Henstedt-Ulzburg. Projekt im Ausschuss vorgestellt. Verwaltung unterstützt Idee. Die Politik hat allerdings große Zweifel an der Machbarkeit.
Grundsätzlich gibt es wohl niemals sachliche Argumente dagegen, Wohnungen für Senioren zu schaffen und eine Kindertagesstätte. Doch die Vorstellung eines solchen Mehrgenerationen-Konzeptes im Bildungsausschuss von Henstedt-Ulzburg zeigte, dass auch gute Absichten rasch an ortsplanerische Grenzen stoßen können.
Im Mittelpunkt ist ein brach liegendes Grundstück auf Höhe der Hamburger Straße 43. Im vorderen Bereich könnte altengerechtes Wohnen entstehen, dahinter die Kita mit geschütztem Spielbereich. So weit die Idee, die Architekt Marc Depenbrock, Geschäftsführer des Büros DCD, im Auftrag der Grundstücksgesellschaft Henstedt-Ulzburg erläuterte. Es würde sich um eine Betreuungseinrichtung mit 70 Plätzen, davon drei Krippen- und zwei Elementargruppen, handeln. Henstedt-Ulzburg müsste beantragen, dass diese in den Bedarfsplan des Kreises aufgenommen wird.
Bauprojekt: Investor plant Seniorenwohnen und Kita in der Ortsmitte
„Wir unterstützen diese Bauplanung“, sagte Bürgermeisterin Ulrike Schmidt. Doch wo eine Kita ist, da gibt es morgens und nachmittags den Bring- und Abholverkehr. Die Lage der Fläche ist schwierig: Sie befindet sich direkt an der wichtigsten Nord-Süd-Achse der Großgemeinde. Von hier abzubiegen in Richtung Kindertagesstätte oder zur Seniorenanlage, könnte Rückstaus verursachen. Zumal neben Besuchern oder Eltern auch die Angestellten berücksichtigt werden müssten – inklusive der Frage, wie viele Parkplätze nötig wären.
„Das ist so nicht umsetzbar“, konstatierte Folker Brocks von der CDU. „Aus meiner Sicht ist das nur mit Tiefgarage zu lösen. Wilhelm Dahmen (WHU) folgte: „Das Projekt an sich ist gut. Der Standort nicht.“ Und Klaus-Peter Eberhard von der FDP rechnete vor: „Im Zweifelsfall versuchen bis zu 50 Autos morgens, auf der Hamburger Straße links abzubiegen. Das wird für Rückstaus in gewaltigen Größenordnungen sorgen.“
Henstedt-Ulzburg: Politik befürchtet Probleme für Verkehr
Die genannte Möglichkeit, dass auf dem Grundstück eine Art Bogenstraße um die Gebäude herumführt, stieß ebenso auf Skepsis – denn die Fläche ist vergleichsweise schmal.
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Doch so sehr wollten die Planer gar nicht in die Tiefe gehen bei der ersten Diskussion, stellte sich heraus. „Für uns ist die Frage, ob es ein Projekt gibt. Alle weiteren Probleme können wir in der Projektentwicklung lösen“, sagte Marc Depenbrock. Und so wurde die Verwaltung zunächst beauftragt, das weitere Verfahren mit Investor und Architekt abzustimmen. Das Vorhaben wird dann im nächsten Jahr auf Wiedervorlage kommen.