Bad Segeberg. Nach Winnetou Alexander Klaws ist Harald P. Wieczorek erkrankt. Warum die Karl-May-Spiele trotzdem nicht gefährdet sind.
Die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg stehen vor neuen Herausforderungen. Nach Alexander Klaws, dem Darsteller des Apachen-Häuptlings Winnetou, hat sich jetzt auch der älteste Darsteller krank gemeldet: Harald P. Wieczorek (74) wurde positiv auf Corona getestet. Er spielt in einer Doppelrolle den Navajo-Häuptling Nitsas-Ini („Großer Donner“) und den leichtgläubigen Bankier Duncan. Für ihn springt Nicolas König ein.
Corona hat die Karl-May-Spiele offenbar fest im Griff: In den vergangenen zwei Jahren konnte wegen des Lockdowns überhaupt nicht gespielt werden, in dieser Saison musste die „Ölprinz“-Premiere ohne Hauptdarsteller Alexander Klaws stattfinden. Für ihn sprang Sascha Hödl ein, der in dem Stück eigentlich als Ölfeldbesitzer Jackson, als Nijora-Unterhäuptling Ka Maku und als Stuntman zu sehen ist. Aktuell steht Hödl wieder als Winnetou auf der Freilichtbühne, weil Alexander Klaws unter den Nachwirkungen seiner Corona-Erkrankung leidet.
Karl-May-Spiele: Weiterer Darsteller positiv getestet
Der Ausfall von Harald P. Wieczorek kam für die Verantwortlichen der Kalkberg GmbH zwar überraschend, dennoch hatte man bereits vorgesorgt: Nicolas König (53), der seit 1992 zu den beliebtesten Karl-May-Darstellern am Segeberger Kalkberg gehört, war in dieser Saison zwar nicht eingeplant, aber Regisseur Ulrich Wiggers und Produktionsleiter Stefan Tietgen hatten ihn gebeten, sich in mehrere Rollen einzuarbeiten, um bei Bedarf einspringen zu können. Wegen der ansteigenden Infektionszahlen musste mit Ausfällen gerechnet werden.
„Unverhofft kommt oft. Heute Morgen den Call gekriegt. Jetzt schon Pause der zweiten Show!“, kommentierte König auf Facebook den Rollenwechsel – mit dem Hashtag „LovemyJob“ und den besten Genesungswünschen für den Kollegen Harald P. Wieczorek.
Mit Nicolas König, der ein viel beschäftigter Darsteller im deutschen Fernsehen ist, wurde am Sonnabendvormittag kurz geprobt, dann konnte es losgehen: Bereits um 15 Uhr am Nachmittag stand er auf der Bühne und lieferte eine fehlerlose Leistung ab. „Wenn es zu weiteren Ausfällen kommen sollte, könnte Nicolas König noch andere Rollen übernehmen“, sagt Michael Stamp, Sprecher der Karl-May-Spiele.
Nicolas König spielt seit 1992 bei den Karl-May-Spielen
Der Schauspieler mit der markanten Stimme ist in diesem Jahr nicht offiziell dabei, weil die Besetzung von 2020, übernommen wurde. Eigentlich sollte „Der Ölprinz“ bereits vor zwei Jahren gespielt werden, König aber war zum damaligen Zeitpunkt anderweitig beschäftigt. Zuletzt war er 2019 in der Segeberger Freilicht-Arena als Oglala-Häuptling Hong-peh-te-keh zu sehen.
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Harald P. Wieczorek, der seit 1979 zum Stamm der Karl-May-Darsteller in Bad Segeberg gehört, fühlt sich nach Angaben von Michael Stamp fit. Die Corona-Erkrankung mache sich bei ihm kaum bemerkbar. „Wir hoffen natürlich, dass er so schnell wie möglich wieder an Bord ist“, sagt Stamp, der auch Autor der Bühnenfassung ist.
Alexander Klaws hofft, am kommenden Wochenende wieder fit zu sein
Zum aktuellen Gesundheitszustand von Alexander Klaws macht er keine Angaben. Er hatte sich bereits am vergangenen Donnerstag erneut krank gemeldet. Die Kalkberg GmbH hofft, dass er am kommenden Wochenende wieder einsatzfähig ist - wenn nicht, spielt Sascha Hödl weiter den Winnetou. Er hatte den Apachenhäuptling bereits fünf Jahre lang im österreichischen Winzendorf und im Vorjahr beim Live-Hörspiel im Indian Village in Bad Segeberg gespielt.