Bad Bramstedt/Kaltenkirchen. Blockheizkraftwerk heizt nun ausschließlich für Roland-Oase. Holstentherme bereitet sich ebenfalls auf Energieknappheit vor.

  • Roland-Oase in Bad Bramstedt schränkt Betrieb der Sauna ein
  • Blockheizkraftwerk wird nicht mehr in Stromnetz eingespeist
  • Nichtschwimmerbecken mit Temperaturschwankungen

Die Roland-Oase in Bad Bramstedt hat auf die steigenden Kosten für Energie reagiert. Die Energie des eigenen Blockheizkraftwerks wird nicht mehr ins Stromnetz eingespeist, sondern für das Warmwasserfreibad und die Sauna genutzt. Die Sauna ist nur noch an vier statt bisher sieben Tagen nutzbar.

Das Schwimmerbecken wird jetzt mit der Energie des Kraftwerks erwärmt, sodass die Wärmepumpe um die Hälfte gedrosselt und damit Energie eingespart wird. Für die Wärme im Nichtschwimmerbecken sorgen Absorber. Dabei handelt es sich um ein mit Wasser gefüllt, kilometerlanges Schlauchsystem, das auf den Dächern verlegt wurde und Wärme liefert.

Roland-Oase: Gaspreise sorgen für Einschränkungen im Freibad

Wenn die Sonne scheint, liefern die Absorber viel, beim schlechtem Wetter wenig. „Daher sind in diesem Becken Temperaturschwankungen vorhanden“, sagte Stadtwerkesprecherin Vera Kelsch. Außerdem wird die Abwärme des Kraftwerke für die Gebäude und die Duschen genutzt.

In der Holstentherme in Kaltenkirchen bleibt Geschäftsführer Stefan Hinkeldey trotz dramatisch gestiegener Energiepreis gelassen. Das Unternehmen der Stadtwerke hat langfristige Energieverträge abgeschlossen, sodass die Holstentherme die Wucht des Preisanstiegs noch nicht spürt. Daher sind derzeit auch keine Einschränkungen im Betrieb geplant.

„Die aktuellen und prognostizierten Kosten liegen in den Planwerten“, sagt Hinkeldey. In diesem Jahr fallen Kosten in Höhe von einer Million Euro für den Gas-, Strom- und Wasserbezug an. Die Holstentherme profitiere jetzt von den umfangreichen Energie-Effizienz-Maßnahmen der vergangenen Jahre. „Energetisch sind wir sehr gut aufgestellt“, sagte der Geschäftsführer.

Energieknappheit: Holstentherme bereitet vor

Dennoch bereite sich die Holstentherme auf Szenarien vor, in denen das Gas knapp oder unbezahlbar wird. Zum Beispiel prüfen Ingenieure derzeit, ob das eigene Blockheizkraft statt mit Gas mit einem anderen Stoff gespeist werden könnte.

„Gerade jetzt gilt: Wir brauchen weder Alarmismus noch Aktionismus, sondern faktenbasierte Entscheidungen“, sagt Hinkeldey. Die Holstentherme sei derzeit überdurchschnittlich ausgelastet und fange offenbar Kundschaft aus anderen Bädern in Hamburg und Schleswig-Holstein auf, die geschlossen seien oder ihr Angebot eingeschränkt haben. Alleine am vergangenen Wochenende zählte die Therme 4000 Gäste.

Das Arriba in Norderstedt hat seinen Betrieb wegen der hohen Energiekosten eingeschränkt. Die Blockhaussauna im Außenbereich wird ab Freitag, 15. Juli, nicht mehr beheizt und ist geschlossen. Die Öffnungszeiten für das Saunadorf und die anderen Saunen wurden verkürzt und können nur noch von 11 bis 22 Uhr genutzt werden.