Norderstedt. Ein Norderstedter Spieler wurde am heutigen Mittwochmorgen positiv getestet. Der Hamburger Verband sagte die Partie ab.
Diese Nachricht kam sehr kurzfristig: Das mit Spannung erwartete Halbfinale im Hamburger Lotto-Pokal zwischen Eintracht Norderstedt und dem FC Teutonia 05 kann nicht wie geplant am Donnerstag stattfinden. Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) sagte die Partie am heutigen Mittwoch ab. Der Grund: Bei der Eintracht ist ein Spieler aus dem Mannschaftskader positiv auf Corona getestet worden. Trainer Jens Martens bestätigte das. „Ja, wir haben einen Corona-Fall. Der HFV hat das Spiel daraufhin abgesetzt. Das ist bescheiden, ist aber so.“
Um welchen Akteur es sich handelt, behandelt der Club aus Rücksicht vertraulich. Kürzlich hatte es bereits Offensivmann Nils Brüning erwischt, der deswegen am letzten Wochenende beim 6:0 in Oberneuland fehlte. Am Dienstag waren, wie vor jedem Training, alle Spieler und Mitglieder des Funktionsteams getestet worden, alle waren negativ. Am Mittwoch bemerkte der Betroffene dann Symptome, machte in einer Teststation einen erneuten Abstrich – mit dem bekannten Ergebnis.
In der Regionalliga hätte es keine Absage gegeben
Hätte es sich bei der Begegnung um eine Regionalliga-Ansetzung gehandelt, wäre die Situation eine andere. Denn dort gelten die gleichen Richtlinien wie für die Profiligen: Sofern es 14 einsatzfähige Spieler gibt, wird nicht abgesagt. Eine vergleichbare Lage gibt es bekanntlich aktuell beim Zweitligisten FC St. Pauli. In Hamburg besagen die Durchführungsbestimmungen des HFV jedoch: „Bei einem Corona-Verdachtsfall (behördliche Vorgaben sind zu beachten) im Team und der daraus resultierenden möglichen Infektion weiterer Spieler*innen ist das Spiel abzusagen und dem HFV zu melden. Dem HFV muss nachgewiesen werden, dass die betroffene Person einen Corona-PCR-Test oder durch einen Leistungserbringer nach § 6 Abs. 1 Satz 1 Coronavirus-Testverordnung durchgeführten Schnelltest durchgeführt hat, um nachzuweisen, dass eine berechtigte Spielabsage vorlag. Selbsttests zählen nicht zu dieser Regelung.“
Diese strikte Praxis hat in diesem Frühjahr bereits dazu geführt, dass in Amateurligen teilweise ganze Spieltage ausfielen und manche Clubs über Wochen pausieren mussten. In der Regionalliga ist dies der Eintracht bislang nicht passiert. Und nachdem der Verein zuletzt hervorragende Leistungen gezeigt hatte, war das Team in Bestform für das „Spiel des Jahres“ (Martens). Jetzt müssen die Norderstedter vielmehr darauf hoffen, dass sich nicht weitere Personen aus dem Mannschaftskreis infiziert haben. Immerhin ist am Wochenende spielfrei.
Teutonia erfuhr es erst nach dem Abschlusstraining
Gegner Teutonia erfuhr all dies erst nach dem Abschlusstraining am Mittwochvormittag. Trainer Jan-Philipp Rose, selbst viele Jahre bei der Eintracht, blieb nur übrig, die Entscheidung des HFV zu akzeptieren. „Der Verband hat seine Regeln, daran müssen wir uns halten. Eigentlich hatten wir eine sehr gute Stimmung in der Mannschaft, haben eine Spielanalyse gemacht, im Training war richtig Feuer drin.“
Einen Nachholtermin hat der HFV bereits festgelegt: Donnerstag, 12. Mai, 19 Uhr, wie gehabt im Edmund-Plambeck-Stadion. „Das war der frühestmögliche Termin“, so Verbandssprecher Carsten Byernetzki. „In der Hoffnung, dass es stattfindet.“ Ansonsten droht ein Terminengpass, denn das Endspiel soll am 21. Mai im Rahmen des bundesweiten „Tags der Amateure“ an der Hoheluft ausgetragen werden.