Ellerau. Die Frau habe wiederholt ihre Ausbürgerung beantragen wollen. Zuletzt platzierte sie eine Bombenattrappe vor dem Ellerauer Rathaus.
Eine offensichtlich psychisch kranke Frau, die sich selbst den sogenannten Reichsbürgern zuordnet, drangsaliert seit Monaten die Ellerauer Verwaltung. Sie hat die Türen des Rathauses mit Nagellack beschmiert, eine Fensterscheibe eingeworfen und die Mitarbeiter bedrängt. Jüngster Vorfall: Die Frau stellte eine mit zwei Stricknadeln gefüllte Weinflasche vor die Tür und behauptete, es handele sich um eine Bombe. „Glücklicherweise entpuppte sich die Flasche als Attrappe“, sagt Bürgermeister Ralf Martens, der den Schutz der Mitarbeiter weiter erhöhen will.
So engagierte die Gemeinde einen Sicherheitsdienst und ließ im Bürgerbüro zusätzliche Verbindungs- und Sicherheitstüren einbauen. Eine Kamera überwacht den Eingang zum Rathaus, der bei Bedarf geschlossen wird. Besucher müssen klingeln und sich und ihre Anliegen über eine Gegensprechanlage zu erkennen geben. Nun sollen auch noch die Flure und die oberen Stockwerke mit Kameras, Bildschirmen, Gegensprechanlagen und elektronischen Türöffnern ausgestattet werden.
Frau wollte immer wieder Ausbürgerung beantragen
Denn: Die Frau taucht immer wieder vor den Mitarbeitern auf und hält sich nicht an das Hausverbot. Sie sieht sich, so der Bürgermeister, als sogenannte Reichsbürgerin, lehnt die Rechtsordnung Deutschlands ab und bestreitet die Existenz der Bundesrepublik als souveräner Staat. „Sie kam immer wieder ins Rathaus, um ihre Ausbürgerung und die dafür nötige Urkunde zu beantragen“, sagt Bürgermeister Martens. Ein solches Dokument gebe es aber nicht. Doch sie habe darauf beharrt und die Mitarbeiter bedrängt, obwohl die auf das Hausverbot hinwiesen.
Die Frau soll mehrfach in psychiatrischer Behandlung gewesen sein und sich auch jetzt in einer psychiatrischen Klinik aufhalten.