Itzstedt. Neuer Pächter des Traditions-Gasthofes ist Florian Mackenrodt. Der 42-Jährige setzt auf klassische norddeutsche Küche.

Gut 13 Monate stand Juhls Gasthof an der Schützenstraße leer, nachdem das damalige Pächterpaar das von der Gemeindevertretung beschlossene Rauchverbot nicht umsetzen wollte. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde der Gasthof jetzt unter der neuen Leitung von Florian Mackenrodt neueröffnet. Bei dem neuen Pächter Florian Mackenrodt bleiben die Glimmstängel in den Innenräumen auf jeden Fall aus.

„Alles ist neu. Wir wollen frischen Wind hineinbekommen“, sagt der Koch und Gastronom, der bis vor wenigen Monaten noch die Mitarbeiter der Segeberger Kreisverwaltung bekocht hat und zusätzlich zu Juhls Gasthof die Küche eines Seniorenstifts in Henstedt-Ulzburg betreibt. Seine neuen Gäste möchte er mit klassischen norddeutschen Gerichten in modernem Gewand verwöhnen. „Bei uns wird es die Scholle Finkenwerder Art ebenso geben wie Lamm und Spargel und frischen Fisch mit Wildkräutersalat. Die Currywurst mit hausgemachter Soße ist natürlich auch Pflicht für jeden Gastronomiebetrieb“, sagt Florian Mackenrodt. Eins ist ihm besonders wichtig: „Maggi und Knorr oder Currysoße aus dem Eimer kommen bei mir nicht auf den Tisch. Alles wird frisch zubereitet.“

Die komplette Elektrik wurde erneuert

Neben Restaurantbesuchern hofft der Gastronom auf viele nette Gäste, die gerne auf einen Schnack an der Theke vorbeikommen, um ein Astra oder Jever zu trinken und sich nebenbei ein „Bierbrot“ oder andere Theken-Snacks schmecken zu lassen. Unterstützt wird der 42-jährige Vater zweier Kinder bei größeren Feiern von Küchenmeister Bernd Hilgenbrink, Service-Chef Holger Apfel sowie von Jennifer Moser und Gertraud „Püppi“ Juhls, deren Familie den Gasthof von der Verleihung der „Kruggerechtigkeit“ im Jahr 1844 bis zum Verkauf an die Gemeinde betrieben hat.

Nachdem sich die Gemeinde und das vorherige Pächterpaar getrennt hatten, ist in Juhls Gasthof viel passiert. Der Saal ist nach umfangreichen Renovierungsarbeiten und einem neuen Anstrich wesentlich heller geworden. Die komplette Elektrik wurde erneuert und eine neue LED-Beleuchtungsanlage, neue Bühnentechnik sowie Lautsprecher und ein Mischpult eingebaut, die bei den nächsten Feten sicherlich noch für Furore sorgen werden. Der in die Jahre gekommene Dielen-Fußboden wurde ebenfalls erneuert und der Tresen im Saal wurde mit einer neuen Verkleidung aufgepeppt.

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Sanierung des Gasthofes hat 132.000 Euro gekostet

Auch die stillen Örtchen des Gasthofes können sich mit neuen Fliesen, abgehängten Decken, neuen Trennwänden und Raumlüftern sowie neuen Sanitärelementen sehen lassen. Komplett neu ist ein Behinderten-WC, das nicht nur über die Gaststätte, sondern auch von außen erreichbar ist. Die vielen Baumaßnahmen waren nicht billig. Die Sanierung des Saals und der WC-Anlagen für Damen und Herren hat etwa 98.000 Euro gekostet, für das barrierefreie Behinderten-WC musste die Gemeinde weitere 34.000 Euro auf den Tisch legen. Wegen der überörtlichen Bedeutung von Juhls Gasthof wurden die Baumaßnahmen von den beiden Gemeinden Nahe und Itzstedt finanziert.

Bürgermeister Helmut Thran (SPD) wies auf die besondere Bedeutung von Juhls Gasthof als sozialer Treffpunkt hin. Da die alte Meierei derzeit als Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine genutzt wird, habe der Seniorenbeirat bereits angekündigt, seine Treffen künftig im Gasthof abhalten zu wollen. Weitere Vereine könnten folgen.