Itzstedt. „Haus Itzstedt“ hatte die Frau nach verweigertem Corona-Test entlassen. Nun äußert sie sich bei Facebook zu dem Vorfall.
Bundesweit haben Medien über das „Haus Itzstedt“, jenes Alten- und Pflegeheim aus der Gemeinde im Kreis Segeberg, berichtet, nachdem bekannt wurde, dass einer Mitarbeiterin der Hauswirtschaft fristlos gekündigt worden war, da diese einen Corona-Test verweigert hatte. Jetzt hat sich die Frau, deren Name dem Abendblatt bekannt ist, wieder zu Wort gemeldet – erneut bei Facebook, wo sie bereits am Montag das Kündigungsschreiben samt Kontaktdaten der Einrichtung veröffentlicht hatte.
Daraufhin hatte das Heim zum Teil Drohanrufe bekommen – aber auch viel Unterstützung. „Von etwaigen Drohungen oder Verunglimpfungen meines alten Arbeitgebers oder deren Mitarbeitern distanziere ich mich und bitte um Unterlassung“, schreibt sie in dem Beitrag, der für alle Nutzer einsehbar ist – auch für jene, die nicht mit ihr befreundet sind.
Sie habe an der „Querdenken“-Demonstration in Berlin am 29. August teilgenommen, und zwar als Teil der Initiative „Eltern stehen auf“. Dieser Zusammenschluss bezeichnet die Corona-Einschränkungen unter anderem als einen „Eingriff in die Grundrechte“, nennt die Ziele #maskenfrei, #abstandsfrei und #freieimpfentscheidung.
Pflegeheim-Mitarbeiterin hält Corona für nicht so gefährlich
Die Frau sagt, sie habe dem Heim wegen ihrer Erkältungssymptome eine „mindestens zweiwöchige Selbstisolation“ vorgeschlagen, sie wäre sich der Verantwortung bewusst, ein Test nur drei Tage nach der Demo ineffektiv, ihr Hausarzt hätte ihr diesen nicht empfohlen – und, so die Behauptung, der Arbeitgeber habe den Test verlangt, da sie in Berlin gewesen sei.
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Sie verweist auf eine Covid-19-Inkubationszeit von „zehn bis zwölf Tagen“. Laut Robert-Koch-Institut sind es zehn bis 14 Tage, bis Symptome entwickelt würden, wobei auch die asymptomatische Übertragung bekanntlich ein relevanter Faktor ist.
Die Mitarbeiterin sagt, sie leugne das Virus nicht und bringe Risikogruppen nicht absichtlich in Gefahr. Sie glaube aber, es sei nicht so gefährlich, wie es vermittelt werde – und die Maßnahmen nicht verhältnismäßig. Deswegen sei sie in Berlin gewesen. Eine fristlose Kündigung werde sie davon nicht abhalten.