Quickborn. Quickborn erhöht Druck auf Hamburg. Postwurfsendung an alle Haushalte soll zu mehr Beschwerden führen. Die Verteilung ist im Oktober.
Die Stadt Quickborn erhöht den Druck auf Hamburg wegen des ständig steigenden Fluglärms. So soll noch im Oktober mit einer Postwurfsendung an alle Haushalte die Bevölkerung aufgefordert werden, gegen den Fluglärm zu protestieren und sich bei zu lauten Fliegern über den Dächern von Quickborn bei der Fluglärmschutzbeauftragten der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie zu beschweren.
So hat es jetzt der zuständige Fachausschuss der Quickborner Ratsversammlung beschlossen. Die Verteilung werde in der dritten Oktoberwoche erfolgen, kündigt Bürgermeister Thomas Köppl an. „Wir bitten alle betroffenen Bürger, sich intensiv an der Meldung von Störungen durch Fluglärm zu beteiligen.“
Zahl der verspäteten Nachtflüge verdoppelt
Hintergrund dieser Aktion ist der aktuelle Beschluss des rot-grünen Senats in Hamburg, der im Dialog mit den Fluggesellschaften und leichten Anhebungen von Strafgebühren die immer häufigeren Verspätungen von Fliegern in den späten Abendstunden in den Griff kriegen will. „Die verabschiedeten Maßnahmen sind doch viel zu harmlos und erzeugen wenig wirtschaftlichen Druck auf die Airlines“, klagt Bürgermeister Köppl, der selbst der Fluglärmschutzkommission angehört, die aber nur eine beratende Funktion hat.
„Flüge nach 23 Uhr hören erst auf, wenn sie keinen Gewinn mehr versprechen und die Entscheidungsträger eben dafür sorgen“, ist Köppl überzeugt. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl verspäteter Nachtflüge, die erst nach offiziellem Betriebsschluss des Hamburger Flughafens von 23 Uhr gelandet sind, auf mehr als 1000 Maschinen im Vergleich zum Jahr 2014 verdoppelt. Bis August 2018 waren es 876 verspätete Flüge.
Köppl: „Wenn wir eine Verbesserung der für unsere Bürger unzumutbaren Lärmsituation erreichen wollen, muss der politische Druck auf die Verantwortlichen der Hamburger Behörden und des Ministeriums in Kiel aufrechterhalten werden.“