis freitags von 4.45 bis 23.47 Uhr im Einsatz, wie Peter Weis sagt, einer der vier eingesetzten Busfahrer auf dieser Strecke. Sonnabends sind die Busse von 6.42 bis 23.20 Uhr unterwegs. Am Sonntag besteht die Möglichkeit, von 9 bis 23 Uhr im 60-Minuten-Takt ein öffentliches, sogenanntes Anrufsammeltaxi zu bestellen.
Viele Jahre habe Kaltenkirchen 200.000 Euro aus der Stadtkasse in den Stadtbusverkehr über die Stadtwerke investiert, sagte Krause. Das habe er als „ungerecht“ empfunden, da ja bereits die anderen Städte vom Kreis beim ÖPNV finanziell entlastet wurden. Diese Ungleichbehandlung sei jetzt behoben.
Trappenkamp soll bessere Verbindung nach Neumünster bekommen
Der Kreis werde kontinuierlich den ÖPNV ausbauen und mit Taktverdichtungen und moderneren Bussen attraktiver gestalten, kündige Landrat Schröder an. Davon sollen nicht nur die Städte, sondern auch die kleineren Gemeinden im Kreis Segeberg profitieren. So soll zum Beispiel Trappenkamp bald eine bessere Busverbindung nach Neumünster bekommen.
Eine bessere Erschließung des Umlandes wünscht sich auch Bürgermeister Krause für Kaltenkirchens Randgemeinden, etwa Schmalfeld. Mit den neuen Kleinbussen, die das Busunternehmen Elite mit Sitz in Bergedorf im Auftrag der Autokraft in Kiel hier einsetzt, sei aber schon ein großer Fortschritt erzielt worden.
Kaltenkirchen: Stadtbusverkehr ist jetzt Teil des HVV-Fahrplans
Die älteren Busse, die anfangs im Stadtverkehr eingesetzt wurden, hätten bisher noch relativ wenige Kaltenkirchener Bürgerinnen und Bürger zum Einsteigen bewegen können. Lediglich 125 Fahrgäste täglich seien es im vergangenen ersten Jahr gewesen, sagt Nahverkehrsexperte Claudius Mozer.
„Da ist noch erheblich Luft nach oben. Mit den neuen Bussen, die 30 Fahrgäste auf 17 Sitz- und 13 Stehplätzen befördern können, und der Qualitätssteigerung erwarten wir einen ähnlich großen Impuls für den öffentlichen Nahverkehr, wie wir ihn in der Kreisstadt Segeberg erzielen konnten.“ Dort würden inzwischen etwa 300.000 Fahrgäste im Jahr den Stadtbusverkehr nutzen.
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Der Kaltenkirchener Stadtbusverkehr ist jetzt auch in den Fahrplan des Hamburger Verkehrsverbundes aufgenommen worden. So können die Fahrgäste von hier aus mit einem Ticket direkt in die Hansestadt fahren, so Mozer.