Henstedt-Ulzburg. Torsten Zwingenbergers Band begeisterte das Publikum in Henstedt-Ulzburg mit Rhythmen aus New Orleans und der Karibik.
Eine musikalische und höchst vergnügliche Reise quer durch die Kontinente wurde den Besuchern am Sonnabend im Henstedt-Ulzburger Bürgerhaus geboten. Von Afrika über Brasilien nach New Orleans im atemberaubenden Tempo: Die New Orleans Shakers des Schlagzeugers Torsten Zwingenberger rissen die Besucher im gut gefüllten Saal mit und lockten selbst die größten Jazzmuffel aus der Reserve. Hier wurde New Orleans Jazz gut geschüttelt und gerührt und mit vielen Sahnehäubchen gekrönt. Heraus kam ein leckerer Cocktail mit interessanter Musik quer durch die Genres.
Für lange Schlagzeugsoli kann sich nicht jeder begeistern. Wer Verständnis dafür hat, hört interessiert zu, andere lassen sie über sich ergehen. Das ist beim Konzert der New Orleans Shaker anders. Und zwar ganz anders: Torsten Zwingenberger erschafft Welten und zaubert Stimmungen, wenn er mit seinen Schlagzeugsoli afrikanische Savannen heraufbeschwört, Tiere gurren lässt, Dampfloks durch die Lande brausen lässt. Er verschmilzt förmlich mit seinem Schlagwerk, trommelt auf allem, was sich so bietet und lässt dabei mit fünf Fußpedalen die Basstrommel, die Kuhglocke und die Cajon ertönen.
Konzert: New Orleans Shakers - eine Weltreise in Sachen Jazz
Was trommelnd in Afrika beginnt, endet auf einem anderen Kontinent: Saxophonist und Klarinettist Thomas l’ Etienne, der die Band zusammen mit Torsten Zwingenberger 1976 gründete, nimmt das Thema auf und transportiert es in seine Wahlheimat Brasilien, wo es in dem fulminanten Choro „Brasileirinho“ von Waldir Azevedo mündet.
Überhaupt ziehen sich zündende lateinamerikanische Rhythmen quer durch das Programm. Samba, Choro, Beguine – eine „Sentimental Journey“ ohne Doris Day durch die Weltgeschichte. Dazu eine Hommage an den großen Saxofonisten Ben Webster in Form einer Eigenkomposition von Thomas l’Etienne, eine Prise Fats Waller, eine Messerspitze Duke Ellington und natürlich ein Bummel durch die Straßen von New Orleans.
Das French Quarter vor Augen, Jambalaya im Gaumen
Beim „Burgundy Street Blues“ von George Lewis haben die Zuhörer das French Quarter vor Augen und Jambalaya im Gaumen. Das Konzert erreicht seinen Höhepunkt mit dem Jump-Blues „Caledonia“ von Louis Jordan und entschwindet mit dem sentimentalen „Do you know what it means to miss New Orleans“.
Der Henstedt-Ulzburger Kulturverein Forum bot ein mitreißendes Jazzkonzert von einer höllisch swingenden Quartett, in sich die Beteiligten nahezu blind verstehen und gegenseitig antreiben.
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Bassist Franz Blumenthal und Pianist Lorenz Boesche, beide mit einer sehr modernen Spielweise, sorgten zusammen mit Torsten Zwingenberger für den Sound und den rhythmischen Klangteppich, auf dem Saxophonist und Klarinettist Thomas l’Etienne seine Melodien ausbreiten konnte. Weil der auch ein sehr vergnüglicher Moderator ist, konnten sich die Zuhörer leichten Herzens auf die musikalische Weltreise durch Stile und Epochen entspannt einlassen.