Henstedt-Ulzburg. Swing-Klassiker, Jazz-Standards und Blues: Bigband des Musikvereins Norderstedt spielte im Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg.

Sie können es immer noch und haben nichts verlernt, auch nicht nach dem langen, dunklen Corona-Lockdown. Versiert wie eh und je boten die Fishhead Horns, die Bigband des Norderstedter Musikvereins, im Bürgerhaus am Beckersberg in Henstedt-Ulzburg ein Swing-Konzert mit hohem Gute-Laune-Faktor.

Die leider nur 60 Zuhörerinnen und Zuhörer platzierte der Veranstalter, das Kultur-Forum Henstedt-Ulzburg, an geschickt gestellten Tischen, so dass der 400-Personen-Saal etwas voller wirkte. Auch bei diesem, wie bei vielen Konzerten zurzeit, lautete das Motto: Hauptsache wieder vor Publikum spielen.

Veranstaltungen: Fishhead Horns – Swing-Konzert mit hohem Gute-Laune-Faktor

So freute sich Dirigent und Moderator Johannes Huth mit seinen fast 20 Musikerinnen und Musikern, darunter die Sängerin Julia Schilinski, über „das gut besuchte Konzert“. Es war das erste, das die „Fischköppe“ aus Norderstedt seit 2017 wieder in Henstedt-Ulzburg gaben.

Mit einem klassischen Swing à la Count Basie hatte die Bigband das Publikum sofort auf ihrer Seite, gefolgt von einem klar und groovig gespielten „Speak Low“ von Kurt Weill, auch Komponist der „Dreigroschenoper“. Thomas de la Motte am Tenor-Saxofon überzeugte in dem Stück mit kleinen, aber stark gespielten Soli ebenso wie Christian Eckl am Alt-Saxofon.

Musikerinnen und Musiker boten gekonnt Soli

Im Pop-Song „Whatever Lola Wants, Lola Gets“, eine Hommage an die Tänzerin Lola Montez von Richard Adler und Jerry Loss, übernahm Julia Schilinski die Gesangs-Partie und zeigte einen gewissen Swing-Kick in ihrer Stimme. Es folgten gediegen gespielte Jazz-Standards, darunter „It’s, Oh So Nice“ von Sammy Nestico aus dem Count Basie Bigband Songbook, in denen Claudia Winkelmann am Saxofon ihr Solo ebenso gekonnt ablieferte wie Schlagzeuger Mathis de la Motte oder Max Menster am Piano.

Unter Johannes Huths jahrelanger Leitung haben die Fishhead Horns immer wieder aktuelle Stücke einstudiert, beispielsweise „White Dressed Rabbit“ von Ansgar Striepens, das leicht und funky über die Rampe kam, oder auch den Blues „The Tweet“ vom Komponisten und Trompeter Thorsten Maaß aus Ahrensburg, der schon für Udo Jürgens, Yvonne Catterfeld, Udo Lindenberg, Till Brönner und für die WDR Bigband Arrangements geschrieben hat und schreibt.

Veranstaltungen: Schwülschwere Romantik bei „Summertime“

Ein Klassiker erklang dagegen mit der Ballade „Summertime“ aus der Oper „Porgy and Bess“ von George Gershwin, in der die Fishhead Horns die schwülschwere Romantik der Südstaaten betonten – so richtig passend zu den derzeitigen Oktober-Temperaturen.