Kaltenkirchen. Die Corona-Auflagen verhindern wirtschaftlichen Betrieb des Kaltenkirchener Bades – ErlebnisBad und SaunaWelt bleiben bis September geschlossen.
Das ErlebnisBad und die SaunaWelt der HolstenTherme bleiben bis zum 30. September geschlossen. Ein wirtschaftlicher Betrieb sei unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht möglich, so die Geschäftsführer der Holstentherme Stefan Hinkeldey und Torge Pfennigschmidt in einer Pressemitteilung.
Derzeit sind nur das FitnessStudio, das Sportbecken und das Warmwasser- Freibad geöffnet. Die Geschäftsführer haben den aktualisierten behördlichen Erlass der Landesregierung Schleswig-Holstein vom 15. Juli auf Wirtschaftlichkeit geprüft. Zwar dürfen danach auch Spaßbereiche in Erlebnisbädern geöffnet werden. Saunen, Whirlpools und kleinere Becken sollen nach dem Wunsch der Behörden bis 9. August aber weiterhin gleichzeitig nur für eine Person oder Personen aus einem Haushalt geöffnet werden. „Diese Regelung kann nur für kleine Hotelsaunen gedacht sein“, sagt Stefan Hinkeldey. Die HolstenTherme verfügt aber über 80 Quadratmeter Saunen mit Be- und Entlüftung in denen der Abstand auch mit mehreren Personen gewährleistet werden könnte. „Wir würden nach derzeitiger Hochrechnung und nach den behördlichen Vorgaben der Landesregierung im ErlebnisBad nur rund 25 Prozent der maximalen Belegung generieren können. In der SaunaWelt sind aufgrund der behördlichen angeordneten Nichtnutzbarkeit keine Gäste hinzuzurechnen. Die Einnahmen reichen nicht aus, um die Kosten auch nur annähernd zu decken“, sagt Hinkeldey.
Weniger Badegäste bei gleicher Personaldecke
Bei einer Öffnung des ErlebnisBades würde pro Monat ein zusätzliches Defizit entstehen. Dies hänge vor allem damit zusammen, dass neben der Schwimmaufsicht auch weitere Abteilungen wie die Gastronomie, die Rezeption, die technische Abteilung, die Reinigung und die gesamte Verwaltung geöffnet werden müssten. Aufgrund der Struktur sei es für die HolstenTherme unabdingbar, dass auch die SaunaWelt mit dem gesamten Angebot – natürlich mit dem internen Hygienekonzept – öffnen darf. „Nur dann kann das Defizit nennenswert verringert werden und ein annähernd normaler Betrieb sichergestellt werden“, sagt Hinkeldey. Der renommierte Deutsche Sauna Bund empfiehlt die Öffnung der Saunen mit den geltenden Abstandsregeln und hat hierfür ein Infektionsschutzkonzept erstellt. „In vielen Bundesländern wird ein Saunabetrieb bereits erfolgreich praktiziert.“ Der Deutsche Sauna Bund sei bereits mit der Landesregierung Schleswig-Holstein in Kontakt um die Ungleichheit abzustellen. „Die Kolleginnen und Kollegen befinden sich derzeit in Kurzarbeit. Die Gehälter werden bis zum dritten Bezugsmonat aufgestockt“, so Hinkeldey weiter. „Wir gehen unter jetzigen Gesichtspunkten davon aus, dass wir aufgrund der Pandemie in diesem Jahr ein Gesamtdefizit von etwa 2 Millionen Euro zu verzeichnen haben.“
Der Erlass der Behörde gilt bis zum 9. August. Die HolstenTherme wird zusammen mit dem Gesellschafter und dem Aufsichtsrat in der kommenden Aufsichtsratssitzung entschieden, wann wieder der Betrieb aufgenommen wird. Nach derzeitigem Stand ist die Öffnung voraussichtlich nicht vor dem 1. September zu erwarten.
Bis Ende August dauert zudem noch die Freibad Saison an. Die Schließzeit wurde bisher für Wartungs- und Verschönerungsarbeiten genutzt und um Bauprojekte zu vollenden. Alleine für Hygiene- und Schutzmaßnahmen seien in den letzten Monaten etwa 60.000 Euro investiert worden. Kurzfristige Änderungen wären technisch kein Problem: Der Betrieb der gesamten HolstenTherme könne innerhalb von fünf Werktagen wieder aufgenommen werden, wenn es die Rahmenbedingungen zulassen.