Schmalensee. Wie die Kandidatin von „The Voice of Germany“ das Finale der Show in Berlin feiert und wie sie ihre Musikkarriere angeht.
Am Mittwoch ist Maite Jens ein letztes Mal nach Berlin gefahren. Das Finale von „The Voice of Germany“ steht am Freitag an. Die junge Sängerin aus Schmalensee im Kreis Segeberg will unbedingt bei der Live-Show dabei sein. Auf den Zuschauertribünen. Nicht auf der Showbühne mit ihrer Gitarre und ihrer Stimme, mit der sie so viele Menschen in Deutschland berührt hatte.
Maite Jens hat es nicht geschafft, in die letzte Runde der vier beliebtesten Sängerinnen und Sänger zu kommen. In den sogenannten Sing-Offs, so etwas wie das Viertelfinale der Show, hatte ihr Coach Peter Maffay die Team-Freundin Nel Lewicki ins Halbfinale geschickt. Eine Entscheidung für Nel Lewicki und nicht gegen Maite Jens.
The Voice: Job gekündigt – Maite Jens ist jetzt zu 100 Prozent Musikerin
Wobei es eben doch irgendwie eine gefühlte Niederlage war und Maite Jens – wie sie sagte – auch „ihr Päckchen zu tragen“ hatte. Jedoch hielt dieses Hochgefühl über das Erlebte, der emotionale Höhenflug der letzten Monate, bei der 22-Jährigen unvermindert an. „Ich bin unglaublich stolz auf das, was ich in dieser Show erreicht habe und unendlich dankbar für alles, was ich erleben durfte“, sagt Maite Jens.
Noch Anfang des Jahres war Maite Jens aus dem idyllischen Schmalensee bei Bad Segeberg eine duale Marketing-Studentin mit Job in einer Hamburger Agentur und brachte mit ihrer Stimme und ihrer Gitarre vornehmlich Menschen aus ihrem Bekanntenkreis oder auf Hochzeiten und anderen kleinen Veranstaltungen zum Schwärmen.
Maite Jens ist stolz auf das, was sie in der Show erreicht hat
Jetzt im November sitzt sie mit 15 bis 20 anderen Kandidatinnen und Kandidaten der 12. Staffel der Show „The Voice“ in der ersten Reihe im Finale, darf sich also berechtigt zum elitären Kreis des deutschen Rock- und Pop-Nachwuchses zählen.
Mit ihren Versionen des Beatles-Klassikers „Let It Be“ (fast 770.000 Klicks auf Youtube), ihrer Interpretation von Belinda Carlisles „Heaven Is A Place On Earth“ und Elton Johns „Candle In The Wind“ überzeugte sie die vier Juroren Peter Maffay, Stefanie Kloß, Rea Garvey und Mark Forster. Profis also, erfahrene Rock- und Pop-Größen, die den Talenten in der Show keine Komplimente machen, die sie nicht verdient hätten.
Maite Jens setzt alles auf die Karte Musik – „No risk, no fun!“
Maite Jens kann also was. Das hat sie jetzt quasi amtlich. Es ist jetzt nur die Frage, was sie daraus macht. Johnny Carson, Showmaster und amerikanische Late-Night-Legende, sagte mal: „Talent alleine bringt noch keinen Erfolg. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, bringt nichts, wenn man nicht bereit ist. Die wichtigste Frage ist: Bist du bereit?“
Von Maite Jens kommt da ein glasklares Ja. „Egal in welchem Job oder in welchem Bereich auch immer man etwas erreichen möchte: Man muss sich zu 100 Prozent da hineinbegeben. Nebenher geht nicht.“ Deswegen hat die 22-Jährige nun auch Entscheidungen getroffen: „Ich habe meinen Job in der Agentur gekündigt. Mein Studium möchte ich schon beenden. Aber von jetzt an bis ich hauptberuflich Musikerin.“
Sie habe es genossen, mit ihrem Idol Peter Maffay zusammenzuarbeiten. Erfolgreiche Künstler wie Wincent Weiss kennenzulernen. Gespürt, was es bedeutet, auf großen Showbühnen vor Publikum zu stehen, während Millionen am TV zusehen. Sie hat reingeschnuppert in dieses große Ding Pop-Business und will nun ausloten, welche Rolle sie darin spielen könnte.
The Voice of Germany: In Berlin steht die große Party mit allen Kandidaten an
„Wenn ich jetzt nicht alles versuche, um es zu schaffen, wann dann? Ich möchte mir nicht in ein paar Jahren vorwerfen, dass ich nicht mutig und konsequent genug war“, sagt Maite Jens. Bestärkt wurde sie in ihren Plänen von allen, mit denen sie darüber gesprochen hat. Besonders von ihrer Familie in Schmalensee, die selbstredend komplett hinter ihr steht. „Wie sagt man so schön: No risk, no fun!“
Das sei für sie nun eine Lebensphase, der sie mit einer Mischung aus großem Respekt, großer Aufregung, aber auch mit einer gehörigen Portion Begeisterung und Freunde entgegenblicke. „Ich setzte jetzt auf das, was mir immer besonders leicht viel und mir am meisten Spaß brachte – die Musik.“
Abschied nehmen von den vielen Freunden – das wird schwer
In dieser Woche aber steht zunächst das große Finale der vielleicht aufregendsten Episode im bisherigen Leben der jungen Sängerin an. Am Donnerstag treffen sich alle Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Team Peter Maffay zu einem Get-together in Berlin. Maite Jens brennt im Finale für ihren „Country Partner in crime“ Julian Pförtner. „Wir lieben beide unsere Gitarren und haben eine wunderbare Zeit miteinander verbracht und viel gesungen und Musik gemacht“, sagt Maite Jens.
Am Freitag folgt dann das große Finale live. „Und hinterher hat die Produktion eine große Villa in Berlin gemietet – da feiern wir dann das ganze Wochenende bis Sonntag“, sagt Maite. Die vielen Sängerinnen und Sänger, die Menschen hinter den Kulissen der Show, die Coaches – alle werden dabei sein und ausgelassen das Ende der 12. Staffel feiern.
Maite Jens will endlich eigene Songs schreiben
Der schlimmste Part für Maite Jens ist dabei das Abschiednehmen. „Es sind viele Freundschaften entstanden, wie hatten intensive Wochen und Erlebnisse miteinander. Und jetzt verteilen wir uns wieder in alle Himmelsrichtungen.“
Trotz Rauswurf: „Es war die ausgelassenste Feier von allen“
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Um aus dem Erlebten und dem erreichten Bekanntheitsgrad eben das Beste zu machen. Die Zeit drängt. Die Bewerbungsphase für die 13. Staffel von „The Voice“ läuft bereits. Die nächsten Talente stehen in den Startlöchern, bereit, die jetzigen „Voice“-Stars ganz schnell wieder abzulösen.
The Voice: Die nächsten Talente stehen für die 13. Staffel bereit
Maite Jens sagt, sie habe bereits Kooperationen mit anderen Künstlerinnen und Künstlern verabredet, die schon ein paar Schritte weiter sind als sie. „Da versuche ich einfach, von deren Reichweite zu profitieren. Es ist noch nichts fix, deswegen kann ich jetzt noch nicht konkret darüber sprechen.“
Außerdem will die Sängerin endlich eigene Songs erarbeiten und nicht mehr nur Cover-Versionen singen Momentan macht sie das alles noch in Eigenregie, also ohne ein professionelles Management. Doch wenn sie Fragen hat, darf sie sicher Idol und Coach Peter Maffay fragen. Vielleicht irgendwann Backstage in der Kalkbergarena in Bad Segeberg.