Kreis Segeberg. Mehr als doppelt so viele Badegäste wie im vergangenen Jahr nutzen die Seen und Bäder . Das Hamburger Abendblatt nennt Zahlen.

Seit 2003 hat Deutschland keinen vergleichbar heißen Sommer mehr erlebt. Die Hitze treibt viele Besucher in die Freibäder, die so voll sind wie in den vergangenen Jahren nicht mehr. Das Abendblatt hat nachgefragt, wie die Saison in den Bädern im Kreis Segeberg läuft.

Norderstedt

Das Arriba-Strandbad im Norderstedter Stadtpark freut sich über die besten Besucherzahlen der letzten vier Jahre. Die Zahlen haben sich um 100 Prozent gesteigert. Das überrascht kaum, denn der 4000 Quadratmeter große Sandstrand der Anlage bietet neben dem Badespaß auch sportliche Aktivitäten. Beachvolleyball und das beliebte Beachsoccer sind nur einige Beispiele für ein vielfältiges Angebot. Doch ausschlaggebend für den Boom bleiben die hohen Temperaturen während der Sommerferien. Diese locken täglich Jugendliche aus der gesamten Region in das Bad. Auch vor Ferienbeginn war der Strand schon immer gut besucht.

Kaltenkirchen

Ella (links) und Lea im Freibad der Holstentherme in Kaltenkirchen – die beiden Mädchen sind zwei von bisher 54.000 Gästen
Ella (links) und Lea im Freibad der Holstentherme in Kaltenkirchen – die beiden Mädchen sind zwei von bisher 54.000 Gästen © Viktor Marinov | Viktor Marinov

Das Freibad der Holstentherme in Kaltenkirchen hatte dieses Jahr mit Stand von Ende Juli schon 54.000 Gäste. Das sind doppelt so viele Besucher wie im vergangenen Sommer. „Die Nachfrage ist gigantisch“, sagt Torge Pfennigschmidt, Geschäftsführer des Freibades. „Bei einem so lange anhaltend guten Wetter ist es Wahnsinn, wie viele Gäste wir haben.“

Insbesondere Familien kommen gerne. „Für meine vier Kinder gibt es hier so viele Angebote, die längere Fahrzeit macht da gar nichts“, sagt Simone aus Norderstedt die an diesem Tag auch das Kind einer Freundin mitgenommen hat. Mit Sprungbecken, Rutsche und diversen Animationsprogrammen ist der Schwimmspaß in der Holstentherme sicher.

Ellerau

Die Mitarbeiter des Freibads Ellerau berichten von großen Erfolgen. Bereits vor Ende der Saison sind 46.600 Besucher in das Bad gekommen. Zum Vergleich: Während des katastrophalen Sommers 2017 waren es nur 36.000 Badegäste insgesamt. Seit Saisonstart am 6. Mai beträgt der Besucherschnitt 538 Gäste pro Tag. Das Freibad ist nicht nur mit WLAN ausgestattet, es verfügt auch über Warmwasserduschen in den Kabinen. Eine besondere Attraktion ist die 42 Meter lange Wasserrutsche. Außerdem stehen Besuchern kostenlose Parkmöglichkeiten zur Verfügung.

Henstedt-Ulzburg

Das Naturbad Beckersberg meldet knapp 13.000 Besucher – 2017 waren es nicht einmal halb so viele
Das Naturbad Beckersberg meldet knapp 13.000 Besucher – 2017 waren es nicht einmal halb so viele © Viktor Marinov | Viktor Marinov

Auch das Naturbad Beckersberg in Henstedt-Ulzburg boomt. 12.751 Besucher sind schon hierher gekommen, um sich eine Abkühlung von der starken Hitze zu gönnen. Im Vorjahr sah dies anders aus. Da kamen lediglich 6055 Gäste. Bis Mitte September kann man sich täglich bis 19 Uhr erfrischen oder auf einer Liege in der Sandbucht die Sonne genießen. Auch für Familien lohnt sich der Besuch, denn das Bad ist mit einem eigenen Spielplatz ausgestattet.

Bad Bramstedt

Dieses Jahr ist ein besonderes für die Roland-Oase in Bad Bramstedt. Die Besucherzahl steht schon jetzt bei 63.892. Letztes Jahr waren es 30.000 Badegäste weniger. Neben den hohen Temperaturen, spielt auch das Angebot eine Rolle. Exklusiv für Kinder wird eine Poolparty mit Animationen ausgerichtet. Stattfinden soll sie am Sonntag, 12. August, von 14 bis 18 Uhr. Aber auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten. Das Bad wirbt mit Massageräumen, Saunen und Strömungskanälen – und es ist barrierefrei.

Itzstedt

„Ich habe nur ein Fahrzeug mit einem Segeberger Kennzeichen gesehen. Alle anderen sind auswärtig“, sagt Itzstedts Bürgermeister Helmut Thran, der auch Vorsitzender des Ausschusses für die Badestätte am Itzstedter See ist. „Sogar Besucher von der Ostsee kommen zu uns.“ Das Freibad in der Gemeinde ist übersichtlich, nicht überfüllt, gilt als familiär. Nachdem 2017 lediglich 13.000 Gäste registriert wurden, sind es jetzt schon etwa 20.000. An guten Wochenendtagen sind 1500 Besucher nicht mehr ungewöhnlich.

Wichtig: Der See ist in Privatbesitz, die vertraglich genehmigte Badezone also abgetrennt, der Schwimmbereich ist 80 mal 180 Meter groß. An weiteren Uferstellen ist es nicht gestattet, ins Wasser zu gehen. Hunde sind auch am Strand verboten. Es gibt einen abseitigen FKK-Bereich, für die Sicherheit sorgen Rettungsschwimmer der DLRG-Ortsgruppe. Die Saison läuft hier bis 15. September.