Kreis Segeberg. Die neue Corona-Welle ist im Kreis Segeberg angekommen. Worauf die Ärzte die neue Ausbreitung zurückführen.

Die neue Corona-Welle hat den Kreis Segeberg erreicht. Krankenhäuser melden eine zunehmende Belastung. Nicht nur, weil immer mehr Covid 19-Patienten behandelt werden müssen, sondern auch, weil sich Mitarbeiter der Kliniken infiziert haben und nicht arbeiten können. Die gute Nachricht: Viele Infizierte haben einen milden Verlauf.

Anzeichen, dass die Welle verebben könnte, liegen dem Kreisgesundheitsamt in Bad Segeberg nicht vor. Aktuell liegen 53 Bewohner des Kreises Segeberg mit einer Corona-Infektion in einem Krankenhaus, zwei davon auf Intensivstationen. Auch bei den Senioren breitet sich die Krankheit weiter aus. „Stand heute sind 22 Alten- und Pflegeheime sowie zwei Tagespflegeeinrichtungen von Corona-Ausbrüchen betroffen“, sagte die Sprecherin der Kreisverwaltung, Sabrina Müller, am Freitag.

Corona: Personal in Kliniken und Altenheimen fällt aus

Der überwiegende Teil der betroffenen Bewohner zeige einen milden bis asymptomatischen Verlauf. Die Mitarbeiter der Einrichtungen fallen zumeist aus, weil sie unter Erkältungssymptomen leiden.

Warum Corona sich wieder ausbreitet, steht für die Mediziner des Gesundheitsamtes fest. „Der Anstieg der Inzidenz ist auf den weitgehenden Wegfall der Maskenpflicht, die Zunahme von Veranstaltungen ohne Maskenpflicht und das sorglosere Verhalten der Bevölkerung im Allgemeinen zurückzuführen“, sagte Sabrina Müller. Außerdem gehe die Kreisverwaltung von einer hohen Dunkelziffer aus.

Henstedt-Ulzburg: Krankenhaus behandelt immer mehr Corona-Patienten

Auch die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg meldet einen deutlichen Anstieg in den vergangenen drei Wochen. Genaue Zahlen könne sie derzeit nicht nennen, weil die Schwankungen groß seien, sagte Kliniksprecherin Mareike Bramann. „Festzuhalten bleibt, dass wir sowohl auf unserer Corona-Normalstation als auch auf der Intensivstation einen steigende Zahl von Patienten behandeln, die mit oder wegen Corona bei uns aufgenommen werden“, sagte sie.

Die Kliniksprecherin bezeichnete die Situation im Krankenhaus als angespannt. Der normale Klinikbetrieb könne jedoch derzeit aufrechterhalten werden, wenn auch mit einer vermehrten Kraftanstrengung seitens der Beschäftigten. Tagesaktuell werde der Personalbestand überprüft und dem Bettenkapazitäten angepasst. In Einzelfällen mussten geplante Eingriffe verschoben werden.

Klinik ist auf Anstieg der Corona-Infektionen vorbereitet

Auch die Paracelsus-Klinik führt die steigende Belastung auf den Wegfall der Covid-Maßnahmen in der Öffentlichkeit zurück. Mit einem Anstieg sei zu rechnen gewesen, sagte die Kliniksprecherin und fügte hinzu: „Darauf waren wir vorbereitet.“

Mit einer Entlastung rechnet die Klinik vorerst nicht. „Wir befinden uns mitten in einer Corona-Welle, deren Zenit noch nicht erreicht ist. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Belastungen für unsere Mitarbeiter weiter ansteigen werden“, sagte Mareike Bramann. Ausdrücklich bitte die Klinik die Menschen in der Region darum, die Hygiene- und Schutzmaßnahmen wieder verstärkt anzuwenden.

„Die gesamte Corona-Zeit über waren die pandemischen Entwicklungen dynamisch, daher überrascht uns der aktuelle Anstieg der Infektionszahlen auch nicht“, sagte die Sprecherin der Schön-Klinik in Bad Bramstedt, Astrid Reining. Die steigenden Corona-Inzidenzen im Verlauf der letzten Wochen seien in dem psychosomatischen Fachkrankenhaus spürbar, insbesondere auch, weil sich manche Mitarbeiter zum wiederholten Mal mit Covid-19 infiziert hätten.

Corona: Hygienemaßnahmen werden in der Schön-Klinik weiter angepasst

Ein Rückgang der Patientenanmeldungen sei jedoch derzeit nicht festzustellen. „Die Nachfrage nach Behandlungsplätzen für psychisch erkrankte Menschen ist nach wie vor sehr groß“, sagte Reining. Die Hygienemaßnahmen würden, wie gewohnt, laufend und unmittelbar an das sich verändernde Infektionsgeschehen angepasst.

„Dieses Vorgehen hat uns sehr gut durch die letzten zweieinhalb Jahre der Corona-Pandemie gebracht, und wir fühlen uns gut aufgestellt für eine nächste Welle“, sagte sie. „Derzeit haben wir die Lage bei uns insgesamt gut im Griff.“ Mit Einschränkungen des Leistungsangebots müssten die Patienten derzeit nicht rechnen. Abstandsregeln und andere Hygienemaßnahmen gelten weiterhin.