Norderstedt. Rathaus wird zur Baustelle. Nach der Kultur muss die Politik ausziehen – in ein Gebäude, das abgerissen werden soll.
Vorsicht – Baustelle! Im Norderstedter Rathaus gilt das nicht nur in dem nach einem Wasserschaden schwer beschädigten Kulturzentrum „TriBühne“. Auch der Plenarsaal, der zentrale Ort für die Kommunalpolitik und die Stadtvertretung, ist derzeit nicht nutzbar. Der Saal wird umfassend saniert.
Während die eigentlich in der „TriBühne“ gebuchten Veranstaltungen in das Kulturwerk am See ausweichen oder teilweise ausfallen, hat sich die Politik nun eine Übergangsheimat gesucht – die ehemalige Schulaula am Aurikelstieg 13. Ein Provisorium, das mittelfristig auch dem Abriss geweiht ist. Denn hier soll ab 2025 die neue Grundschule Aurikelstieg samt Kindertagesstätte für knapp 50 Millionen Euro entstehen.
Baustellen: Plenarsaal wird saniert – Stadtvertretung braucht ein Asyl
Bis dahin dürfte die Sanierung des Plenarsaals allerdings längst abgeschlossen sein. Sie hat laut dem Amt für Gebäudewirtschaft bereits im Mai begonnen. Seither wurden Elektroleitungen im Boden verlegt und ein Gerüst für die Arbeiten im Deckenbereich aufgestellt.
Die über 35 Jahre alte Sprinkleranlage in der Decke und das dazugehörige Rohrleitungssystem werden ausgetauscht. Außerdem wird für eine neue Belüftungsanlage und eine moderne Heizungsanlage gesorgt. Dazu kommen eine zeitgemäße Medientechnik mit großen Wandbildschirm, eine Funkanlage für Hörgeschädigte und eine neue Beleuchtungsanlage mit LED. Für die Politikerinnen und Politiker gibt es zudem neue Stühle und Sitzungstische.
Im Dezember soll der neue und moderne Plenarsaal fertig sein
Wenn Handwerker und Lieferketten mitmachen, dann sollen die Arbeiten im Dezember 2022 erledigt sein. „Derzeit laufen die Maßnahmen terminlich planmäßig und im geplanten Budget“, teilt das Amt für Gebäudewirtschaft mit. Das Budget liegt bei etwa 1,7 Millionen Euro.
Die erste Sitzung der Norderstedter Stadtvertretung in der alten Schule am Aurikelstieg wird es am Dienstag, 13. September, von 19 Uhr an geben. Und – wie könnte es anders sein – wird eine der künftig größten Baustellen der Stadt entschieden.
Norderstedt: Finale Entscheidung über das Bildungshaus steht an
Das Bildungshaus. Norderstedts „Leuchtturmprojekt“, die neue Heimat für die Stadtbücherei Garstedt, das Stadtarchiv und die Volkshochschule wird aufgrund von kaum seriös zu kalkulierenden Baukostensteigerungen immer teurer.
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Am Dienstag soll die Stadtvertretung entscheiden, ob man beim Stand von derzeit prognostizierten 47.458.000 Millionen Euro zumindest schon einmal mit dem Bau beginnen kann. Monat für Monat sollen die Baukosten für das Projekt derzeit um etwa 200.000 Euro steigen, wie man aus Politikerkreisen hört – weitere Verzögerungen bei der Entscheidung könnten also teuer werden.